Der Landkreis errichtet ein Ökokonto

Das Bild zeigt ein Großes Ochsenauge auf einer Sumpf-Kratzdistel. Foto: Martin Graf/Landratsamt Regen

Mehr gemähte Wiesen: Der Landkreis Regen sucht Flächen zum Ankauf oder zur Pflege

Das Bild zeigt eine verbrachte Nasswiese bei Langdorf, bei der die Pflege wiederaufgenommen wird. Foto: Martin Graf/Landratsamt Regen

Das Bild zeigt eine verbrachte Nasswiese bei Langdorf, bei der die Pflege wiederaufgenommen wird. Foto: Martin Graf/Landratsamt Regen

Regen. Ob Pflegevertrag, Ankauf oder Pacht – der Landkreis Regen ist auf der Suche nach naturschutzfachlich hochwertigen Flächen und auch nach Flächen, die man in diese Richtung entwickeln könnte. „Unser Ziel ist insbesondere der Erhalt der Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft hat in der Vergangenheit zahlreiche für Tiere und Pflanzen wertvolle Flächen geschaffen, viele davon sind leider bereits wieder verschwunden“, sagt Landrätin Rita Röhrl und gibt so die Marschrichtung in Richtung Erhalt der Kulturlandschaft vor.

„Immer wieder findet man im Landkreis Regen Flächen, die früher landwirtschaftlich genutzt wurden, jedoch zunehmend verbuschen“, stellt Martin Graf von der unteren Naturschutzbehörde Regen fest. Oftmals liege es an den schwierigen Bewirtschaftungsbedingungen oder daran, dass die jetzigen Eigentümer ihre Flächen gar nicht mehr kennen. „Gerade solche Flächen sind aber interessant für die Landschaftspflege“, meint Graf. Die Naturschutzbehörde ist daher auf der Suche nach Flächen, um sie wieder in eine gezielte Pflege zu überführen. Neben Offenlandflächen sind auch Waldflächen relevant für den Landkreis Regen. „Ob Kauf, Pacht oder auch Pflegevereinbarung, wir freuen uns über alle Angebote“, betont die Landrätin.

Das Bild zeigt ein Großes Ochsenauge auf einer Sumpf-Kratzdistel. Foto: Martin Graf/Landratsamt Regen

Das Bild zeigt ein Großes Ochsenauge auf einer Sumpf-Kratzdistel. Foto: Martin Graf/Landratsamt Regen

Zudem sei der Landkreis Regen dabei ein Ökokonto aufzubauen, so Röhrl weiter. „Wir suchen primär nach Flächen die man ökologisch aufwerten kann“, weiß die Landrätin. Hier ist vor allem Hans Hutter, Sachbearbeiter in der Kämmerei des Landkreises, aktiv. „Für zukünftige Bauprojekte benötigen wir Flächen, auf denen wir den durch das Naturschutzgesetz geforderten Ausgleich erbringen können“, erklärt Hutter. Der Vorteil des Ökokontos liege darin, dass mit der Aufwertung bereits vorab begonnen werden kann. Sobald für ein Bauprojekt ein Ausgleich benötigt wird, kann dieser vom Ökokonto „abgebucht“ werden. So hat der Landkreis eine bessere Planungssicherheit und auch die Natur gewinnt, da die Wirkung des Ausgleichs bereits früher erreicht wird. Auch für das Ökokonto sind sowohl Wald- als auch Offenlandflächen interessant, hier sollen die Flächen allerdings vorrangig angekauft werden.

Bei einem Flächenankauf durch den Landkreis Regen wird in der Regel zunächst der Grundstückswert durch den Gutachterausschuss ermittelt. Der Wert bemisst sich vor allem an den durchschnittlichen Verkaufspreisen in der jeweiligen Gemeinde, zudem werden weitere Faktoren wie beispielsweise die Erschließung des Grundstückes mit eingerechnet. Bei Pachtflächen gibt es je nach Einzelfall unterschiedliche Modelle, Pflegevereinbarungen für Landschaftspflege werden vorrangig über den Naturpark Bayerischer Wald e.V. abgewickelt.

Wer Flächen besitzt, die für den Landkreis interessant sein könnten, kann diese – idealerweise mit Flurnummer und Gemarkung – per E-Mail an mgraf@lra.landkreis-regen.de melden oder telefonisch unter der Rufnummer 09921-601299 mitteilen. Ob die Fläche dann interessanter für das Ökokonto oder den Naturschutz ist, wird je nach Fläche im Einvernehmen mit den Anbietern entschieden.

Meldung vom: 24.07.2023