Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September – Führungen um 11 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr
Altnußberg. Der Tag des offenen Denkmals ist eine Entdeckungstour zu den Zeugen vergangener Epochen. Die Denkmallandschaft in Deutschland ist genauso abwechslungsreich wie seine Landstriche. Dies macht den Denkmaltag jedes Jahr vielseitig, lebendig und faszinierend. Der Tag des offenen Denkmals ist bis heute eine Erfolgsgeschichte und gilt als das Schaufenster für die Denkmalpflege. Heuer steht er unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“.
Der Tag soll dazu einladen, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Im Landkreis Regen soll am Sonntag, 11. September, die Burg Altnußberg in der Gemeinde Geiersthal in den Fokus der Geschichtsinteressierten rücken. Die Kulturspuren an der Burg Altnußberg wurden durch archäologische Ausgrabungen systematisch und wissenschaftlich erforscht. Welche Spuren hat menschliches Handeln in einer mittelalterlichen Burg hinterlassen? Welche Taten wurden im und am Bau verübt? Die Bausubstanz steckt voller Beweismittel, historischer Narben und verschiedener Ergänzungs- und Entwicklungsstadien. Kulturspuren sind überall sichtbar.
Die offizielle Eröffnung findet um 11 Uhr statt. Im Anschluss daran führt Kreisheimatpflegerin Cornelia Schink durch die Anlage. Weitere Führungen bietet sie um 14 Uhr und um 16 Uhr an.
Auf Veranlassung der Gemeinde wird in der Zeit von 13 Uhr bis 16 Uhr ein kostenloser Shuttlebus zwischen dem Parkplatz am Fuß des Nußbergs und der auf dem Berg gelegenen Burganlage verkehren. So haben auch Gehbehinderte die Möglichkeit, die Burg zu erreichen.
Hintergrund: Die Burg Altnußberg
Im Jahr 1983 ging die Gemeinde Geiersthal mit einem Archäologen und vielen Helfern auf Spurensuche. Ziel der archäologischen Erforschung war, die Burg Altnußberg zu finden, welche 1468 im Böcklerkrieg geschliffen und mit dem Verbot des Wiederaufbaus völlig dem Erdboden gleichgemacht wurde. So übernahm die Natur in über 500 Jahren die Burgmauerreste und überdeckte das gesamte Areal mit Erde. Bei den archäologischen Untersuchungen von 1983 bis 1986 wurde eine Burg mit ehemals gewaltigen Ausmaßen freigelegt.
Die Burg wurde wahrscheinlich 1174 bis 1194 von den Nußbergern errichtet, einem Ministerialengeschlecht der Grafen von Bogen. 1347 verkauft Konrad der Nußberger seine Burg Altnußberg an die Degenberger von Burg Weißenstein bei Regen und erbaut die Burg Neunußberg. Das Geschlecht der Degenberger bewohnt und verwaltet die Burg Altnußberg bis zu ihrer totalen Zerstörung 1468.
Die ausgegrabene ehemalige Doppelburganlage zeigt in ihren Mauerfundamenten und dem zahlreichen Fundmaterial den Bauzustand und den großen Fundus von Alltagsgegenständen auf einer Burg im Jahre 1468.
Zeitgleich zur Ausgrabung und in den folgenden Jahren ließ die Gemeinde Geiersthal die Burgmauern instandsetzen und errichtete 1989 einen Aussichtsturm. 1997 wurde das Burgmuseum mit seinen umfangreichen Fundgegenständen erbaut. Die imposante Lage, die zahlreichen Gebäude und die vielen Ausgrabungsfunde sind Zeitzeugen des Mittelalters und beeindrucken und faszinieren noch immer und immer wieder aufs Neue.