Arbeitskreis zur Cannabisprävention gegründet

Trotz Cannabisfreigabe sollen Kinder und Jugendliche im Landkreis besser geschützt werden

Landrat Dr. Ronny Raith (Mitte) beim Arbeitskreis zur Cannabisprävention zusammen mit Vertretern von Polizei, Jugendamt, Schulamt, Gesundheitsamt, verbandlicher und offener Jugendarbeit, v.li.: Maximilian Dengler, Ulrike Ebner, Volker Kufner, Dr. Carolin Müller, Matthias Wagner, Kathrin Götz, Kathrin Fernandes, Verena Weigl, Karin Przewloka und Martin Hackl. Foto: Iris Gehard, Landratsamt Regen

Regen. Am Freitag, 23. Februar wurde im Deutschen Bundestag das Cannabisgesetz verabschiedet, dass vorsieht, dass der private Besitz von Cannabis zu Konsumzwecken in Zukunft für Personen ab 18 Jahren strafffrei bleibt. Aber wie schafft man einen effektiven Jugendschutz? Und wie kann gute Prävention auf regionaler Ebene aussehen? Diese Fragen soll die Arbeitsgruppe Cannabisprävention beantworten, die vor kurzem im Landratsamt Regen gegründet wurde. Unter den Mitgliedern sind Vertreter von Polizei, Jugendamt, Schulamt, Gesundheitsamt, verbandlicher und offener Jugendarbeit.

Landrat Dr. Raith begrüßte beim ersten Treffen die Anwesenden und bedankte sich für deren Engagement. Er merkte an, dass man sich über das verabschiedete Gesetz inhaltlich sehr kontrovers auseinandersetzen könne, es aber jetzt darum ginge, das Beste aus der Situation zu machen.

Er übergab das Wort an Matthias Wagner, Geschäftsführer des Präventionsvereins Böhmwind, der die organisatorische und inhaltliche Verantwortung für dieses Treffen hatte. Die Situation sei alles andere als einfach, denn für Erwachsene werde die Substanz nun erlaubt, Kindern und Jugendlichen müsse dennoch klargemacht werden, dass der Konsum erhebliche Gefahren beinhalte. „Dieser Spagat wird nicht einfach“, sagte Wagner. Maximilian Dengler von der Polizei Regen merkte an, dass von Seiten der Polizei ebenfalls auf Präsidiumsebene eine Arbeitsgruppe gegründet wurde, Ergebnisse lägen jedoch noch nicht vor.

Schulrätin Ulrike Ebner bot die Zusammenarbeit an, denn in der Schule könnten alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden. Bei einer der nächsten Schulleiterdienstbesprechungen werde dieses Thema ein Schwerpunkt sein. Sie verwies auch auf die gut angenommenen digitalen Elternabende, wo die Prävention untergebracht werden kann.

Im Bereich der Jugendarbeit solle es zur Sensibilisierung der Ehrenamtlichen kommen. Die Mitarbeiter des Kreisjugendrings und der Kommunalen Jugendarbeit (JaReg) versicherten, dass sie überlegen werden, in welchem Format eine Sensibilisierung stattfinden kann. Wagner verwies auf bereits bestehende Aktionen und Methoden, die sicherlich in den nächsten Wochen noch mehr werden, wie zum Beispiel die Aktionen Cannabis quo vadis und der Grüne Koffer.

„Wichtig ist, die Kinder und Jugendlichen bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen“, so Martin Hackl, Leiter des Kreisjugendamtes.

Übereinstimmend wurde festgestellt, dass es sinnvoll sei, regional gut zusammenzuarbeiten. Damit dies auch gelingen kann, soll es im Herbst ein weiteres Treffen geben.

Meldung vom: 12.03.2024