Landrat Dr. Ronny Raith überreichte die Plaketten „Naturgärten – Bayern blüht“
Sie waren bei der Auszeichnungsfeier mit dabei: Vordere Reihe, v.li.: Kristina Brem, Maria Pauli, Elisabeth Kraus, Corinna Arbinger, Rosemarie Straub, Simone Köppl, Gaby Rödel, Kreisfachberater Martin Straub und Landrat Dr. Ronny Raith, hintere Reihe, v.li.: Monika Pfeffer, Susanne Strasser, Stefanie Hollmayr, Monika Knauf-Schöllhorn (Zertifiziererin), Johannes Straub, Jonas Straub, Fachlehrerin Ramona Biller, deren Schulleiterin Christine Seidl, Landwirtschaftsamtsleiter Christian Loibl und Petra Uhrmann. Foto: Heiko Langer / Landratsamt Regen
Regen. „Gärten sind immer ein Stück Natur. Besonders naturnahe Gärten zeichnen wir heute aus“, sagte Landrat Dr. Ronny Raith bei der Verleihung der Emaille-Plaketten und Urkunden zur Aktion „Bayern blüht – Naturgärten“ im Landratsamt Regen. Gemeinsam mit Kreisfachberater Martin Straub gratulierte er den Teilnehmern und ermutigte sie, ihre Plakette „gut sichtbar anzubringen. Nach dem Motto: Tu Gutes und sprich darüber. “
Die Teilnehmer müssen ihre Gärten zur Auszeichnung zertifizieren lassen. Dies geschieht durch eine Prüfung vor Ort. Zusammen mit Monika Knauf-Schöllhorn besichtige der Kreisfachberater die Gärten und die beiden überprüften die Einhaltung der Kriterien, wie etwa den Verzicht von chemischen Dünger und Pflanzenschutz und die Anlage von ökologisch wertvollen Flächen, wie etwa wilden Gartenecken, wo die Natur Natur sein kann.
In diesem Jahr wurden sieben Gärten besichtigt und sechs konnten sich für die Auszeichnung qualifizieren. Erstmals ging die Ehrung auch an eine Schule. Die Hauswirtschaftsschule am Amt für Landwirtschaft, Forsten und Ernährung in Regen beteiligte sich erfolgreich mit ihrem Schulgarten. „Hier ist vorbildlich alles Geforderte vorhanden, sogar eine Benjeshecke ist zu finden“, sagt Straub. Lob gab es für Ramona Biller und die aktiven Schülerinnen. Aber auch Landwirtschaftsamtsleiter Christian Loibl und Schulleiterin Christine Seidl hätten die Teilnahme unterstützt und so ermöglicht, dass die Schule nun einen zertifizierten Naturgarten hat, so der Kreisfachberater weiter.
Ausgezeichnet wurde auch der Hofgarten der Familie Kraus in Langdorf-Schöneck. „Der riesige Garten des Bauernhofes hat alles, was das Gärtnerherz und der Naturschutz begehren“, weiß Straub. So gibt es neben ungemähten Wiesenflächen auch einen sehr schönen Bauerngarten, wo reichlich Salat und Gemüse wächst.
Eine besondere Freude war es für Straub, den Garten seiner Familie in Oberlüftenegg auszuzeichnen. „Es freut mich, dass meine Eltern und mein Bruder mit ihrem Garten mit dabei sind. Natürlich mussten auch sie alle Kriterien erfüllen“, betont der Kreisfachberater. Wie von allen anderen Gärten, zeigte Straub auch vom Familiengarten Bilder, die die Artenvielfalt wiederspiegeln.
Ausgezeichnet wurde auch der Naturgarten der Familie Pauli in Katzenbach, Böbrach. 500 Meter vom Landkreismittelpunkt entfernt habe sich die Familie auf ihrem Ferienhof ein kleines Gartenparadies erschaffen, stellt der Experte fest. „Es wechseln sich angelegte Beete mit naturnahen Flächen ab“, berichtet Straub über den Garten in Katzenbach.
Mit dabei ist auch das Anwesen der Familie Pfeffer aus Großloitzenried in der Gemeinde Rinchnach. „Rund um den Vierseithof und auch im Hof sind sehr schöne Gartenanlagen zu finden“, weiß der Kreisfachberater. Hier wechseln sich naturnahe Flächen, wo Flora und Fauna ihren Platz haben, mit angelegten Flächen wie dem Spielplatz ab und „alles harmoniert wunderbar. Der Hof der Familie Pfeffer ist wie die anderen heute zertifizierten Höfe auch ein Ferienhof, man sieht also, dass man naturnahe Urlaubsangebote machen kann und dies von den Gästen angenommen werden“, berichtet Straub.
„Einen wundervollen Blick ins Tal hat man vom Garten der Familie Brem aus Kollnburg“, sagte Straub und seine zahlreichen Bilder aus dem Anwesen der Familie demonstrierten auch, dass die „Brems auch einen wunderschönen und naturnahen Garten haben. Dabei ist der Garten gerade einmal acht Jahre alt, also ein sehr junger Garten. Wenn man sieht, wie gut alles eingewachsen ist, ist das eine besondere Leistung“, so Straub weiter.
Nach der Zertifizierung hatten die Teilnehmer bei einer Brotzeit noch die Gelegenheit sich gegenseitig auszutauschen. Und, wie es sich für eine naturnahe Gartenauszeichnung gehört, so gab es auch eine Auswahl von besonders naturnahen aber köstlichen Leckereien. Die Kräuterpädagogin Elisabeth Hof hatte, in diesem Jahr besonders aktiv unterstützt durch ihre Tochter Regina (ebenfalls Kräuterpädagogin), wie schon in den Vorjahren, besondere Köstlichkeiten dabei. Die meisten Zutaten dafür kamen aus ihrem Garten.
Zertifizierung wird fortgesetzt
Wer seinen Garten zertifizieren lassen möchte kann sich bereits jetzt für die nächste Zertifizierungsrunde vormelden lassen; am besten per E-Mail unter poststelle@lra.landkreis-regen.de mit dem Betreff „Naturgarten“. Nach einer Gartenbegehung und bestandener Zertifizierung entsprechend der ausgewählten Kriterien wird die Auszeichnung vom Gartenbau-Kreisverband verliehen. Die Zertifizierung ist nicht kostenlos. Für Mitglieder von Gartenbauvereinen kostet sie 40 Euro, Nichtmitglieder zahlen 80 Euro. Die Vorbereitung durch Kreisfachberater Martin Straub erfolgt natürlich unentgeltlich.
Die Kriterien für die Zertifizierung
Kernkriterien: Grundsätzlicher Verzicht auf chemischen Dünger und chemischen Pflanzenschutz, kein Einsatz torfhaltiger Substrate zur Bodenverbesserung, natürlicher Gesamteindruck mit ökologischer Vielfalt. Typische Naturgartenelemente wie vielfältige Bepflanzung und Gestaltung, extensive und artenreiche Grünflächen und Lebensräume, Raum für Wildkräuter („wildes Eck“). Naturnahe Bewirtschaftung und artenreicher Nutzgarten mit Obst, Gemüse und Kräutern, Regenwassernutzung und ressourcenschonende Materialwahl.