Landkreis Regen übte in Kooperation mit der Feuerwehrschule Geretsried den Katastrophenfall
Regen. Der Landkreis Regen probte gemeinsam mit der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried den Katastrophenfall. „Ich bin stolz auf unsere Mannschaft“, erklärte Landrat Dr. Ronny Raith nach einem intensiven Übungstag im Landratsamt Regen. Er lobte die reibungslose Zusammenarbeit zwischen Amt und Einsatzkräften. Alle Beteiligten zogen an einem Strang, sodass der theoretische Katastrophenfall zügig bearbeitet wurde. Man gewann wertvolle Erkenntnisse und kann nun gezielt an Verbesserungen arbeiten. Raith dankte besonders den Mitgliedern der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried, die mit Hans-Christian Eibl, dem Fachbereichsleiter Krisenmanagement, und einem Dutzend weiterer Mitarbeiter vor Ort waren.
Eibl zog ein ähnliches Fazit wie der Landrat: „Ich freue mich, dass alle engagiert dabei waren. Das Zusammenspiel hat sehr gut geklappt.“ Er lobte besonders das Zusammenspiel zwischen der Führungsgruppe Katastrophenschutz mit deren Leiterin Silvia Moser und der Örtlichen Einsatzleitung um Kreisbrandmeister Tobias Ertl. „Das hat schon sehr gut funktioniert“, stellte Eibl lobend fest. Er war mit seinen Kollegen aus der Feuerwehrschule Geretsried eigens zur Übung nach Regen gekommen. Dabei ging es vor Ort darum sich auf einen Ernstfall vorzubereiten. Ziel solcher Übungen ist es, Fehler zu identifizieren und im Katastrophenfall abzustellen. Die Mitarbeiter der Feuerwehrschule bereiten dazu ein möglichst realistisches Szenario vor, dass dann in Echtzeit „eingespielt wird.“ Dabei geben die Mitarbeiter der Feuerwehrschule nicht nur den auslösenden Input, sie beobachten die Abläufe und spielen die einzelnen Punkte durch. „Am Ende gibt es ein ehrliches Feedback“, versprach Eibl schon bei der Begrüßung am Morgen.
In der Übung wurde ein Bahnunglück mit Murenabgang auf der Strecke Gotteszell-Viechtach simuliert. Der Zug stürzte in den Schwarzen Regen, der sich hinter der Mure gefährlich aufstaute. „Die Problemlage war vielfältig“, sagt Einsatzleiter Ertl. So galt es die Menschen aus dem Zug zu retten, Tote zu bergen und den Murenabgang im Auge zu haben. „Menschen retten steht dabei im Vordergrund, aber auch die Eigensicherung der Einsatzkräfte müssen wir bei so einem Fall immer im Blick haben“, betont Ertl. Vor Ort müssten in so einem Fall Polizei, Feuerwehr, BRK, THW und Bundeswehr ihr Handeln abstimmen und koordiniert vorgehen. Während all die Rettungs- und Sicherungseinsätze in der Örtlichen Einsatzleitung koordiniert werden, müssen die Mitglieder der Führungsgruppe Katastrophenschutz, kurz FüGK, das Gesamtgeschehen im Blick haben.
„Unsere Kollegen haben die Hilfsleistungen koordiniert, so wurden beispielweise Busse für die Verletzten geoordert, die Verpflegung der mehr als 600 Helfer wurde geplant und auch weitere Hilfsangebote wurden koordiniert“, erklärt Silvia Moser. So übernahmen die Mitarbeiter der FüGK beispielweise auch die Absprachen mit der Bundeswehr. „Im Ernstfall wäre auch ein schweres militärisches Gerät zum Einsatz gekommen“, so Moser weiter. Auch ein Bürgertelefon wurde eingerichtet, Pressemitteilungen wurden verschickt und am Ende fand sogar eine fiktive Pressekonferenz statt. Hier stellten sich Landrat Dr. Ronny Raith, Landratsamtsjurist Frederick Fauser, Örtlicher Einsatzleiter Tobias Ertl, der Organisatorische Leiter San/RD Andreas Weichselsgartner und Polizeihauptkommissar Klaus Pister den Fragen der anwesenden Journalisten. Diese wurden von den Mitarbeitern der Feuerwehrschule gespielt und die Vertreter am Podium mussten sich durchaus auch kritischen Fragen stellen.
Am Ende des Übungstages verzeichnete das Einsatzprotokoll der FüGK über 70 Einträge. Teilnehmer gaben zahlreiche positive Rückmeldungen. Alle waren sich einig, dass die Übung sinnvoll war. „Wir hoffen, dass wir es nie brauchen. Sollte der Katastrophenfall eintreten, wollen wir vorbereitet sein“, sagte Landrat Raith und betonte die gezeigte Einsatzbereitschaft.