Ein Unternehmen mit Vision

Wollen miteinander im Austausch bleiben: Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, Bürgermeister Michael Adam, Franz Weikl junior, Franz Weikl senior, Christian Weikl und Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Landrat tauscht sich mit der Firma Weikl über ihre vielseitige Rolle aus

Wollen miteinander im Austausch bleiben: Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, Bürgermeister Michael Adam, Franz Weikl junior, Franz Weikl senior, Christian Weikl und Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Wollen miteinander im Austausch bleiben: Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger, Bürgermeister Michael Adam, Franz Weikl junior, Franz Weikl senior, Christian Weikl und Landrat Dr. Ronny Raith. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen

Landrat Dr. Ronny Raith und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger besuchten gemeinsam mit Bürgermeister Michael Adam die Weikl Unternehmensgruppe in Bodenmais. Dort wurden sie von Unternehmensgründer Franz Weikl senior sowie seinen Söhnen Franz Weikl junior und Christian Weikl empfangen. Im Rahmen des Treffens diskutierten sie über wirtschaftliche Entwicklungen, aktuelle Herausforderungen und zukünftige Perspektiven.

Dr. Raith eröffnete das Gespräch mit einer Frage, die ihn besonders interessierte: „Wie kommt ein Elektrounternehmen auf die Idee, einen Campingplatz zu eröffnen?“ Franz Weikl senior erklärte, dass die Firma im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert. Als zukunftsorientiertes Unternehmen sei es ihm und seinen Söhnen wichtig gewesen, noch einmal in ein neues Geschäftsfeld zu investieren und so habe man sich spontan auf den Bereich Camping festgelegt. „Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten viel mit der Hotellerie gearbeitet, kennen gute Qualität und wollten ein hochwertiges Campingangebot schaffen“, so Weikl senior.

Franz Weikl junior ergänzte: „Unser Ziel ist es, das Unternehmen nachhaltig für die nächsten 50 Jahre aufzustellen. Mit dem Camping Resort wurde nicht nur ein neues Geschäftsmodell für unser Unternehmen geschaffen, sondern auch ein Mehrwert für die Gemeinde Bodenmais.“ Der Supermarkt und weitere Geschäfte profitierten davon. „Besonders in den Spitzenzeiten, wenn unser Platz voll belegt ist, steigt der Umsatz in der Umgebung“, so Weikl junior. Das neue Angebot spricht vor allem Gäste aus einem Umkreis von etwa 250 Kilometern an, die einen Kurzurlaub in der Region verbringen möchten. Bürgermeister Michael Adam bestätigte diesen Trend: „Das Tourismusverhalten hat sich in ganz Bodenmais verändert. Früher kamen die Gäste vor allem aus Nordrhein-Westfalen oder Berlin, heute sind es überwiegend Besucher aus der Region.“

Einer der größten Arbeitgeber in Bodenmais

Mit rund 250 Mitarbeitern ist die Weikl Unternehmensgruppe einer der größten Arbeitgeber in Bodenmais. Das Unternehmen ist breit aufgestellt und in mehreren Bereichen tätig: vom touristischen Bereich mit dem Camping Resort über Hoch- und Tiefbau, Elektro- und Automatisierungstechnik bis hin zu Energieerzeugung mit PV-Anlagen und Energiespeicherlösungen. Zudem sind etwa 50 Subunternehmer eng in die Projekte eingebunden.

Besonders im Bereich Ausbildung engagiert sich die Firma Weikl stark. Der Betrieb bietet Lehrstellen in verschiedenen Berufsfeldern an, mit Ausnahme des Tourismusbereichs. Von Bau und Büro bis hin zu Ingenieurwesen und Planung – hier können junge Menschen eine fundierte Ausbildung erhalten. „Momentan beschäftigen wir 22 Auszubildende. Unser eigener Ausbilder, der zudem im Prüfungsausschuss sitzt, begleitet sie während der gesamten Lehrzeit und sorgt dafür, dass sie bestmöglich auf ihre Prüfungen vorbereitet werden“, berichtete Weikl junior.

Fachkräftemangel als Herausforderung

Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger erkundigte sich nach der aktuellen Ausbildungssituation und möglichen Nachwuchsproblemen. Weikl junior erklärte, dass es zwar weiterhin Bewerbungen gibt, jedoch nicht mehr in der gleichen Anzahl wie früher. „Auch qualifizierte Fachkräfte sind schwer zu finden. In den nächsten zehn Jahren müssen wir altersbedingt etwa 50 Prozent unserer Mitarbeiter nachbesetzen.“ Er betonte, dass viele Unternehmen aufgrund ungeklärter Nachfolgeregelungen zögern, zu investieren, was in manchen Fällen sogar zur Geschäftsaufgabe führt. „Bei uns war die Nachfolge jedoch immer gesichert. Wir sind in das Unternehmen hineingewachsen und führen es in die Zukunft.“ Dank der breit gefächerten Geschäftstätigkeiten – insbesondere im technischen Bereich – mangelt es der Firma Weikl nicht an Aufträgen. Neben regionalen Projekten arbeitet das Unternehmen auch überregional, etwa derzeit am Flughafen München.

Energie, Netzausbau und Naturschutz als zentrale Themen

Ein weiteres wichtiges Thema der Gesprächsrunde war die Energieversorgung. Dr. Raith berichtete, dass er sich bereits im vergangenen Jahr mit dem Bayernwerk über den Netzausbau ausgetauscht habe. Fortschritte seien bislang nur in Teilen von Regen und Teisnach erzielt worden, ein weiterer Ausbau sei derzeit nicht geplant. Seit 2025 kümmert sich die neu gegründete Energie GmbH des Landkreises unter der Leitung von Markus Ritzinger schwerpunktmäßig um dieses Thema. Franz Weikl junior wünschte sich eine enge Zusammenarbeit mit der Energie GmbH, um gemeinsame Lösungen zu finden. Bürgermeister Adam kündigte bereits ein bevorstehendes Treffen mit dem Unternehmen an.

Der Landrat bedankte sich für den offenen Austausch und betonte, dass er sich auf ein Wiedersehen bei der Jubiläumsfeier des Unternehmens im kommenden Jahr freue. Zudem erklärte er, dass das Landratsamt stets als Ansprechpartner zur Verfügung stehe, unter anderem bei Fragen zu möglichen Förderungen und Themen wie Natur- und Umweltschutz. „Die Zusammenarbeit wird auf Gemeinde- sowie Landkreisebene in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen“, schloss Weikl junior.

Meldung vom: 11.02.2025