Ausschuss beschließt Förderungen und empfiehlt Haushaltsplan für das Jahr 2025
Protokollführerin Helga Koziot (v.li.), der stellvertretende Landrat Helmut Plenk, Landrat Dr. Ronny Raith, Jugendamtsleiter Martin Hackl und stellvertretende Jugendamtsleiterin Irmi Weikl besprechen den Entwurf des Haushaltsplanes 2025. Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen
Unter der Leitung von Landrat Dr. Ronny Raith fand die jüngste Sitzung des Jugendhilfeausschusses statt. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Helmut Plenk, Jugendamtsleiter Martin Hackl und dessen Stellvertreterin Irmi Weikl eröffnete er die Sitzung. Zum Auftakt dankte Dr. Raith den Anwesenden für ihr Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz.
Zu Beginn der Sitzung wurde die Niederschrift des vergangenen Jahres genehmigt. Anschließend informierte Jugendamtsleiter Hackl darüber, dass es derzeit keine Erhöhung der Vollzeitpflegesätze gibt. Eine endgültige Entscheidung hierzu wird im Laufe des Jahres erwartet und richtet sich nach den Empfehlungen des Bayerischen Landkreistags und des Bayerischen Städtetags. Danach wurde über die Anpassung der Richtlinien für die Kindertagespflege gesprochen. Der Basiswert für die kindbezogene Förderung des Freistaates Bayern steigt, wodurch sich das Tagespflegeentgelt für die Tagespflegepersonen auch entsprechend erhöht. Parallel dazu wird erstmals nach vielen Jahren auch der Elternbeitrag für die Betreuung von Kindern in Tagespflege angepasst, um eine faire und nachhaltige Finanzierung sicherzustellen.
Einstimmig beschloss der Ausschuss die Förderung mehrerer sozialer Organisationen, die sich in der Beratung und Betreuung von Familien, Kindern und Jugendlichen engagieren: Die Beratungsstelle pro familia Passau, die in den Bereichen Ehe-, Familien-, Partnerschafts- und Lebensberatung tätig ist und eine Außenstelle in Spiegelau betreibt, erhält einen Zuschuss in Höhe von 2000 Euro. Das Bistum Passau wird mit 5000 Euro für die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Regen gefördert. Die Kreisvereinigung Regen-Viechtach des Deutschen Kinderschutzbundes erhält 9500 Euro, um unter anderem begleitete Umgänge, Schwimmkurse und Unterstützungsmaßnahmen für das Jugendamt umzusetzen. Die Lebenshilfe Regen bekommt 8000 Euro für die Fortführung des Modellprojekts Inklusive Kinder- und Jugendarbeit INKA, das Kindern und Jugendlichen mit Behinderung die Teilnahme an sportlichen und kulturellen Aktivitäten ermöglicht. Der Antrag der Katholischen Jugendstelle Deggendorf auf einen Zuschuss von 750 Euro für Bildungsangebote und die Mitfinanzierung einer kirchlichen Jugendreferentin wurde hingegen abgelehnt. Der Ausschuss verwies darauf, dass einzelne Maßnahmen über den Kreisjugendring gefördert werden können.
Danach sprachen die Verfahrenslotsinnen Daniela Lorenz und Linda Weber über ihre Arbeit im vergangenen Jahr: Sie begleiteten 16 Fälle im Bereich der Individual- und Schulbegleitung sowie sieben Fälle im Kindergartenbereich. Zudem informierten sie über die Reform des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG), das bis zum Jahr 2028 eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe schaffen soll. Seit 2024 unterstützen Verfahrenslotsen Familien gezielt bei der Beantragung von Eingliederungshilfeleistungen.
Zum Abschluss der Sitzung stellte Jugendamtsleiter Martin Hackl den Haushaltsplanentwurf für 2025 vor. Er betonte, dass es der „knappste Haushaltsplan“ sei, an dem er je gearbeitet habe und verwies auf die Nichtplanbarkeit verschiedener Hilfefälle wie Zuzug von Eltern mit Kindern im Heim. „Die Kosten für ambulante und stationäre Hilfen in Form von Sozialpädagogischer Familienhilfe, Erziehungsbeistandschaften und heilpädagogischen sowie therapeutischen Heimplätzen steigen weiter stark an“, so Hackl. Er berichtete dem Ausschuss außerdem über die zunehmend komplexeren schwerwiegenden Hilfebedarfe bei betroffenen Kindern und Jugendlichen. Dabei wies er auch auf den erheblichen Aufwand des Jugendamtes bei der Suche nach geeigneten Hilfen bzw. Heimplätzen hin. 50 Anfragen bei einem einzelnen Heimplatz seien keine Seltenheit mehr, da auf Grund des Fachkräftemangels nicht mehr ausreichend geeignete Plätze vorhanden sind.
Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises hat den Entwurf des Jugendhilfehaushalts 2025 einstimmig dem Kreistag empfohlen.