
Landrat besucht das Seniorenpflegeheim Regental in Viechtach

Gruppenbild im Seniorenheim: Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, Bürgermeister Franz Wittmann, Pflegedienstleitung Dagmar Foke und Geschäftsführer Daniel Brückel und Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen
Gemeinsam mit Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger und Bürgermeister Franz Wittmann besuchte Landrat Dr. Ronny Raith das privat geführte Seniorenheim Regental in Viechtach. Vor Ort wurden sie von Geschäftsführer Daniel Brückel empfangen, der die Einrichtung gemeinsam mit seinem Bruder Dominik als Familienunternehmen führt. „Mir ist es wichtig, im direkten Austausch mit Einrichtungen und Betrieben zu stehen, um zu erfahren, wo es Herausforderungen gibt und wie wir als Landkreis unterstützen können“, betonte Raith zu Beginn des Gesprächs. Das Seniorenheim Regental bietet 78 vollstationäre Pflegeplätze an. Im Fokus des Austauschs standen unter anderem die Themen Fachkräftemangel, Ausbildung, Digitalisierung und Ehrenamt.
Pflegeausbildung im Wandel
„Durch die mittlerweile gute Vergütung der Pflegeausbildung erhalten wir mehr Bewerbungen“, berichtete Brückel. Derzeit bilde man eine Pflegekraft aus und habe zwei weitere Bewerbungen vorliegen. Doch die Personalfrage bleibe auch künftig herausfordernd: „Viele unserer langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen kurz vor dem Ruhestand – daher werden wir in den nächsten Jahren verstärkt auf Personalsuche gehen.“
Die Auswirkungen der generalistischen Pflegeausbildung interessierten den Landrat besonders. Dagmar Foke, Pflegedienstleitung der Einrichtung, erklärte: „Die neue Ausbildung bringt viele Vorteile mit sich. Die Praktika in verschiedenen Einrichtungen sind nun besser organisiert und werden durch die Berufsschulen koordiniert. Allerdings befürchten wir, dass Auszubildende das Arbeitsumfeld Krankenhaus vorziehen könnten, wenn es ihnen dort besser gefällt.“ Trotzdem zeige die bessere Vergütung positive Effekte – sowohl hinsichtlich der Attraktivität des Berufsbildes als auch des Ansehens in der Gesellschaft.
Digitalisierung, KI und Bürokratieabbau
Auch Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Entbürokratisierung kamen zur Sprache. Brückel erklärte: „Für kleinere Aufgaben wie das Verfassen von Texten nutzen wir bereits KI-basierte Tools. Das erleichtert uns die tägliche Arbeit. Eine umfassendere Anwendung ist derzeit aber noch nicht vorstellbar – schließlich arbeiten wir direkt mit Menschen, und das lässt sich nicht automatisieren.“
Ein großes Thema bleibt die Dokumentationspflicht. „Früher haben wir jede freie Minute mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern verbracht, heute beanspruchen Pflegeprotokolle einen Großteil unserer Zeit“, ergänzte Foke. „Natürlich ist auch das wichtig, aber eine Entlastung in diesem Bereich wäre sehr willkommen.“
Ehrenamt und Zusammenhalt
Zum Abschluss interessierte sich Landrat Raith für das ehrenamtliche Engagement im Heim. „Es gibt viele engagierte Menschen, die uns regelmäßig unterstützen – sei es mit Singnachmittagen oder kreativen Aktionen wie dem Bemalen von Ostereiern“, berichtete Brückel. „Sie bringen ein Stück Alltag und Stadtleben ins Heim und verbinden unsere Bewohner mit der Außenwelt.“
Besonders lobte Brückel die gute Zusammenarbeit mit der Heimaufsicht im Landratsamt Regen: „Wir erleben eine kooperative Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Es besteht gegenseitiges Verständnis für unsere jeweiligen Aufgaben – darauf können wir bauen.“ Es ist schön zu sehen, dass der soziale Bereich im Landkreis so gut zusammenhält“, resümierte Landrat Dr. Ronny Raith am Ende des Besuchs.