Landrätin Rita Röhrl stellt klar, dass der geplante Standort kein Außenbereich ist
Regen. Nachdem sich der Schul- und Kulturausschuss in seiner vorletzten
Sitzung einstimmig für den Neubau der Berufsschule mit FOS und BOS neben der Akademie in Weißenstein ausgesprochen hat, wird diese Entscheidung in den Sozialen Medien, in Zeitungen und in der Bevölkerung diskutiert. „Hier werden teilweise falsche oder unrichtige Behauptungen in die Diskussion geschmissen“, bedauert Landrätin Rita Röhrl. Sie wünscht sich eine „sachliche Diskussion mit richtigen Fakten, schließlich geht es um die schulische Berufsausbildung unserer Kinder.“
Zunächst sei es schon einmal grundfalsch, vom Gelände in Weißenstein von „Außenbereich“ zu sprechen. „Im Außenbereich kann niemand einfach bauen, auch nicht der Landkreis“, betont Röhrl. Vielmehr sei das Grundstück, auf dem die Akademie steht, im Flächennutzungsplan der Stadt als Sondergebiet ausgewiesen. Dieses liege auch nicht, wie suggeriert, inmitten eines Wohngebietes, sondern im Anschluss daran.
1969 wurde dort ein Mütterkurhaus eröffnet, 1991 wurde es baulich erweitert. 2006 schloss das Heim seine Pforten, im gleichen Jahr erwarb der Landkreis das Gebäude. Seitdem wird das Haus als Schülerwohnheim für die Berufsschule genutzt. Momentan sind dort 170 Schüler untergebracht. Insgesamt besuchen 674 Schüler die Berufsschule in Regen, hinzu kommen 165 FOS/BOS-Schüler. „Die 170 Schüler müssen täglich den Berg rauf und runter“, so die Landrätin weiter.
Auch die verkehrstechnische Anbindung und die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sind ihrer Ansicht nach unproblematisch. „Am jetzigen Standort müssen alle, Schüler wie Lehrer, durch ein Wohngebiet zur Schule. Das wäre in Weißenstein anders. Das Sondergebiet Weißenstein hat eine völlig eigene Erschließung, die die Wohngebiete in Weißenstein überhaupt nicht tangiert“, erklärt Röhrl und ergänzt: „Um die Akademie herum gibt es auch keinen Park, nur unbebaute Flächen.“
Allen Beteiligten sei zudem klar, dass die Schule am jetzigen Standort nicht bleiben kann. Der Bau ist teilweise mehr als 60 Jahre alt, Alt- und Neubau bewegen sich auf unterschiedlichen Höhen und können so nicht auf dem gleichen Niveau verbunden werden. „Das größte Problem sind aber die fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten am Standort. Schon jetzt ist die Schule zu klein. „Allen ist klar, dass wir eine moderne, leistungsfähige Schule brauchen“, betont die Landrätin und dies gehe nur mit einem Neubau an einem anderen Ort. „Ich bin aber für alle Vorschläge offen. Das jetzige Grundstück am Schulstandort umfasst insgesamt 11000 Quadratmeter. Wir brauchen für eine vernünftige Schulplanung 15000 Quadratmeter. Wenn diese stadtnäher zu bekommen sind im Tausch mit dem genutzten Grundstück – herzlich gern“, so die Landrätin. Leider waren alle bisherigen Angebote alleine von der Größe her nicht geeignet. Damit der Schulbetrieb in Weißenstein reibungslos laufen kann, werde man natürlich auch den ÖPNV ausbauen. „Der Landkreis Regen ist für den ÖPNV verantwortlich, insofern können wir dies gut planen und immer schnell auf neue Herausforderungen reagieren“, versichert sie. Auch die Weißensteiner Bevölkerung würde davon profitieren. „Ein Pendelverkehr zwischen dem Bahnhof und Weißenstein ist auch für die Anwohner sicher ein Gewinn“, und darüber hinaus dürfe man sich schon fragen, was die Motivation der Menschen ist, die sogar gegen einen Schulbau noch rebellieren stellt die Landrätin abschließend fest.