Feuerbrandbefall in Regen

Ein Baum mit Feuerbrand

Fund in einer Streuobstwiese in Regen – Kreisfachberater schlägt Alarm

Ein Baum mit Feuerbrand

Den Feuerbrandbefall an diesem Baum erkennt man unschwer an welken Blättern, die bräunlich bis schwarz verfärbt sind.

Regen. In einer Streuobstwiese im Westen der Kreisstadt ist ein massiver Fall von Feuerbrand festgestellt worden – einer ansteckenden und einst meldepflichtigen Bakterienkrankheit, die Kernobstgehölze, wie Birnen, Äpfel und Quitte, sowie Wild- und Ziergehölze aus der Familie der Rosengewächse infiziert. „Eine Oberösterreichische Weinbirne muss gerodet werden, aber auch nahegelegene Weißdorne und Birnbäume sowie mehrere Apfelbäume sind befallen“, informiert Martin Straub, Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege.

Als Anzeichen von Feuerbrand gelten plötzlich welkende Triebspitzen, eingerollte Blätter und ein insgesamt dürr wirkendes Erscheinungsbild. Die betroffenen Partien verfärben sich dunkel, häufig in einer charakteristisch gekrümmten Form, und sterben binnen kürzester Zeit ab. Bei feuchter Witterung verbreitet wird das verantwortliche Bakterium Erwinia amylovora durch Insekten, Vögel, Wind oder kontaminierte Schnittwerkzeuge.

Der Fall ist klar: Feuerbrand!

Straub ruft die Bevölkerung deshalb auf, ihre Obstbäume in den kommenden Wochen aufmerksam zu kontrollieren: „Nur mit gemeinsamer Wachsamkeit können wir die Ausbreitung eindämmen und unsere Obstbäume erhalten. Feuerbrand ist die wohl gefährlichste Obstbaumkrankheit. Damit ist nicht zu spaßen! Lange Zeit hatten wir keinen Fall mehr, da der Hauptüberträger Weißdorn nach der ersten Infektionswelle vielerorts gerodet wurde. Da man diese Strategie aber nicht stringent weiterverfolgt hat, steht scheinbar eine zweite, größere Infektionswelle an.“

Bei verdächtigen Beobachtungen im eigenen Garten empfiehlt sich deshalb die unverzügliche Kontaktaufnahme mit der Kreisfachberatung (MStraub@lra.landkreis-regen.de). Befallene Pflanzenteile müssen in jedem Fall großzügig zurückgeschnitten werden. „Mindestens dreißig Zentimeter ins gesunde Holz“, empfiehlt der Experte. Das Schnittwerkzeug ist danach gründlich mit Spiritus zu desinfizieren. Schwer befallene Pflanzen sind vollständig zu entfernen. Keinesfalls kann Schnittgut im eigenen Garten kompostiert oder liegengelassen werden. Es darf hingegen (falls örtlich erlaubt) verbrannt, über die Biotonne entsorgt oder direkt in Kompostieranlagen gebracht werden, wo es thermische Verrottung unschädlich macht. Dabei ist es ratsam, die jeweilige Anlagenleitung zu informieren. Pflanzenteile müssen beim Transport sorgfältig abgedeckt werden.

Die Kreisfachberatung Regen weist darauf hin, dass bei nicht sachgemäßer Entfernung oder dem Belassen des Befalls ein hohes Risiko der Weiterverbreitung besteht – gerade auch in naturnahen Streuobstbeständen, die vielerorts für Biodiversität, Landschaftsbild und Obstproduktion eine zentrale Rolle spielen. „Feuerbrand kann nicht chemisch bekämpft werden. Deshalb ist die wichtigste Strategie eine frühzeitige Erkennung und konsequente Entfernung infizierten Pflanzenmaterials“, schärft Straub ein. Langfristig könne nur der Einsatz widerstandsfähiger Sorten bei Neupflanzungen das Risiko eines Befalls mindern.

Meldung vom: 27.06.2025