Acht neue zertifizierte naturnahe Gärten

Die beiden Zertifizierer Klaus Eder und Rosemarie Wagensteller (v.li.) freuten sich mit Hans Nicklas, Verena Quappik sowie Matthias und Ruth Zeitlhöfler. Landrätin Rita Röhrl (re.) übergab zuvor die Auszeichnungen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Landrätin Rita Röhrl und Kreisfachberater Klaus Eder überreichten Urkunden und Plakette

Ein Foto zur Erinnerung mit (v.li.) Kreisfachberater Klaus Eder, Dr. Beate Wind (Vorsitzende Gartenbauverein Regen), Gisela und Herbert Pöhnl, Lydia Bauer, Alois und Viola Fuchs, Landrätin Rita Röhrl sowie Reinhard und Heidi Zeitlhöfler. Foto: Langer/Landkreis Regen

Ein Foto zur Erinnerung mit (v.li.) Kreisfachberater Klaus Eder, Dr. Beate Wind (Vorsitzende Gartenbauverein Regen), Gisela und Herbert Pöhnl, Lydia Bauer, Alois und Viola Fuchs, Landrätin Rita Röhrl sowie Reinhard und Heidi Zeitlhöfler. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. „Naturnahe Gärten sind bei uns schon seit vielen Jahren im Fokus“, sagte Landrätin Rita Röhrl bei der Begrüßung der Gäste und Auszuzeichnenden im Innenhof des Landratsamtes. Als Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine und Landrätin hatte sie zusammen mit dem Kreisfachberater Klaus Eder zu einer Feierstunde in den neuentstandenen Hof zwischen Alt- und Neubau zur Auszeichnungsfeier eingeladen.

„Sie alle haben der Jury gezeigt, dass sie einen naturnahen Garten haben“, sagte Röhrl mit Blick auf die acht auszuzeichnenden Gärten. Nach der Landrätin hatte Eder das Wort. Er berichtete zunächst von den grundsätzlichen Regeln, die für die Auszeichnung beachtet werden müssen. Im Zentrum stehen dabei der Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz und chemischen Dünger sowie der weitgehende Verzicht auf den Einsatz von Torf zur Bodenverbesserung. Acht Gärten hatte Eder zusammen mit Rosemarie Wagenstaller, der zweiten offiziellen Zertifiziererin besucht und „alle acht werden nun auch ausgezeichnet. Es ist aber nicht so, dass wir alle Gärten absegnen“, erklärte Eder. So besuche er unbekannte Gärten und Gartenliebhaber bereits vor der offiziellen Anmeldung. So könne man verhindern, dass es Enttäuschungen gibt. Denn ungeeignete Gärten würden so nicht zur Zertifizierung angemeldet.

Die beiden Zertifizierer Klaus Eder und Rosemarie Wagensteller (v.li.) freuten sich mit Hans Nicklas, Verena Quappik sowie Matthias und Ruth Zeitlhöfler.  Landrätin Rita Röhrl (re.) übergab zuvor die Auszeichnungen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die beiden Zertifizierer Klaus Eder und Rosemarie Wagensteller (v.li.) freuten sich mit Hans Nicklas, Verena Quappik sowie Matthias und Ruth Zeitlhöfler. Landrätin Rita Röhrl (re.) übergab zuvor die Auszeichnungen. Foto: Langer/Landkreis Regen

Deswegen könne man an diesem Abend mit gutem Gewissen die Urkunden und Plaketten überreichen. Zur Übergabe blickte der Fachberater noch einmal auf die Besichtigungen zurück. Der erste Garten, der in diesem Jahr besichtigt wurde, war der von Viola Fuchs in Viechtach, Blossersberg. „Es ist ein sehr junger Garten mit einer großen Vielfalt“, stellte Eder fest. Hier werde man in den kommenden Jahren noch einen Entwicklungssprung sehen. Nur wenige hundert Meter davon entfernt wurde im Anschluss der Garten von Gisela und Herbert Pöhnl besichtigt. „Der Garten wurde schon vor 25 Jahren prämiert“, erinnerte sich der Fachberater und die natürliche Entwicklung habe dort einen sehr schönen Verlauf genommen. Besichtigt wurde auch der Garten von Ruth Zeitlhöfler in Viechtach, Schlatzendorf. „Das Herzstück dieses Gartens ist der Teich“, resümierte Eder und stellte die Artenvielfalt rund um das Wasser heraus. Ein weiterer Garten, der mit seinem Artenreichtum besticht ist der von Verena und Markus Quappik in Arnbruck. Er besticht nicht nur durch seine Blumen, Büsche und Beerensträucher. „Im Schatten der alten Eichen findet der Kompost seinen Platz und auch die Vögel freuen sich über die Nistmöglichkeiten“, stellte der Experte bei der Vorstellung fest. „Einen konsequenten Naturgarten haben wir später in Blossersberg besichtigt“, erklärte Eder und sprach so vom Grundstück von Harald Dobler und Jana Bonke. Die beiden waren leider zur Feierstunde verhindert. Sie werden aber die Auszeichnung erhalten und ihr Garten wurde auch vorgestellt. Einen „sehr vielfältigen Garten“ fanden die Experten in Viechtach, Pfahl. Dort wurde das Anwesen von Heidi Zeitlhöfler besichtigt und auch ihr konnte zweifelsfrei bescheinigt werden, dass ihr Garten naturnah ist. Gleiches gilt für den Garten von Lydia Bauer in Regen. Hier waren Eder und Wagenstaller nicht nur von der Artenvielfalt beeindruckt, sie waren auch davon überrascht, wie konsequent die Eigentümerin auch die vielen Pflanzen und Kräuter verarbeitet. „Wir wurden schon mit Häppchen aus dem Garten empfangen“, erinnerte sich Eder. Der letzte Garten, der besichtigt wurde, war der von Nicole und Hans Nicklas in Kirchdorf im Wald. Hier zeigte Eder nicht nur Bilder vom Nutzgarten und den Tieren, er sprach auch über den Schwimmteich. Der als Herzstück des vorderen Gartens zur Diversität beiträgt.

Zertifizierung wird fortgesetzt

Wer seinen Garten zertifizieren lassen möchte kann sich bereits jetzt für die nächste Zertifizierungsrunde vormelden lassen; am besten per E-Mail unter poststelle@lra.landkreis-regen.de mit dem Betreff „Naturgarten“. Nach einer Gartenbegehung und bestandener Zertifizierung entsprechend der ausgewählten Kriterien wird die Auszeichnung vom Gartenbau-Kreisverband verliehen. Die Zertifizierung ist nicht kostenlos. Für Mitglieder von Gartenbauvereinen kostet sie 40 Euro, Nichtmitglieder zahlen 80 Euro. Die Vorbereitung durch Kreisfachberater Klaus Eder erfolgt natürlich unentgeltlich.

Die Kriterien für die Zertifizierung

Kernkriterien: Grundsätzlicher Verzicht auf chemischen Dünger und chemischen Pflanzenschutz, kein Einsatz torfhaltiger Substrate zur Bodenverbesserung, natürlicher Gesamteindruck mit ökologischer Vielfalt.

Typische Naturgartenelemente wie vielfältige Bepflanzung und Gestaltung, extensive und artenreiche Grünflächen und Lebensräume, Raum für Wildkräuter („wildes Eck“).

Naturnahe Bewirtschaftung und artenreicher Nutzgarten mit Obst, Gemüse und Kräutern, Regenwassernutzung und ressourcenschonende Materialwahl.

 

Meldung vom: 12.08.2021