„Erzieherausbildung ist wichtig für Landkreis-Zukunft“

Landrat unterstützt Caritas-Berufsbildungszentrum und neue praxisintegrierte Ausbildung

Zu einem Besuch im BBZ in Zwiesel trafen sich (v.li.) Jugendamtsleiter Martin Hackl, Schulleiterin Andrea Feitz, Leiterin Abteilung Bildung des Diözesancaritasverbandes Michaela Meindl und Landrat Dr. Ronny Raith. Ebenfalls beim Termin mit dabei, aber nicht abgebildet: Jugendamtsmitarbeiterin Katrin Binder. Foto: Katja Selders / BBZ

Zwiesel. „Ich bin sehr beeindruckt von der Vielfalt der Ausbildungen und der modernen Ausstattung, die Schülern und Lehrkräften große Spielräume bei individuellen Lernwegen lassen“, so Landrat Dr. Ronny Raith bei einem Besuch am Caritas-Berufsbildungszentrum für soziale Berufe (BBZ), während dem er sich bei Schulleiterin Andrea Feitz und ihren Mitarbeitenden eingehend über die Möglichkeiten am Berufsbildungszentrum informierte. Es sei eindeutig, so der Landrat weiter, wie wesentlich die Unterstützung durch das BBZ für die Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zu einem erfolgreichen beruflichen Abschluss sei. Sie profitierten sowohl von dem in Jahrzehnten gewachsenen hohen fachlichen Niveau, als auch von der kompetenten, stabilen Organisation der Ausbildungswege, eine Fähigkeit, die man am BBZ ebenfalls durch lange Erfahrung erworben habe.

„Besonders gut und praxisnah finde ich, dass es zwei Ausbildungswege zum Abschluss als staatlich anerkannte Erzieherin oder Erzieher gibt“, so Raith. Damit spielte der Landrat darauf an, dass Interessierte neben der klassischen dreijährigen Ausbildung und einem zusätzlichen Jahr Berufsanerkennung ab September dieses Jahres am BBZ auch die praxisintegrierte Ausbildung, kurz PIA, wählen können. „Mit einem Ausbildungsvertrag in einer sozialpädagogischen Einrichtung und einer doch beachtlichen Ausbildungsvergütung geht es in drei Jahren zur staatlichen Erzieherin, zum staatlichen Erzieher, wenn vorab ein Berufsabschluss oder ein Abitur oder Fachabitur erreicht wurde“, erläuterte Schulleiterin Feitz die Option. Schüler mit Realschulabschluss könnten nach einem sozialpädagogischen Einstiegsjahr ebenfalls zwischen den beiden Ausbildungswegen wählen. Raith betonte bei dem Termin im BBZ auch die wirtschaftliche Bedeutung des Erzieherberufs, denn nur mit qualifizierter externer Betreuung der eigenen Kinder könnten Eltern ihren Berufen nachgehen. Der Landkreis unterstützt daher jährlich das Caritas-Berufsbildungszentrum finanziell, ebenso wie die Stadt Zwiesel und die Diözese Passau.

Martin Hackl, Leiter des Jugendamts am Landratsamt Regen, bekräftigte die Wichtigkeit der Ausbildung. „Erzieher sind gefragt und werden gebraucht, nicht nur im Kindergarten“, betonte er. Die Ausbildung umfasst in ihren Inhalten die Altersgruppe von null bis 27 Jahren und die Absolventinnen und Absolventen können auch im heilpädagogischen Bereich eingesetzt werden. Jungendamtsmitarbeiterin Katrin Binder sieht in der neuen Ausbildungsform PIA mit der attraktiven Bezahlung „eine ideale Ergänzung zur klassischen Form, besonders für Quereinsteiger.“ Die Leiterin der Caritas-Abteilung Bildung Michaela Meindl wies in diesem Zusammenhang auch auf die nicht weniger interessante, aber noch nicht so bekannte Aufstiegsfortbildung für Erzieher hin, die Zwiesel exklusiv im Landkreis anbietet. Im BBZ Zwiesel kann in Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg nach einer erfolgreich abgeschlossenen Erzieherausbildung berufsbegleitend Soziale Arbeit studiert werden.

Im Anschluss an das Fachgespräch führte Schulleiterin Feitz durch das Schulhaus, zeigte die Wohnmöglichkeiten für Schüler und Studierende und die modernen Fachräume wie etwa das helle und großzügige Kunst- und Werk-Atelier. Die Unterrichtsräume sind um einen Marktplatz gruppiert, so dass Projektarbeit und Phasen des selbstorganisierten Lernens ganz selbstverständlich in den Unterricht integriert werden können. „Es ist wirklich spürbar, dass hier junge Auszubildende neben dem hohen fachlichen Niveau auch mit einer sehr persönlichen Begleitung als Menschen wachsen können“, betonte der Landrat am Ende des Rundgangs. So bekämen die jungen Leute die stabile Grundlage, um in dem anspruchsvollen Beruf positiv wirken zu können.

Interessierte, die sich selbst ein Bild vom BBZ und den dort gebotenen beruflichen Möglichkeiten machen möchten, können dies im März: Die Schüler, Studierenden und Lehrkräfte freuen sich schon auf den Tag der offenen Tür am Samstag, 16. März von 10 bis 14 Uhr, um Einblicke zu geben in den Beruf der Erzieherin, des Erziehers und den vorgeschalteten Assistenzberuf der Kinderpflege. Außerdem ist an diesem Tag live zu erleben, welche Ausbildungsinhalte in den Pflegeberufen erlernt werden. Auch hier startet das Caritas BBZ in Zwiesel ab September dieses Jahres mit neuen Ausbildungsstrukturen, wie etwa einer Teilzeitausbildung.

Meldung vom: 14.02.2024