Ausgezeichnete Paradiese: Naturnah und schön

Sechs weitere Gärten gelten nun als Naturgarten – Auszeichnung für die Gartenbesitzer

Unser Bild zeigt die Ausgezeichneten mit Landrätin Rita Röhrl, Kreisfachberater Klaus Eder und Vertretern der Gartenbauvereine. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Unser Bild zeigt die Ausgezeichneten mit Landrätin Rita Röhrl, Kreisfachberater Klaus Eder und Vertretern der Gartenbauvereine. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Regen. „Ich freue mich, dass wir sechs Gartenbesitzer als Naturgarteneigentümer auszeichnen können“, sagte Landrätin Rita Röhrl bei der Übergabefeier der „Bayern blüht – Naturgärten“ im Landratsamt Regen. Kreisfachberater Klaus Eder hatte erneut mit Rosemarie Wagenstaller verschiedenste Gärten im Landkreis Regen besichtigt und zertifiziert. Dabei haben die beiden überprüft, ob die Gärten als Naturgarten entsprechend der landesweit geltenden Richtlinien in Frage kommen. „Alle teilnehmenden Gärten erfüllten die Bedingungen“, stelle Röhrl fest, die auch Kreisvorsitzende der Gartenbauvereine ist.

Kreisfachberater Eder berichtete von den Besuchen in den Gärten von Conny Wilken in Frauenau, Maria und Stephan Schmid (Frauenau), Kirsten Loesch (Zimmerau), Waldtraud und Hans Koppera (Zachenberg), Wolfgang Tiersch (March) sowie Britta und Anton Fischer (Hartmannsgrub). „Jeder Garten hat seinen eigenen Charme“, berichtete Eder und zeigte Bilder von allen Gärten. So konnten alle ausgezeichneten sehen, dass viel Verbindendes, wie zum Beispiel wilde Ecken für die Natur oder insektenfreundliche Pflanzungen haben und „dennoch hat jeder seine Eigenheiten und seine besondere Gestaltung.“ So unterscheiden sich die Gärten beispielweise in der Größe. „Der größte Garten war der der Fischers mit rund 16.000 Quadratmetern“, berichtete Klaus Eder. Dort könne man natürlich ganz andere Dinge schaffen und viel großzügiger planen, als in einem Garten in einem Neubaugebiet oder in einer Siedlung. „Trotzdem entdeckt man in jedem Garten immer wieder Neues“, so Eder weiter.

Die Teilnehmer seien auch ein Vorbild für andere Gartenbesitzer, hoffte der Kreisfachberater. Zu oft sehe er Gärten, in denen die Natur eine untergeordnete Rolle spielt. Er ermutigte die Teilnehmer und die Landkreisbürger dazu, ihre Gärten naturnah zu gestalten. Dies beginnt beim Verzicht auf Schottergärten und endet im Wunsch nach „weniger Rasenmähen. Das tut allen gut, dem Rasen, der Umwelt, der Natur und auch den Menschen, die weniger mähen und so weniger Arbeit haben“, stellte Eder fest. Dabei müsse man nicht gänzlich auf das Mähen verzichten, gemähte Wege durch den höherwachsenden Rasen seien auch optisch ansprechend, ist er sich sicher.

Neues entdecken konnten die Geehrten auch bei der Auszeichnungsfeier. Denn nach der offiziellen Überreichung der Urkunde und Plakette gab es einen besonderen Imbiss. Die Kräuterpädagogin Elisabeth Hof aus March hatte Häppchen mit zahlreichen Zutaten aus ihrem Garten vorbereitet. So wurden die Gäste beispielweise mit einem veganen Mett, hergestellt aus Oliven und Kräutern, oder einem Steinpilz-Maroni-Aufstrich überrascht. Bei einem Glas Bier oder Apfelsaft konnten sich die ausgezeichneten Gartler über ihre Gärten und neue Ideen austauschen. Mit dabei waren auch Vertreter der örtlichen Gartenbauvereine, denn die meisten Teilnehmer würden über die Vereine zum Wettbewerb kommen. Deswegen bedankte sich Eder abschließend auch bei den Verantwortlichen in den Gartenbauvereinen: „Eure Unterstützung ist uns eine große Hilfe, Vergelt´s Gott dafür.“

 

Zertifizierung wird fortgesetzt

Wer seinen Garten zertifizieren lassen möchte kann sich bereits jetzt für die nächste Zertifizierungsrunde vormelden lassen; am besten per E-Mail unter poststelle@lra.landkreis-regen.de mit dem Betreff „Naturgarten“. Nach einer Gartenbegehung und bestandener Zertifizierung entsprechend der ausgewählten Kriterien wird die Auszeichnung vom Gartenbau-Kreisverband verliehen. Die Zertifizierung ist nicht kostenlos. Für Mitglieder von Gartenbauvereinen kostet sie 40 Euro, Nichtmitglieder zahlen 80 Euro. Die Vorbereitung durch Kreisfachberater Klaus Eder erfolgt natürlich unentgeltlich.

Die Kriterien für die Zertifizierung

Kernkriterien: Grundsätzlicher Verzicht auf chemischen Dünger und chemischen Pflanzenschutz, kein Einsatz torfhaltiger Substrate zur Bodenverbesserung, natürlicher Gesamteindruck mit ökologischer Vielfalt. Typische Naturgartenelemente wie vielfältige Bepflanzung und Gestaltung, extensive und artenreiche Grünflächen und Lebensräume, Raum für Wildkräuter („wildes Eck“). Naturnahe Bewirtschaftung und artenreicher Nutzgarten mit Obst, Gemüse und Kräutern, Regenwassernutzung und ressourcenschonende Materialwahl.

Meldung vom: 22.09.2022