Projekt „Werde löwenstark nach dem Konzept Stark auch ohne Muckis“ an der Grundschule Regen
Die Klasse 3c trainiert mit bestimmten Bewegungen (Überkreuzbewegungen) das Zusammenspiel der beiden Gehirnhälften (hintere Reihe von links): Trainerin Karin Feilmeier, Klassenlehrerin Johanna Nausch, Jugendsozialarbeiterin Hilde Kreuzer, die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ursula Holzfurtner und Konrektorin Ulrike Häusler mit den Kindern der Klasse. Foto: Grundschule Regen
Regen. Streitigkeiten sind im Schulalltag nichts Ungewöhnliches, rauben aber unnötig Energien bei Lehrkräften und Kindern und tragen teilweise zu einem schlechten Klima in der Klasse bei. Um dem Entgegenzuwirken, und aufgrund der positiven Erfahrungen im letzten Schuljahr, holte Hilde Kreuzer, Jugendsozialarbeiterin an der Grundschule Regen, das Projekt „Werde löwenstark nach dem Konzept Stark auch ohne Muckis“ in Absprache mit Rektorin Gabriele Weikl wieder an die Schule.
Dass stark sein nicht unbedingt etwas mit Muskelkraft zu tun hat, erfuhren die 67 Kinder der dritten Klassen der Grundschule Regen im Rahmen des Selbstbehauptungs- und Resilienztrainings „Werde löwenstark nach dem Konzept Stark auch ohne Muckis“. Mit Hilfe von Trainerin Karin Feilmeier, selbständige Partnerin bei „Stark auch ohne Muckis“, erarbeiteten sie spielerisch wichtiges Rüstzeug für das alltägliche soziale Miteinander: Konflikte konstruktiv zu lösen, nicht auf jede Provokation einzugehen, sondern selbstbewusst so Manches an sich abprallen zu lassen.
An drei Terminen mit je zwei Schulstunden lernten die Kinder zudem selbstsicher in ihrer Kommunikation und ihrem Auftreten zu sein. Sie überlegten, ob und wie wichtig es ihnen ist, was andere über sie denken und sie sich selber für ein gutes Leben wie ein schönes Geschenk verhalten möchten. Karin Feilmeier brachte den Kindern nahe in Streitsituationen ruhig und entspannt zu bleiben, denn darin liege die Kraft. Dazu schlüpften die Kinder in die Rolle des Löwen, der nicht losbrüllt und beleidigt, wenn eine nervige Mücke ihn umschwirrt. Mit dem beleidigten Schaf komplettiert sich das Tiermodell, das für die Kinder mit dem Verhalten der drei Tiere die Situation bei Streit und Konflikten begreifbar macht. Gedanklich ließ die Trainerin den Kindern auch ein imaginäres Schutzschild aufbauen, an dem schlechte und verletzende Worte einfach abprallen.
Das Vermittelte lässt sich sehr gut im Schulalltag integrieren, weiter üben und ist somit alles andere als umsonst. Als Kooperationspartner stellte sich der Kinderschutzbund Regen mit seiner Vorsitzenden Ursula Holzfurtner dankenswerter Weise als Träger der Maßnahme zur Verfügung. Über die „Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Regen“ und eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ konnten die Kosten des Projekts großteils refinanziert werden.