Die Beteiligung am alltäglichen Leben fördern

 Woche der Pflege und Betreuung  ermöglicht einen Einblick in das Leben der Lebenshilfeeinrichtung in Zwiesel

Zwiesel. Einen Einblick und Ausblick in den Arbeitsbereich für Menschen mit Handicap konnten Interessierte am Freitagvormittag in der Einrichtung der Lebenshilfe Regen in Zwiesel bekommen. Für die Gäste gab es Führungen durch die Wohn- und Aufenthaltsbereiche und die Möglichkeit zum Kennenlernen der Arbeitsbereiche Förderstätte und Tagesstruktur. Unter den Gästen waren auch der Sozialamtsleiter Horst Kuffner und Natalie Walter, die Geschäftsführerin der Gesundheitsregionplus Arberland.

„Die Lebenshilfe ist zu 50 Prozent eine Elternvertretung, die im Vorstand aktiv sind. Sie vertreten die Bewohner und werden von unseren Fachdiensten der Lebenshilfe Regen unterstützt“, erklärte Jochen Fischer, Geschäftsführer der Lebenshilfe Regen. Der Elternvorstand gebe jedem einen vollen Einblick in die Einrichtung der Angehörigen und fungiert so als internes Kontrollsystem. Zu den fünf Wohneinrichtungen im Landkreis der Lebenshilfe Regen wird durch eine weitere stationäre Einrichtung, die gerade für Viechtach geplant wird, das Angebot erweitert. „Über 60 Interessente warten auf einen stationären Platz“, sagt Fischer. Die dezentralen Einrichtungen im Landkreis seien für geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen somit sehr wichtig.

So stellte sich auch die Lebenshilfe Zwiesel mit der Wohnlage und dem Kinderwohnhaus bei der Woche der Pflege und Betreuung vor. Ulrich Buschkämper, der Gesamtbereichsleiter in Zwiesel, zeigte den Gästen beim Tag der offenen Tür das gesamte Gelände mit den Werkstätten und den Wohnbereichen: „Die Betreuung unser vier Gruppen steht bei uns im Vordergrund. Wir fördern die Beteiligung am alltäglichen Leben und wollen durch unser Selbstversorgerkonzept alle Inhalte den 20 Bewohnern frei entscheiden lassen.“ Deswegen werden auch gemeinsam die Einkaufslisten für den Großeinkauf jede Woche erstellt. Es wird gemeinsam gekocht, Haushaltstätigkeiten übernommen und gearbeitet. Für die 13 Kinder des Kinderwohnhauses, die meist im Alter von sechs bis 18 Jahren sind, wird mittags gekocht, da sie durch den Unterricht keine Zeit haben, selbst zu kochen. „Wir haben keine Heime mit striktem Ablauf, wir assistieren im Alltag und unterstützen so zur maximalen Selbstständigkeit, wie es bei jedem Bewohner möglich ist“, sagt Tina Sixt, die stellvertretende Geschäftsführerin.

Die Wohneinrichtungen werden pflegerisch und alltagsunterstützend vom Betreuungsteam der Lebenshilfe betreut, medizinisch und psychiatrisch von externen Ärzten. Zu dem Fachkräftemangel entgegnet der Geschäftsführer Fischer, dass der Zivildienst sehr fehlt. Der Lebenshilfe aber die Qualität der Mitarbeiter wichtig ist. „Wir lassen lieber eine Stelle drei Monate unbesetzt und warten auf den richtigen Erzieher oder Heilerzieherin, damit der Umgang so wertschätzend und unterstützend ist, wie unsere Bewohner es gewohnt sind“, betont er.

Natalie Walter, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, bedankte sich für den Einsatz und die Kooperation. Ein besonderer Dank ging an Yvonne Paternoster.  Die Heilerzieherin bei der Lebenshilfe Regen unterstützte auch das Theaterprojekt „Herzwerker“ an der Realschule Regen. Sozialamtsleiter Kuffner bedankte sich dafür, dass die Lebenshilfe die Woche der Pflege und Betreuung, die der Agendakreis 21 Soziales auch dieses Jahr im Landkreis Regen durchführt hat, unterstützt.

 

Meldung vom: 23.10.2024