Landkreis Regen als Gastgeber: Die niederbayerische JaS-Bezirkstagung fand heuer in Regen statt
Regen. „Manchmal tut es schon gut, wenn man über die Arbeit sprechen kann“, stellte Landrätin Rita Röhrl eingangs ihrer Begrüßungsrede bei der JaS-Bezirkstagung in Regen fest. Sie freue sich darüber, dass sich die Jugendsozialarbeiter an Schulen (JaS) zu ihrem jährlichen Treffen auf den Weg in die Kreisstadt Regen gemacht haben, so die Landrätin weiter. Röhrl wünschte den Teilnehmern nicht nur, dass sie über ihre Arbeit reden können, sondern auch, dass sie bei den Weiterbildungsangeboten des Tages etwas „für die tägliche Arbeit mitnehmen können.“
Zudem stellte die Landrätin fest, dass das JaS-Angebot richtig und wichtig ist. Der Landkreis stehe hinter seinen JaS-Kräften und weil man die Arbeit schätzte, gibt es JaS-Kräfte bereits an fünf Schulen und in drei dieser Schulen ist der Landkreis selbst Träger der JaS, so Röhrl weiter. Sie betonte, dass die Jugendsozialarbeiter es verdient haben, dass „ihnen die Politik und das Jugendamt den Rücken stärken.“ Kritik äußerte sie an einer Kommune im Landkreis Regen: Es sei bedauerlich, viel Zeit verstreichen lasse und es scheinbar nicht als seine Aufgabe ansehe mit einer JaS-Fachkraft Kindern zu helfen. Abschließend bedankte sie sich bei allen JaSlern für ihren Einsatz und „die mühevolle Arbeit.“ Röhrl stellte fest, dass „jedes Kind, dass aufgefangen wird, ein Gewinn für die Gesellschaft ist.“
In die gleiche Kerbe schlug auch die Mittelschulleiterin Ulrike Ebner. Ihre Schule war Gastgeber der Tagung und dies sei man gerne, vor allem auch, weil die Jugendsozialarbeiterin an ihrer Schule „hervorragende Arbeit“ leistet. Das Lob freute den Kommunalen Jugendpfleger Dirk Opitz. Bei ihm laufen im Landkreis die JaS-Fäden zusammen und er hatte die Tagung federführend vorbereitet. „Schön, dass heute 80 Fachkräfte aus ganz Niederbayern zu uns nach Regen gekommen sind“, sagte er in seiner Begrüßung. Nach den üblichen Formalien übergab Opitz das Wort an Nikolaus Stuewer von der Regierung von Niederbayern. Die Regierung unterstütze den Tag, weil man wolle, dass „der Tag ein Gewinn ist und wichtigen Input in die tägliche Arbeit bringt.“ Stuewer lobte die JaS-Fachkräfte. Er stellte fest, dass man „in Niederbayern fachlich sehr gut aufgestellt ist.“ Er hatte nicht nur lobende Worte im Gepäck. Stuewer ging mit dem Freistaat hart ins Gericht. Er könne nicht verstehen, dass es derzeit keine neuen Stellen an Schulen mehr gibt, denn „der Bedarf ist weiterhin vorhanden.“
Der Vormittag der Tagung stand danach im Zeichen des Fachvortrages. Dr. Roland Ebner von der Kinder- und Jugendpsychiatrie Deggendorf referierte über die „physische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“. Dr. Ebner sprach dabei nicht nur über den klinischen Alltag und den wachsenden Fallzahlen er machte sich auch für eine wohnortnahe psychologische Betreuung von jungen Patienten stark.
Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer zunächst in Kleingruppen kollegial austauschen. Danach hatten sie die Möglichkeit, einen Workshop zu besuchen. Dabei hatten sie die Wahl aus sechs verschiedenen Workshops. Matthias Wagner vom Gesundheitsamt Regen widmete sich in seinem Workshop dem Thema „Umgang mit Stresssituationen“. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeuten Svenja B. Krüger und Tanja Bergmann boten die Möglichkeit, sich über „selbstverletzendes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen“ zu informieren. „Kindswohlgefährdung und meine Rolle als JaS-Fachkraft“ war das Thema im Workshop von Kathrin Binder, Gruppenleitung der Bezirkssozialarbeit im Kreisjugendamt Regen. Die Schulpsychologin Sibylle Sporkert setzte sich in ihrem Workshop mit dem Thema „Umgang mit Widerstand im Elterngespräch“ auseinander. Maximilian Bäumler (JaS-Fachkraft an der Mittelschule Viechtach) hat in seiner Einheit das Thema „Spiele und Methoden für die Arbeit mit Gruppen“ aufgearbeitet und Schulpsychologin Barbara Hartmann führte in das „Reflecting Team“ als Methode des kollegialen Austauschs ein.
Am Ende zeigten sich die Verantwortlichen um Abteilungsleiterin Ilka Langhammer-Rückl, Jugendamtsleiter Martin Hackl und JaS-Koordinator Dirk Opitz sehr zufrieden. „Der Austausch der JaS-Fachkräfte ist wichtig, das hat der heutige Tag wieder gezeigt“, zog Opitz Bilanz und dies war auch das Meinungsbild, dass sich in der durchgeführten Teilnehmerbefragung abzeichnete. „Die Rückmeldung waren durch die Bank positiv“, stellte Hackl abschließend fest. In Niederbayern werde man aufgrund der guten Erfahrungen der letzten Jahre an dem Konzept festhalten im kommenden Jahr findet der Fachtag in Straubing statt.