Kommunalpolitiker um Landrat Dr. Ronny Raith reisten nach Pilsen
Regen/Pilsen. „Es ist immer gut, wenn man sich selbst vor Ort ein Bild macht“, sagte Regens Landrat Dr. Ronny Raith. Er hatte zum Besuch des Landkreis-Auslandsbüros im tschechischen Pilsen eingeladen. Viele Bürgermeister, Fraktionssprecher aus dem Kreistag und Stellvertreter des Landrats begleiteten ihn in die Bezirkshauptstadt. Dort begrüßten Simona Fink und ihre vier Kolleginnen die Delegation in den Geschäftsräumen.
Bereits vor der Fahrt erhielten die Politiker viele Informationen über das Büro, das 2006 eröffnet wurde. Zusammen mit einer weiteren Geschäftsstelle in Budweis sollte hier der grenzüberschreitende Tourismus ankurbelt werden. Mit der Coronapandemie kam der Tourismus fast zum Erliegen, und der Fokus verlagerte sich auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Während der Busfahrt informierte Landrat Raith die Teilnehmer über die aktuellen Aufgaben. Diese reichen von der Präsentation des Arberlandes in den Partnerbüros über Werbung in TV, Rundfunk, Print und Social Media bis hin zur Präsentation auf Events. „In den Büros beraten wir natürlich auch Kunden“, erklärte Fink beim Empfang der Gäste.
Der Landkreis Regen sei durch die Geschäftsstellen in zwei wichtigen tschechischen Regionen präsent, so Fink und Raith weiter. In den Räumlichkeiten werden zudem heimische Waren angeboten, und Orte oder einzelne Einrichtungen wie Pensionen und Hotels können ihre Angebote bewerben. Fink zeigte auch auf, welche Aufgaben sie und ihre Kolleginnen künftig für die Kommunen übernehmen könnten. Dies beginne bei Übersetzungsaufgaben und reiche über die Platzierung am tschechischen Markt bis hin zur Vor-Ort-Präsentation von Firmen. Auch bei der Suche nach Mitarbeitern könne man helfen. Für Gemeinden mit touristischem Angebot gäbe es zudem in den Büros und bei Tourismusmessen zahlreiche Werbemöglichkeiten. „Bitte sprechen Sie mich an, wir finden sicher gute Möglichkeiten für Sie“, sagte Fink zu den anwesenden Bürgermeistern.
Die Teilnehmer erfuhren auch von zwei bereits genehmigten grenzüberschreitenden Projekten der Arberland Regio GmbH. Die Projekte „Böhmerwald Harmonie: Begegnung mit dem Erbe von Karel Klostermann“ und „Heimat schafft Zukunft – Leben und Arbeiten im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet“ sollen die Zusammenarbeit fördern. Das Klostermannprojekt startete im Juli in Kooperation mit der Gemeinde Srní. Das Projekt zum Leben und Arbeiten in der Region beginnt im kommenden Jahr zusammen mit der Region Pilsen.
Zudem bieten die Büros die Möglichkeit, „Kontakte zu hegen und zu pflegen“, betonte Landrat Dr. Raith. Der Besuch des Regionalpräsidenten Rudolf Špoták unterstrich dies. Er war nicht nur zur Begrüßung der Delegation gekommen, sondern brachte auch gute Nachrichten für die Region. Er habe „vor einigen Tagen“ mit dem tschechischen Umweltminister gesprochen, der ihm versicherte, dass der Grenzübergang „Blaue Säulen“ im Nationalpark Šumava 2025 wiedereröffnet wird. Landrat Raith dankte Špoták für seinen Einsatz zur Völkerverständigung. „Es ist wichtig, dass wir miteinander reden und die Kontakte pflegen“, so Dr. Raith weiter. Er wolle auch zukünftig den Kontakt suchen und intensivieren und freue sich, mit Špoták einen Partner auf der tschechischen Seite zu haben, der den Dialog und „die Zusammenarbeit ernst nimmt. “
Nach dem Besuch in den Büros lernten die Teilnehmer eine Pilsener Institution kennen. Bei einer Führung durch die Brauerei Pilsener Urquell erfuhren sie viel über den Ursprung des weltweit beliebten Pils. Beim gemeinsamen Mittagessen sprachen sie weiter über die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.