Landkreis Regen belegt zweiten Platz im Bundeswettbewerb „Kommune bewegt Welt“
Regen. Der Landkreis Regen hat Grund zur Freude: Im bundesweiten Wettbewerb „Kommune bewegt Welt“ wurde er für sein strategisch durchdachtes sowie praxisorientiertes Engagement in der kommunalen Entwicklungspolitik prämiert und kann sich über 20000 Euro Preisgeld für den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen in der Kategorie mittlere Kommunen freuen. „Der Landkreis Regen setzt sich schon seit vielen Jahren auf vielfältige Weise im Bereich kommunale Entwicklungspolitik ein. Es ist sehr erfreulich, dass dieses Engagement durch die Auszeichnung bei Kommune bewegt Welt gewürdigt wird“, sagt Landrat Dr. Ronny Raith bei einem Termin im Landratsamt, bei dem die Mitarbeitenden des Fachbereichs Nachhaltigkeit und Klimaschutz ihm die Auszeichnung präsentierten. Der Landrat lobt: „Der Fachbereich und die entwicklungspolitischen Akteure vor Ort haben viel geleistet und ich bin mir sicher, dass der Preis als Ansporn für das weitere Engagement gesehen wird.“
Bedeutung kommunaler Entwicklungspolitik
Der Wettbewerb Kommune bewegt Welt feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum und zeichnet das innovative und ganzheitliche entwicklungspolitische Engagement von Städten, Gemeinden und Landkreisen aus. Durchgeführt wird er von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) des öffentlichen Unternehmens Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Schirmherrin des Wettbewerbs ist Bundesministerin Svenja Schulze, die die Bedeutung kommunaler Entwicklungspolitik betont: „Jede Kommune, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft, für Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit einsetzt, verdient den Respekt der Gesamtgesellschaft und setzt ein Zeichen gegen verengte nationale Sichtweisen. Städte, Gemeinden und Kreise gestalten nicht nur die Zukunft vor Ort, sondern auch das globale Miteinander.“
Landkreis überzeugt durch Projekte wie Nachhaltigkeitsstrategie
Der Landkreis Regen überzeugte die Jury vor allem durch seine kontinuierliche Steigerung und schrittweise Verankerung seines entwicklungspolitischen Engagements über die letzten Jahrzehnte. Besonders hervorzuheben ist etwa die Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die alle Bereiche der Verwaltung mitdenkt und Themen wie soziale Gerechtigkeit, globale Verantwortung oder Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung umfasst. Über die Verwaltung hinaus beeindruckte der Landkreis mit einem Netzwerk und mehreren Arbeitskreisen, die unter Einbeziehung von Politik, Einwohnern und Wirtschaft Maßnahmen für eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben, sowie mit der intensiven Zusammenarbeit mit weiteren Kommunen in der Region – so beispielsweise auch mit der sogenannten „Eltviller Erklärung“, in der sich mittlerweile über 300 Kommunen für die Förderung nachhaltiger Entwicklung aussprechen. Inhaltliche Schwerpunkte des Engagements liegen dabei besonders in der fairen öffentlichen Beschaffung.
Internationales Engagement
Darüber hinaus arbeitet der Kreis auch international umfassend an Nachhaltigkeitsthemen: Etwa im Städtenetzwerk Südkaukasus, in dem sich deutsche Kommunen mit Städten und Regionen in Aserbaidschan, Armenien und Georgien austauschen, um die soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern oder die Einbindung der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse zu stärken. In der noch jungen Partnerschaft des Landkreis Regen mit mehreren brasilianischen Kommunen stehen derweil die Themen Ressourcenschutz, nachhaltiger Tourismus und Umweltbildung im Fokus – und Regen profitiert von den Erfahrungen der Partner. So werden gemeinsames Lernen und gleichberechtigte globale Zusammenarbeit vorbildhaft gelebt.
Preisverleihung in Ingelheim am Rhein
Die Preisverleihung fand auf der 16. Bundeskonferenz der Kommunalen Entwicklungspolitik vor über 300 Teilnehmenden in Ingelheim am Rhein statt. Ausgezeichnet wurden dabei jeweils drei Kommunen (Platz eins bis drei) in den Größenkategorien „Kleine Kommunen“, „Mittlere Kommunen“ und „Große Kommunen“, sowie zwei Kommunen für die Sonderpreise „Newcomer“ und „Partnerschaftlich engagiert“. Zusätzlich konnte die Öffentlichkeit vorab über die Vergabe eines Publikumspreises abstimmen. Insgesamt hatten sich 51 Kommunen aus ganz Deutschland mit ihren entwicklungspolitischen Profilen beworben. Die ersten Plätze in den jeweiligen Größenkategorien belegten die Stadt Bad Köstritz, die Stadt Greifswald und die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins Kiel.
Auf der Website der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finden sich weitere Informationen zum Wettbewerb Kommune bewegt Welt sowie zur Preisverleihung, einschließlich des kompletten Statements der Schirmherrin, Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.
Weitere Auszeichnung in Röhrnbach erhalten
Neben dem Bundespreis hat der Fachbereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit in diesem Jahr darüber hinaus den renommierten Bayerwald Award in der Kategorie „Umwelt und Nachhaltigkeit“ erhalten. Ausgezeichnet wurde das Team für die erfolgreiche Kampagne „Arberland nachhaltig“, die über die Webseite www.arberland-nachhaltig.de sowie in den sozialen Medien Bewusstsein für Themen wie Nachhaltigkeit, bewussten Konsum und Klimaschutz im Alltag schafft. Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen eines Galaabends in Röhrnbach statt. Insgesamt wurden Preise in zehn Kategorien vergeben. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die unsere Arbeit und unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft würdigt“, sagte Tobias Wittenzellner, Leiter der Kreisentwicklung, stellvertretend für das Team, dem Gudrun Unrecht, Teresa Raith und Alexander Achatz angehören.