„Eine Bereicherung für die Region“

Michael Seidl (3.v.li.) und Klaus Darlau (4.v.li.) stellten auf Einladung von Dirk Opitz (5.v.li.) das Angebot der Stiftung ambulantes Kinderhospiz München vor. Sozialpädagoginnen wie Birgit Kiescher (li.) und Sylvia Geiß (2.v.li.) verfolgten die Ausführungen interessiert. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München ist auch in Niederbayern aktiv und bietet Hilfe

Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt vom Angebot, das Michael Seidl (3.v.li.) und Klaus Darlau (4.v.li.) vorstellten. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt vom Angebot, das Michael Seidl (3.v.li.) und Klaus Darlau (4.v.li.) vorstellten. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Regen. „Bei uns geht es nicht nur ums Sterben, sondern primär um Leben und Entlastung“, sagt Klaus Darlau der Leiter des Zentrums Niederbayern der Stiftung ambulantes Kinderhospiz München. Zusammen mit seinem Kollegen Michael Seidl stellte er die Kinderhospizarbeit einem interessierten Kreis aus Fachkräften des Kreisjugendamtes und einigen Netzwerkpartnern im Landratsamt vor. Im Mittelpunkt dabei standen die Schilderungen aus der täglichen Arbeit und das Angebot, das auch in Niederbayern besteht.

„Im Gegensatz zur Hospizarbeit bei Erwachsenen sollten wir nicht erst zum Einsatz kommen, wenn es um den bevorstehenden Tod geht“, berichtet Darlau und erklärt: „die Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München unterstützt auch Familien, in denen ein Elternteil lebensbedrohlich oder möglicherweise lebensverkürzend erkrankt ist und in denen minderjährige Kinder im Haushalt leben. Und das bereits ab Zeitpunkt der Diagnose.“ Man wolle Familien unterstützen und helfen, möglichst normal zu leben. Ganz oft endet unsere Unterstützung nicht mit dem Tod, sondern es geht ins Leben zurück. Aber auch im Todesfall helfen wir über den Tod hinaus“, versichert der Leiter des Zentrum Niederbayern. Zudem haben er und seine Kollegen festgestellt, dass Trauerbewältigung nicht mit dem Tod, sondern mit der Diagnose beginnt.

Das Mitarbeiterteam bestehe aus haupt- und ehrenamtlichen Kräften und Ziel des Einsatzes sei es stets, ein Umfeld zu schaffen, das eine kindgerechte Entwicklung ermöglicht. Dazu gehöre auch die Arbeit mit Geschwisterkindern von erkrankten Kindern. Man wolle das System Familie stärken und dazu beitragen, dass sich die Kinder, trotz aller Probleme, möglichst gut entwickeln. Um möglichst gut und umfassend zu arbeiten ist das Team mit vielen Experten unterschiedlicher Fachrichtungen ausgestattet, von Pflegefachkräften über Sozialpädagogen und Therapeuten bis hin zu Seelsorgern. Zudem legen Darlau und seine Kollegen großen Wert auf Vernetzung. „Wir arbeiten eng mit Netzwerkpartnern, wie Ärzten, Kliniken, Behörden, verschiedenen Fachdiensten und vielen mehr zusammen.“

In Eichendorf wird derzeit das Haus Anna gebaut. „Dort errichten wir den ersten teilstationären Kinderhospizstandort in Niederbayern“, sagt Michael Seidl. Er stellte die Planungen vor. Demnach soll das Haus Anna eine Entlastung im Alltag bringen. So könnten dort erkrankte Kinder mit oder ohne Eltern untergebracht werden, auch ohne Eltern und Geschwister, um die Familie kurzzeitig zu entlasten.

Bei der Arbeit sei man auf Spenden angewiesen. „Rund zwei Drittel unserer Einnahmen kommen aus Spenden“, berichtet Seidl. Der Rest komme aus staatlicher Unterstützung oder beispielsweise auch von Gerichten.

„Es ist beeindruckend, welches Spektrum an Angeboten die Stiftung bietet“, sagte Jugendamtsgruppenleiter Dirk Opitz. „Die Arbeit der Stiftung mit dem Zentrum Niederbayern ist eine Bereicherung für unsere Region“, so der Sozialpädagoge weiter. Es sei gut zu wissen, dass „es das Angebot in der Nähe gibt und dass wir auf ihre Unterstützung zählen können“, freute sich Opitz und bedankte sich bei Darlau und Seidl für die Informationen.

Meldung vom: 23.03.2023