„Die Testkapazitäten waren nie ein Problem“

Im Landkreis Regen gibt es zwei Teststationen, auch Ärzte und Kliniken testen

Landrätin Rita Röhrl sieht keinen Testmangel. Foto: Langer/Landkreis Regen

Landrätin Rita Röhrl sieht keinen Testmangel. Foto: Langer/Landkreis Regen

Regen. „Also, ein Problem hatten wir im Landkreis tatsächlich zu keiner Zeit, nämlich die Testkapazitäten“, sagt Landrätin Rita Röhrl. Der Landkreis selbst betreibt mit dem Partner IMS zwei Teststationen in Regen und Viechtach. Derzeit werden in den Landkreisteststationen täglich zwischen 400 und 600 Tests durchgeführt. Insgesamt wurden seit September dort mehr als 36.000 Testungen vorgenommen. Zudem habe die Regierung den Landkreis stets unterstützt. „Wenn sich Hotspots herauskristallisieren, wie etwa in Heimen oder Behinderteneinrichtungen, dann kommen mobile Testteams zum Einsatz“, erklärt die Landrätin und bedankt sich hier auch für die Unterstützung von Seiten der Regierung, die hier oft mit Testteams helfend zur Seite stand.

Die Testungen an den Kliniken und auch die in den Heimen durchgeführten Tests sind hier nicht mitgezählt. Die Heime haben außerdem über den Landkreis vom Freistaat Bayern kostenlos Schnelltests zur Verfügung gestellt bekommen, die auch für die Testungen von Besuchern zur Verfügung stehen. Zudem testen mittlerweile auch viele Hausärzte und die Mediziner der Kassenärztlichen Vereinigung gehen mit SARS-CoV-2-Testungen auf die Suche nach dem Virus. „Wir sind hier im Landkreis Regen sehr gut aufgestellt“, betont die Landrätin.

Auch die Bilanz der Firma Eurofins, das vom Landkreis zur Auswertung beauftragten Labor, zeigt, dass im Landkreis Regen viel getestet wurde. Das Labor meldet 45.957 Tests seit dem 1. September 2020. „Davon waren 3367 positiv“, weiß die Landrätin, was einer Quote von 7,3 Prozent entspricht. Wobei hier alle Tests im Landkreis erfasst sind, somit auch die Positivmeldungen von Nichtlandkreisbürgern. „Wenn nun Bürger weitere Tests in Seniorenheimen, Behinderteneinrichtungen und ähnlichen Häusern fordern, kann ich guten Gewissens versichern, dass wir hier längst aktiv sind“, so Röhrl weiter. Im Landkreis Regen gebe es ebenfalls bereits seit mehreren Wochen eine Testpflicht für Mitarbeiter und Besucher. „Mitarbeiter in Heimen müssen sich zwei Mal pro Woche testen lassen“, erklärt Röhrl

Irgendjemand hat das Gerücht in die Welt gesetzt, dass durch die vielen Tests beim IBU-Cup Testkapazitäten für die Landkreisbevölkerung und die Einrichtungen fehlen. Röhrl kennt diese Gerüchte und stellt dazu klar fest: „das ist Blödsinn“. Die Teilnehmer und Funktionäre müssen sich zwar regelmäßig testen lassen, die Testkapazitäten habe aber der Veranstalter in Eigenregie bereitzustellen. Damit werde der Landkreis weder organisatorisch noch finanziell belastet. Positiv getestete Teilnehmer und Funktionäre fließen zudem nicht in die Landkreisstatistik ein. „Die werden in ihren Herkunftsorten oder -ländern als Infizierte geführt und mitgerechnet“, erläutert die Landrätin.

Nachdem manche Bürger nicht wüssten, dass es zwischen den tatsächlichen Fällen und der Inzidenz auf 100000 Einwohner einen Unterschied gibt, erklärt die Landrätin den Rechenweg. Der Landkreis Regen hat derzeit 77.656 Einwohner, um die Inzidenz auf 100.000 Einwohner ausrechnen zu können müsse man die Infiziertenzahl hochrechnen. „Dazu teilt man 100.000 durch 77.656 Einwohner, dies ergibt 1,28773. Diese Zahl multipliziert man mit den Infizierten der letzten sieben Tage, das Ergebnis ist die Inzidenz der letzten sieben Tage auf 100.000 Einwohner“, so Röhrl. Das Verfahren mache die Zahlen bundesweit vergleichbar. Gleichzeitig führt es aber bei einem relativ kleinen Landkreis dazu, dass sich schon niedrige Infektionszahlen erheblich auswirken.  Um tatsächlich unter die 50er Inzidenz zu kommen, dürfte der Landkreis Regen höchstens 38 Infizierte innerhalb der letzten sieben Tage aufweisen. „Solange es immer noch erhebliches Infektionsgeschehen in Einrichtungen gibt, ist dies kaum erreichbar“, so Röhrl weiter.

Meldung vom: 21.01.2021