„Wir stehen hinter Eurer Arbeit“

Die Landräte konnten sehen, dass aus dem ehemaligen Sitzungssaal ein Großraumbüro für das Contact-Tracing-Team geworden ist. Foto: Langer/Landkreis Regen

Landräte informieren sich bei den Contact-Tracing-Teams und unterstützen die Mitarbeiter

Die Landräte konnten sehen, dass aus dem ehemaligen Sitzungssaal ein Großraumbüro für das Contact-Tracing-Team geworden ist. Foto: Langer/Landkreis Regen

Die Landräte konnten sehen, dass aus dem ehemaligen Sitzungssaal ein Großraumbüro für das Contact-Tracing-Team geworden ist. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. „Wir stehen hinter Eurer Arbeit“, mit diesen Worten brachte Landrätin Rita Röhrl einen Besuch beim Contact-Tracing-Team, kurz CTT, im Landratsamt Regen für alle Landräte auf den Punkt. Röhrl war zusammen mit ihren Stellvertretern Helmut Plenk, Hermann Brandl, Dr. Ronny Raith und Werner Rankl am Mittwochnachmittag in der Abteilung Gesundheitswesen vor Ort. Dabei informierten sich die Landräte nicht nur über die Arbeitsweise, sie versuchten auch die Mitarbeiter so gut als möglich zu unterstützen.

„Wir wollen die Leute nicht von der Arbeit abhalten, wir wollen aber verstehen, was gemacht wird“, erklärt Helmut Plenk den Einsatz und deswegen habe man sich dazu entschlossen die Arbeit eine Zeitlang zu begleiten und einen Eindruck von den praktischen Aufgaben zu bekommen. So erfuhren die Landräte wie eine SARS-CoV-2-Infektion „abgearbeitet wird. Nach Erhalt der Arzt- oder Labormeldung über einen Fall werden die Daten erfasst. Danach wird Kontakt zu den Betroffen aufgenommen,“, sagt Dr. Carolin Müller. Die Leiterin der Abteilung Gesundheitswesen erklärte den Landräten den Ablauf und bei den einzelnen Mitgliedern der CTT konnten die Landräte erleben, wie Gespräche ablaufen.

„Ich dachte immer, wir im Handwerk hätten viel Bürokratie“, sagt Werner Rankl mit Blick auf die umfassenden Dokumentationspflichten der Mitarbeiter und die komplexen Sachverhalte. Zudem erkundigte er sich nach den bisher geleisteten Überstunden. Dabei erfuhren die Landräte, dass Arbeitstage mit zehn Arbeitsstunden oder mehr oftmals notwendig sind und so gäbe es zahlreiche Mitarbeiter, die dreistellige Zahlen auf dem Arbeitszeitkonto stehen haben.

Rita Röhrl und ihre Stellvertreter erlebten beim Besuch vor Ort auch die Ängste und Sorgen der Betroffenen. Sie konnten sehen, wie schwer es manchmal ist Kontakte nachzuvollziehen. „Es gibt bestimmt einige, die aus dem Stegreif nicht mehr wissen, mit wem sie vor fünf Tagen persönlich gesprochen haben“, sagt Hermann Brandl und so finden er und seine Kollegen das Engagement der Mitarbeiter „bewundernswert.“ Überhaupt konnten sich die Landräte davon überzeugen, dass das Personal in diesem Bereich zwei Eigenschaften mitbringen muss: „Sie müssen sich in Situationen einfühlen können und dennoch ein dickes Fell haben“, stellte Dr. Ronny Raith fest.

Benjamin Wagner zeigte mit Dr. Carolin Müller (li.) den Landräten Rita Röhrl, Hermann Brandl, Helmut Plenk, Dr. Ronny Raith und Werner Rankl die praktiosche Arbeit. Foto: Langer/Landkreis Regen

Benjamin Wagner zeigte mit Dr. Carolin Müller (li.) den Landräten Rita Röhrl, Hermann Brandl, Helmut Plenk, Dr. Ronny Raith und Werner Rankl die praktiosche Arbeit. Foto: Langer/Landkreis Regen

Beeindruckt zeigten sich die Landräte auch vom Zusammenhalt der Mitglieder des CT-Teams. „Man merkt nicht, dass hier Mitarbeiter aus verschiedensten Behörden tätig sind, die Arbeit wird ruhig und entschlossen angepackt“, so Raith weiter. Von Dr. Müller erfuhren sie, dass momentan nicht nur Soldaten der Bundeswehr die Arbeit mittragen, sondern auch Kollegen von der Polizei, dem Finanzamt und anderen Behörden aktiv mitarbeiten. „Ohne sie wäre die Arbeit kaum zu bewältigen“, betont Helmut Plenk. Landrätin Röhrl nutzte die Gelegenheit um sich im Namen des Landkreises bei den Helfern zu bedanken.

Abschließend bedankten sich die Stellvertreter bei Landrätin Röhrl und der Amtsärztin Dr. Müller für die Möglichkeit die Praxis zu erleben. Nachdem man zuvor bereits in der letzten gemeinsamen Sitzung von Dr. Müller informiert worden sei, habe man nun „gesehen, wie anspruchsvoll und umfangreich die Arbeit tatsächlich ist“, resümierte Plenk.

 Stichwort Contact-Tracing-Team

Im Landkreis Regen arbeiten derzeit rund 60 Mitarbeiter im Contact-Tracing-Team. Dabei kommen viele nicht aus dem Amt, sondern von anderen Behörden. Die Mitarbeiter informieren die Betroffenen, ermitteln die Kontakte und sprechen bei Bedarf eine Quarantäne aus. Die erste Kontaktaufnahme ist in der Regel die telefonische, danach folgt bei Bedarf ein Schreiben mit der Quarantäneanordnung. Bisher wurden im Landkreis Regen 9116 Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne versetzt, momentan befinden sich davon 2181 noch in Quarantäne. Zudem wurden insgesamt 2674 Infizierte verständigt und betreut. Das Contact-Tracing-Team ist, wie auch die Mitarbeiter der Gesundheitsabteilung, täglich im Einsatz, auch am Wochenende und an Feiertagen.

Meldung vom: 23.12.2020