Auch die Jugend hat die Wahl

Unser Bild zeigt die Moderatoren Teresa Raith und Tobias Mühlbauer im Arberlandstudio. Foto: Fernandes/KJR Regen

U18-Bundestagswahl im Landkreis Regen findet am Freitag, 17. September statt – Interviews sollen bei der Wahl helfen

Unser Bild zeigt die Moderatoren Teresa Raith und Tobias Mühlbauer im Arberlandstudio. Foto: Fernandes/KJR Regen

Unser Bild zeigt die Moderatoren Teresa Raith und Tobias Mühlbauer im Arberlandstudio.
Foto: Fernandes/KJR Regen

Wenn am Sonntag, 26. September, die Bundesbürger dazu aufgerufen sind, einen neuen Bundestag zu wählen, haben die unter 18-Jährigen längst ihre Stimme abgegeben. Auch in diesem Jahr wird in vielen Landkreisen und Kommunen eine U18-Wahl angeboten, so auch im Landkreis Regen. Hier sind die Zwölf- bis unter 18-Jährigen dazu aufgerufen, ihren Willen am Freitag, 17. September, kundzutun. „Auch, wenn die Wahl natürlich nicht in das offizielle Ergebnis einfließt, so ist die Wahl zumindest eine Chance für die Jugendlichen, ihren politischen Willen öffentlich kundzutun“, sagt die kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner. Die Kreisjugendringgeschäftsführerin Kathrin Fernandes ergänzt: „Damit die Jungwählerinnen und -wähler gut abstimmen können, gibt es auch entsprechende Wahlinformationen.“

Zur Wahl eingeladen werden alle rund 4000 Kinder und Jugendlichen über die Kommunen. „Sie erhalten von ihrer jeweiligen (Markt-)Gemeinde oder Stadt eine Wahleinladung“, berichtet Dr. Aschenbrenner. Damit können sie am Freitag, 17. September, online ihre Stimme abgeben. „Um 18 Uhr schließt dann das virtuelle Wahllokal. Danach werden die Ergebnisse bekannt gegeben“, ergänzt Fernandes. Bis zum Wahltag können und sollen sich die U18-Wählerinnen und -wähler selbst über die Parteien informieren. Damit dies möglichst gut gelingt kann, haben sich die Jugendlichen im Landkreis etwas einfallen lassen. Mit Unterstützung durch die Kommunale Jugendarbeit, den Kreisjugendring Regen und der Kreisentwicklungsgesellschaft Arberland REGio wurden im Arberlandstudio in Regen Interviews mit den Direktkandidaten des Wahlkreises 231 gedreht. „Alle Kandidaten und Kandidatinnen wurden zum Dreh eingeladen. Die Hälfte nutzte die Gelegenheit zum Interview“, berichtet Dr. Aschenbrenner.

Die Interviews selbst wurden selbständig von zwei Jugendvertretern geführt. Teresa Raith und Tobias Mühlbauer vom Viechtacher Jugendrat stellten sich als Interviewer zur Verfügung. „Stadtjugendpfleger Marco Lorenz fragte uns, ob wir das machen“, berichtet Raith und so kam es dazu, dass die beiden viele Stunden im Arberlandstudio verbrachten. Das Grundgerüst für die Fragen bildeten dabei die jugendpolitischen Forderungen des Bayerischen Jugendrings. Insgesamt sechs Befragungen konnten die Raith und Mühlbauer vor der Kamera machen. „Dabei habe ich meine Rolle als Sprachrohr verstanden“, sagt Teresa Raith. Sie wollte nicht ihre Meinung wiedergeben, sondern die jugendpolitischen Forderungen den Kandidaten vermitteln und ihre Antworten dazu hören.

Die Interviews selbst fand sie spannend, wobei man festgestellt hat, dass „die Kandidatinnen und Kandidaten unterschiedlich vorbereitet waren.“ Sie selbst findet das Format gut, denn so müssen sich die Politikerinnen und Politiker auch mit den Jugendlichen und ihren Forderungen auseinandersetzen.

Das Thema U18-Wahl beschäftigt Raith durchaus. „Nur aufgrund des Alters noch nicht wählen zu dürfen ist für viele Jugendliche ein Schlag ins Gesicht“, stellt sie fest, denn „auch unter 18 haben viele schon eine legitime politische Meinung, die sie auch durch Wahlen zum Ausdruck bringen möchten.“ Überhaupt gäbe es viele Punkte, die man bei der Thematik Wählen diskutieren kann. „Da erwarte ich mir von dem Projekt, dass diese Punkte angestoßen werden“, so der Wunsch der Jugendratsvorsitzenden.

Am Ende führte Raith zusammen mit Mühlbauer sechs Politikerinterviews. Anfangs war sie „aufgeregt die Bundestagskandidatinnen und -kandidaten zu treffen.“ Durch eine gute Vorbereitung, mit Unterstützung von Verena Wagner, der Medienfachberaterin des Bezirksjugendrings Niederbayern, konnte sie sich sicher fühlen und nach den Interviews war sie mit sich selbst kritisch: „Ich finde, wir hätten es uns an einigen Stellen noch erlauben dürfen frecher nachzufragen. Das ist aber immer ein schmaler Grat zwischen zu frech und angemessen, ohne große Erfahrung war es nicht leicht, sich da ran zutrauen.“

Unser Bild zeigt das Schnitt-Team, das sich um die Bearbeitung der Filme kümmerte, mit Nico Klessinger, Andreas Koller, Jonas Haller Joshua Langer und Verena Wagner (Bezirksjugendring Niederbayern). Foto: Fernandes/KJR Regen

Unser Bild zeigt das Schnitt-Team, das sich um die Bearbeitung der Filme kümmerte, mit Nico Klessinger, Andreas Koller, Jonas Haller Joshua Langer und Verena Wagner (Bezirksjugendring Niederbayern). Foto: Fernandes/KJR Regen

„Mit dem Ergebnis können die beiden Interviewer mehr als zufrieden sein“, sagen Dr. Aschenbrenner und Fernandes unisono. Doch mit den Interviews war die Arbeit der Jugendlichen noch nicht abgetan. Am Wochenende danach trafen sich Jugendliche und junge Erwachsene im Bodenmaiser Jugendtreff Underground um die Interviews zu schneiden. Nico Klessinger, Andreas Koller, Jonas Haller und Joshua Langer sorgten unter der Anleitung von Verena Wagner dafür, dass am Ende alle Versprecher, Huster und Verhaspler aus den Interviews verschwanden. „Am Ende bekamen alle Kandidaten ungefähr gleichlange Filmsequenzen“, freut sich Dr. Aschenbrenner.

Zu sehen sind die Clips ab Montag, 16. August, online auf der Seite des Kreisjugendrings Regen (www.kjr-regen.de/angebot/u18wahl). „Jeden Tag kommt ein neues Interview hinzu, die Reihenfolge wurde ausgelost“, berichtet Fernandes. Los geht es allerdings mit einem Gespräch mit dem Kreisjugendringvorsitzenden Thomas Löffler, er nimmt darin Stellung zu den Forderungen des Bayerischen Jugendrings. Zudem gibt es einen kurzen Erklärfilm. In diesem ist die Auslosung der Filmreihenfolge zu sehen und es wird berichtet, welche Kandidaten die Teilnahme abgesagt haben und von wem es gar keine Rückmeldung gab.

 

Meldung vom: 29.09.2021