Anstieg der Coronainfektionen wird Konsequenzen haben – Allgemeinverfügung wird Einschränkungen bringen
Regen. Einen starken Anstieg bei den SARS-CoV-2-Infektionen meldet die Abteilung Gesundheitswesen am Landratsamt Regen. „Wir verzeichnen allein heute 18 Neuinfektionen“, sagt Landkreis-Pressesprecher Heiko Langer. So wurde am Donnerstagabend eine Sieben-Tage-Inzidenz pro 100000 Einwohner von über 30 ermittelt, insofern gehen die Verantwortlichen davon aus, dass am Freitag oder Samstag mindestens der Schwellenwert von 35 gerissen wird. Deswegen werde derzeit eine Allgemeinverfügung erarbeitet, die zu merkbaren Einschränkungen führen wird.
„Wir empfehlen jetzt schon auf Feiern in privaten Räumen zu verzichten oder zumindest die Teilnehmerzahl deutlich zu beschränken“, erklärt Langer. In der Verfügung werde man eine Zahl von 25 empfehlen. Überhaupt werde es Teilnehmerbeschränkungen geben. Für Feiern in öffentlichen Räumen werde man eine maximale Teilnehmerzahl von 50 Personen, im Freien von 100 Personen, vorgeben, so der Sprecher weiter. Dies gelte insbesondere bei Hochzeiten, Geburtstagen, Beerdigungen, Vereins- oder Parteiveranstaltungen.
Das Infektionsgeschehen erfordere das konsequente Vorgehen, darin seien sich alle Verantwortlichen einig. Auch an den Schulen werde es Einschränkungen geben. So werden zumindest die Kinder ab der fünften Jahrgangsstufe die Mund-Nasen-Bedeckung am Platz tragen, wenn in den Klassenräumen der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet ist. Auch die Lehrkräfte müssen den Schutz tragen, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können.
Ziel sei es das Infektionsgeschehen einzuschränken, zumal sich der Virus im gesamten Landkreis ausbreite. Der Schwerpunkt der Ansteckungen lag in den vergangenen Tagen in der Jahrgangsstufe Q 12 am Gymnasium Zwiesel, doch Infizierte seien in mehreren Landkreisorten anzutreffen. „Der Bewegungsradius von jungen Menschen, die hier besonders betroffen sind, ist groß“, weiß der Pressesprecher. So zeige sich anhand der mehreren hundert Kontaktpersonen, dass man davon ausgehen muss, dass sich das Ansteckungsgeschehen bereits im Landkreis Regen ausgebreitet hat. „Wir wissen, dass mehrere Kontaktpersonen der Kategorie 1 Krankheitssymptome zeigen und gehen deswegen davon aus, dass die Zahl der Infizierten weiter steigt.“ Insofern rechnen die Verantwortlichen mit dem Überschreiten des Sieben-Tage-Inzidenz-Schwellenwerts von 35 bereits am Freitag oder Samstag. Man könne auch nicht ausschließen, dass „der 50-er Wert überschritten und der Landkreis zum Risikogebiet wird“, noch habe man aber die Hoffnung, dass man knapp unter dem Wert bleibt.
Lob gibt es für die Verantwortlichen des Stadtmarketings Zwiesel. Diese hätten nach der Beratung durch das Landratsamt den verkaufsoffenen Sonntag abgesagt und so freiwillig zum Schutz der Bevölkerung beigetragen.