Soundanlage für Mauersegler wurde angebracht und soll die Tiere zu Nistplätzen locken
Regen. Der Landkreis Regen geht mit gutem Vorbild voran. „Wir dürfen Naturschutz nicht nur einfordern, wir sollten auch ein gutes Beispiel sein“, sagt Regens Landrätin Rita Röhrl. Deswegen wurde beim Anbau des Landratsamtes auch auf die Ökologie geachtet. So sind beispielsweise Blühflächen entstanden, die nur selten gemäht werden. Wie schon am Altbau gibt es Nistkästen für Vögel und Fledermäuse. „Seit einigen Tagen gibt es auch eine Soundanlage für Mauersegler“, freut sich Röhrl.
Hausmeister Frank Stey hat die Anlage, die der Landkreis von einer Biologin zur Leihe bekam, installiert. Wolfgang Kraus vom Gebäudemanagement hat zuvor den passenden Platz eruiert. „Die Anlage soll Mauersegler anlocken und auf die Nistmöglichkeiten aufmerksam machen“, erklärt Karin Hodl von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Ziel der Aktion sei es, den mittlerweile seltenen Tieren eine sichere Heimat anzubieten. „Mauersegler ähneln Schwalben“, weiß Hodl und berichtet davon, dass die Tiere von Mai bis August zur Brut in Mitteleuropa zu Gast sind, ansonsten leben sie in Afrika, meist südlich des Äquators. Nachdem es bei uns oftmals an Nistplätzen fehlt, wolle man den Mauserseglern einen Brutplatz anbieten.
Hintergrund Mauersegler
Mauersegler mögen eigentlich die Nähe zum Menschen, denn die Gebäude der Menschen, mit ihren Ritzen und Spalten, boten ideale Nistplätze. Seit jedoch besonders energiesparend gebaut wird, werden die Menschen nicht nur dicht gegen Kälte gmeacht, sondern ungewollt auch gegen Mauersegler. Der Mauersegler (Apus apus) ist eine Vogelart aus der Familie der Segler. Er ähnelt den Schwalben, ist aber mit diesen nicht näher verwandt. Er hält sich hauptsächlich von Anfang Mai bis Anfang August zur Brutzeit in Mitteleuropa auf. Seine Winterquartiere liegen in Afrika, vor allem südlich des Äquators. Die Tiere sind an ein Leben in der Luft angebpasst und halten sich außerhalb der Brutzeit für rund zehn Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf. Durch ihre schrillen Schreie ziehen sie im Hochsommer im Luftraum über den Städten oft die Aufmerksamkeit auf sich. Im Sturzflug können sie Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h erreichen. Der Mauersegler ist die einzige Seglerart, die in Mitteleuropa ausgedehnt verbreitet ist. Im deutschsprachigen Raum gibt es zahlreiche regionale Namen für den Vogel, sehr verbreitet sind hierbei „Spyre“ oder ähnliche Bezeichnungen, beispielsweise in der Schweiz oder in Tirol.“