Die Kulturpreisträger 2019 stehen fest

Landrätin Rita Röhrl wird die Preise am Donnerstag, 14. November, überreichen

Regen. In der letzten Sitzung des Schul- und Kulturausschusses haben die Ausschussmitglieder in nichtöffentlicher Sitzung die Preisträger für das Jahr 2019 bestimmt. Mittlerweile konnten die Preisträger benachrichtigt werden.  „Es ist mir eine Freude, dass ich nun die Preisträger bekannt geben darf. Heuer geht die Auszeichnung an Kalina Svetlinski und Josef Fromholzer. Den Nachwuchspreis erhält Jonas Brinkmann“, sagt die Landrätin Rita Röhrl. Zudem werde in diesem Jahr erstmals den Ehrenpreis der Landrätin vergeben. Er geht an Eberhard Kreuzer.

Der Preis ist mit jeweils 1000 Euro dotiert und entsprechend im Haushalt eingeplant. Der Sonderpreis wird heuer erstmalig verliehen und wird mit 500 Euro aus Verfügungsmitteln der Landrätin honoriert. „Die Auswahl ist uns nicht leicht gefallen“, verrät die Landrätin, denn man habe viele sehr gute Vorschläge vorliegen gehabt. „Es ist schön, dass der Kulturpreis, den wir erst vor zwei Jahren wiederbelebt haben, sich einer großen Beliebtheit erfreut“, stellt sie fest und stellt zugleich heraus, dass die Preisträger sich durch ihr Schaffen die Auszeichnung „verdient haben.“

So habe die gebürtige Bulgarin Kalina Svetlinski in Sofia an der Akademie der Bildenden Künste studiert. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. 1995 gründete sie die Galerie Kalina in Regen, seither lebt und arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und Galeristin in der Kreisstadt. „Vor allem der Mensch steht im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens“, weiß Röhrl und nachdem Kalina selbst bei wichtigen Ausstellungen, bei Projekten und mit Messe‐ und Biennaleteilnahmen auf nationalem und internationalem Niveau Aufmerksamkeit erreicht hat und ihre Arbeiten mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen die professionelle Anerkennung finden, habe sich Kalina den Kulturpreis des Landkreises Regen redlich verdient. Zudem trage sie mit ihren selbstorganisierten Malkursen dazu bei, dass Menschen an die bildende Kunst herangeführt werden. Dies sei auch für die gesamte Region ein Gewinn.

Auf eine lange Familiengeschichte kann Josef Fromholzer zurückblicken. Bis ins Jahr 1648 reicht die Färbetradition der Familie zurück, schon damals wurde der Vorfahr Gottfried Fromholzer als kunstreicher Meister bezeichnet. „Von Vilshofen führte die Fromholzers ihr Weg über Straubing bis nach Ruhmannsfelden, wo seither über Generationen eine Färberei betrieben wird. Nur wenige Blaudruck‐Manufakturen haben das Aufkommen von maschinell bedruckten Kunstfasertextilien in den 1950er Jahren überlebt“, berichtet Landrätin Röhrl. Die Firma Fromholzer ist eine davon und der 92‐jährige Josef Fromholzer einer der wenigen gelernten Blaudrucker in Deutschland. 2018 wurde sein Handwerk zum immateriellen UNESCO‐Weltkulturerbe ernannt. Fromholzer bewahrt in seinem Firmengebäude in Ruhmannsfelden unendliche viele Modeln, Stoffmuster und Gerätschaften auf. „Sein über Generationen weitergegebenes und gesammeltes Wissen und Können ist einzigartig“, betont Röhrl und deswegen habe man sich dazu entschlossen Fromholzer mit dem Kulturpreis auszuzeichnen.

Der Jugendpreis 2019 geht an den Saxophonisten Jonas Brinckmann aus Bischofsmais. „Seine Karriere begann unspektakulär. Als Schüler des Comenius‐Gymnasiums Deggendorf wurde er Mitglied der dortigen Big Band. Schnell fand sich zudem ein Quintett zusammen, das gefördert von den Lehrern der Bildungseinrichtung, schnell zum bekannten Jazz‐Combo 4 Deuces wurde. Die jungen Leute überzeugten durch virtuoses und leidenschaftliches Spiel. 2014 wurde er Jonas Brinckmann, nun bereits Student an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und Mitglied bei den Landesjugendjazzorchestern Bayern und Brandenburg, als Baritonsaxophonist in das Bundesjazzorchester unter der Leitung von Professor Jiggs Whigham aufgenommen. Inzwischen tritt er regelmäßig mit verschiedenen Combos und Bands auf, wie dem Vincent Eberle 5tett, das unter anderem mit dem Neuen Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet wurde“, berichtet die Landrätin. So sei sie sich sicher, dass man mit ihm einen würdigen Nachwuchspreisträger gefunden hat.

Neu ist heuer der Ehrenpreis der Landrätin. Er geht an Eberhard Kreuzer aus Zwiesel. „Heimatgeschichte, Poesie, Kultur und Theater, das sind die Themen, die Eberhard Kreuzer seit vielen Jahren bewegen und womit er viele Menschen bewegt. Der inzwischen pensionierte Techniker, hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht und Theaterstücke für verschiedene Bühnen geschrieben“, weiß Röhrl. Kreuzer überzeuge durch seine aus dem Leben gegriffenen Kurzgeschichten und seine einfühlsamen Gedichte in Mundart und Hochsprache. Sein umfangreiches Schaffen, sein Einsatz für die Heimat und die Bewahrung der heimischen Kultur hätten den Ausschlag für den Preis gegeben, so die Landrätin weiter.

Am Donnerstag, 14. November, 19 Uhr, sollen im niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum in Regen die Preise überreicht werden. Dann wird die Landrätin in den Laudationes die Preisträger nochmals persönlich würdigen.

Meldung vom: 24.10.2024