Aktiv gegen den Trend

Sie sprachen über die Jugendarbeit in Langdorf, v.li. Kathrin Fernandes, Dr. Edith Aschenbrenner, Bürgermeister Michael Englram, Michael Spielbauer und Sigrid Kick. Foto: Theresa Ernst/Gemeinde Langdorf

Bürgermeister Michael Englram will die Vereine bei der Jugendarbeit unterstützen

Sie sprachen über die Jugendarbeit in Langdorf, v.li. Kathrin Fernandes, Dr. Edith Aschenbrenner, Bürgermeister Michael Englram, Michael Spielbauer und Sigrid Kick. Foto: Theresa Ernst/Gemeinde Langdorf

Sie sprachen über die Jugendarbeit in Langdorf, v.li. Kathrin Fernandes, Dr. Edith Aschenbrenner, Bürgermeister Michael Englram, Michael Spielbauer und Sigrid Kick. Foto: Theresa Ernst/Gemeinde Langdorf

Langdorf. Die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner, die Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Regen Kathrin Fernandes und Sigrid Kick, die neue Fachkraft der Koordinierungs- und Fachstelle „Demokratie leben!“ machten bei ihrer Bürgermeister-Landkreistour kürzlich in Langdorf Station. Sie haben sich vorgenommen, in den kommenden Wochen und Monaten alle Bürgermeister zum Gespräch zu besuchen. Neben Bürgermeister Michael Englram war beim Termin auch der Jugendbeauftragte Michael Spielbauer dabei.

Nach der allgemeinen Vorstellungsrunde berichtete Englram über die derzeitige Situation der Ukraineflüchtlinge in der Kommune. „Die Hilfsbereitschaft ist groß“, sagte der Bürgermeister mit Blick auf das Engagement der vielen freiwilligen Helfer. Englram befürchtet aber, dass bei zunehmender Überforderung viele Helfer wieder wegbrechen könnten. Eine Flüchtlingsunterkunft in der Kommune, mit bis zu 100 Menschen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche, sei eine neue Herausforderung.

Gemeinsam überlegte man, ob es Möglichkeiten der Unterstützung von Seiten der Jugendarbeit geben kann. Edith Aschenbrenner machte den Vorschlag, dass man mit Langdorfer Jugendlichen ein Medienprojekt starten könnte. „Man könnte ein Willkommensvideo, das alle wichtige Informationen enthält, erstellen“; sagte sie. Hier könnte man möglicherweise auch bereits engagierte Menschen aus der Gemeinde zur Mitarbeit bewegen. Kathrin Fernandes berichtete, dass viele der KJR-Jugendleiterinnen und Jugendleiter aus Langdorf stammen und diese sich bereits Gedanken darübergemacht haben, wie sie ihren Beitrag leisten könnten. Im Raum steht ein Spieltag für die Kinder und Jugendlichen der Geflüchteten.

Beim Thema Vereinsjugendarbeit stellte Bürgermeister Englram fest, dass zahlreichen Vereinen „der Nachwuchs fehlt.“ Zudem gebe es immer weniger engagierte Erwachsene, die die Vereinsjugendarbeit unterstützen und vorantreiben. „Dies ist natürlich auch auf die Coronapandemie zurückzuführen“, weiß er. Vor allem in den Sportvereinen gibt es dennoch eine rege Jugendarbeit. Die Gutscheinaktion des Freistaates Bayern zum Vereinseintritt für Kinder war hier ein voller Erfolg.

Um die Jugendlichen wieder in die Vereine zu bringen, ist im September ein Vereinstag geplant. Herr Spielbauer will diesen federführend mitplanen. An diesem Tag sollen die Kinder und Jugendlichen direkt nach der Schule direkt zur Veranstaltung kommen und können verschiedene Stationen durchlaufen, die von den Vereinen aufgebaut werden. Vor Ort können sie entscheiden, für welchen Aktivität sie sich näher interessieren.

An dieser Stelle merkte Kathrin Fernandes an, dass die Vereine auch über die offene Ganztagesschule aktiv werden können, indem sie Workshops in der Nachmittagsschule anbieten. Über die Reaktivierungskampagne unterstützt der KJR die Jugendarbeit auf Landkreisebene. Förderfähig sind Aktionen zur Reaktivierung von Vereinen.

Spielbauer ist der Meinung, dass die Jugend am besten erreicht werden würde, wenn es einen Jugendtreff und eine pädagogische Fachkraft gäbe. „Aber die finanziellen Mittel würden hier fehlen.“ Es hätte ja bereits vor über zehn Jahren einen selbstverwalteten Jugendtreff gegeben. Dieser ist nach ein bis zwei Jahren aber leider kläglich gescheitert, weil die Jugendlichen sich selbst überlassen waren. Auf einen neuen Ansatz machte die KJR-Geschäftsführerin die Verantwortlichen aufmerksam: „Es gibt auch die Möglichkeit, dass sich Gemeinden Fachkräfte teilen.“

In Bezug auf die Jugendbeteiligung wollte Spielbauer wissen, wie sich der Jugendrat in Viechtach entwickelt hat und welche Möglichkeiten der Jugendbeteiligung es noch gibt. Nach einer kurzen Erklärung zur den Formen der Jugendbeteiligung durch Edith Aschenbrenner war man sich darüber einig, dass man auch bezüglich der Beteiligung von Jugendlichen an politischen Prozessen in der Kommune weiter im Gespräch bleiben will.

 

Meldung vom: 06.02.2023