Der Freistaat unterstützt die Geburtshilfe

Zuwendungsbescheid zur Förderung der Geburtshilfe an der Arberlandklinik Zwiesel erhalten

Unser Bild zeigt wie Landrätin Rita Röhrl den Zuwendungsbescheid an Klinikenvorstand Christian Schmitz weiterreicht. Foto: Langer/Landkreis Regen

Unser Bild zeigt wie Landrätin Rita Röhrl den Zuwendungsbescheid an Klinikenvorstand Christian Schmitz weiterreicht. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. „Diese Zuwendung ist eine echte Hilfe für den Betrieb der Geburtshilfe in Zwiesel“, sagt Christian Schmitz, der Vorstand der Arberlandkliniken. Auch Landrätin Rita Röhrl pflichtet ihm bei: „Die Förderung in der Höhe von über 726000 Euro, entlastet den Klinikhaushalt und somit auch den Haushalt unseres Landkreises.“ Beide blicken auf einen Zuwendungsbescheid, der kürzlich im Landratsamt Regen eintraf. Schmitz und Röhrl freuen sich darüber, dass die bayerische Staatsregierung im Rahmen des seit Herbst 2018 bestehenden Geburtshilfe-Förderprogramms für Geburtshilfestationen im ländlichen Raum erneut Fördergelder freigegeben und dabei auch das Arberland berücksichtigt hat.

Die Förderung selbst besteht aus zwei Säulen: Die erste Fördersäule des Geburtshilfe Förderprogramms dient der Unterstützung, Stärkung und Sicherstellung der geburtshilflichen Hebammenversorgung und die zweite Säule soll dem finanziellen Ausgleich des Defizits einer Geburtshilfeabteilung im ländlichen Raum dienen. Im Rahmen des nun erhaltenen Defizitausgleichs erhalten Landkreise und kreisfreie Städte, die zumindest mit Teilen ihrer Fläche dem ländlichen Raum zuzuordnen sind, eine Förderung von bis zu 85 Prozent der Summe, mit der sie das Defizit einer in ihrem Gebiet gelegenen Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe ausgleichen können.

Voraussetzung ist eine relativ geringe Geburtenzahl in Verbindung mit dem Status als Hauptversorger in der jeweiligen Region. „Es ist gut, dass das Land mit den Fördergeldern   Landkreise und kreisfreie Städte finanziell unterstützt und Regionen wie dazu beiträgt, dass die Geburtshilfe im Freistaat auch künftig auf hohem Niveau flächendeckend zur Verfügung steht“, stellt Röhrl fest. Konkret können sich die Verantwortlichen im Landkreis Regen über eine Förderung der für die Geburtshilfeabteilung der Arberlandklinik Zwiesel in Höhe von 726286 Euro freuen. „Dies bedeutet, dass das Defizit, dass der Landkreis tragen muss bei 128168 Euro liegt“, stellt die Landrätin fest und betont, dass dies für alle Landkreiskommunen eine gute Nachricht ist, denn letztendlich müsse der Landkreis seine Gelder über die Kreisumlage von den Kommunen beziehen.

So nahmen Landrätin Rita Röhrl und Vorstand der Arberlandkliniken Christian Schmitz   den Zuwendungsbescheid der für das Förderprogramm zuständigen Regierung von Oberfranken gemeinsam entgegen. Schmitz hatte dabei eine weitere positive Nachricht im Gepäck: „Trotz Erfüllung der Voraussetzungen zum Erhalt der Förderleistungen war das Jahr 2020 für die geburtshilfliche Abteilung der Arberlandklinik Zwiesel ein erfreulicherweise geburtenstarkes Jahr. Mit insgesamt 365 Geburten konnte man mit einer Abweichung von nur einer Geburt das zweitstärkste Geburtenjahr seit 2009 verzeichnen“, freut er sich und verweist darauf, dass „es in den ersten vier Wochen des neuen Jahres bereits 27 Geburten in Zwiesel gab. Das zeigt, wie dringend die Notwendigkeit des Fortbestands einer Geburtshilflichen Abteilung im Landkreis Regen besteht.“

Im Übrigen ist man in der Arberlandklinik Zwiesel auch im ärztlichen Bereich der Geburtshilfe gut aufgestellt. „Erst vor kurzem konnte Assistenzärztin Aleksandra Szacilowska ihre Facharztprüfung zur Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe erfolgreich abschließen. Sie wird der Arberlandklinik Zwiesel auch in Zukunft erhalten bleiben, wir freuen uns über die erste weibliche Fachärztin im Team der geburtshilflichen Abteilung“, betont der Klinikenvorstand.

 Um werdenden Eltern auch in Zeiten der Pandemie eine Möglichkeit bieten zu können, sich über alle Themen rund um Schwangerschaft und Geburt zu informieren, startete man im vergangenen Jahr mit den ersten Online-Elterninformationsabenden, welche als Livestream über die Facebook-Seite der Arberlandkliniken übertragen wurden. Auch im Jahr 2021 wird dieses Konzept weiterhin verfolgt, bis die Situation wieder das Stattfinden einer Präsenzveranstaltung zulässt. Zudem ist die Arberlandklinik Zwiesel im Rahmen einer Kooperation mit der OTH Regensburg Praxispartner im Studiengang Hebammenkunde und fördert somit die praktische Ausbildung neuer Hebammen. „Unser gemeinsames Ziel ist es die Geburtshilfe in Zwiesel langfristig zu etablieren“, sind sich Schmitz und Röhrl einig und am liebsten wäre ihnen dabei, wenn man so viele Geburten hat, dass sich der Betrieb auch ohne Zuschüsse rechnet.

Meldung vom: 27.01.2021