
Landrat Dr. Ronny Raith informierte sich vor Ort über das Berufsbildungszentrum Regen

Landrat Dr. Ronny Raith (li.) und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger informierten sich bei Stefan Loibl (2.v.li.) und Gerald Mayr (4.v.li.) den Geschäftsführern des Berufsbildungszentrums Regen über deren Arbeitsfelder. Eines davon ist die Gärtnerei, hier wurden die Gäste von Josef Kreuz (re.), dem Ausbildungsleiter im Bereich Zierpflanzen, begrüßt. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen
Regen. Das Berufsbildungszentrum Regen bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren. „Bei uns können sie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) absolvieren oder einen Beruf erlernen“, sagt Geschäftsführer Stefan Loibl. Landrat Dr. Ronny Raith und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger besuchten die Einrichtung der Kolpingfamilie Regen, um sich ein Bild vom Angebot zu machen.
Die berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme dauert etwa ein Jahr und soll den Teilnehmern eine fundierte Berufswahl ermöglichen. „Die Maßnahme beginnt jährlich im September und endet im Juli, wobei Eintritte ganzjährig möglich sind“, erklärt Loibl. Neben der Vorbereitung können die Jugendlichen auch verschiedene Berufe direkt im Kolpinglehrgang erlernen. „Wir bieten ein breites Spektrum, von Berufen im Bereich Metall, Holz, Farben bis hin zur Küche, dem Gartenbau und der Logistik“, berichtet der weitere Geschäftsführer Gerald Mayr.
Zusätzlich zu den beruflichen Möglichkeiten gibt es ein umfassendes Betreuungsangebot, da die Jugendlichen die Ausbildungs- und Lehrgangszeiten im Internat verbringen. „Unser Augenmerk liegt auf Hilfs- und Förderangeboten sowie auf einer sinnvollen Freizeitgestaltung“, so Mayr weiter. Ziel ist es, die sozialen, persönlichen und fachlichen Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken.
Das Zentrum hat ein breites Netzwerk aufgebaut. „Wir kooperieren mit Betrieben, Kammern und Innungen“, betont Loibl. Auch die Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit sei hervorragend. Das Zentrum dient der beruflichen Rehabilitation und strebt an, die Teilnehmer in die Arbeits- und Erwachsenenwelt zu integrieren.
Landrat Raith erkundigte sich nach dem Einzugsgebiet und erfuhr, dass die Teilnehmer nicht nur aus dem Landkreis Regen kommen. „Wir haben unter anderem Teilnehmer aus den Landkreisen Deggendorf, Straubing, Cham, Dingolfing, Freyung-Grafenau bis nach Pfarrkirchen“, berichtet Loibl und verweist auf die überregionale Bedeutung der Einrichtung. Momentan nehmen rund 80 Teilnehmer an den Kursen teil. Als privater Träger muss das Zentrum aktiv um Schülerinnen und Schüler werben. „Wir sind ein Bildungsunternehmen, investieren in Digitalisierung und bieten zeitgemäßen Unterricht. Großen Wert legen wir auf praktische Anleitungen. All das kostet Geld“, erklärt Loibl. Daher müsse man stets versuchen, das Angebot auszubauen oder anzupassen, um den Standard zu halten und die notwendigen Einnahmen zu generieren.
Zu den Einnahmen gehört auch der Verkauf von Pflanzen aus den Gewächshäusern. „Jeder kann bei uns Blumen kaufen“, erklärt Mayr. „Es wäre schade, wenn wir Pflanzen hochziehen und dann wegschmeißen. “
Ein weiteres Standbein sind zwei Inklusionsbetriebe. „Hier finden vor allem Reha-Abgänger, die am ersten Arbeitsmarkt wenig Chancen haben, eine berufliche Tätigkeit“, sagt Loibl. Alle Mitarbeiter werden tariflich entlohnt. „Wir sind kein Billiglohnbetrieb und machen auch keine Dumpingpreise. “ Diese Feststellung sei ihm wichtig, da er oft mit dem Vorwurf konfrontiert wird, dass mit einem Sozialprojekt heimischen Betrieben unnötige Konkurrenz gemacht wird.
„Niedriglohn wäre nicht fair“, betont auch Landrat Raith. Einen fairen Wettbewerb könne in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft keiner ablehnen. Raith betonte, dass er den Lehrgang gerne unterstützt und sich bei der Regierung für weitere Berufsausbildungsmöglichkeiten im Berufsbildungszentrum einsetzen wird. Für die Jugendlichen im Landkreis Regen und darüber hinaus sei das Angebot wichtig. Raith wünschte den Verantwortlichen weiterhin viel Erfolg, „damit das Berufsbildungszentrum noch lange weiterbesteht. “