Elf Berufsfelder an einem Nachmittag

Bustour zur Berufsorientierung mit dem Schwerpunkt soziale Berufe quer durch das Arberland

Beatmungsübungen im Schockraum der Notaufnahme Zwiesel. Foto: Katharina Wagner / Arberlandkliniken

Regen. Nachdem bereits Anfang des Jahres die erste Bustour zur Berufsorientierung Medizin durch den Landkreis Regen startete, fand nun eine zweite Veranstaltung der Gesundheitsregionplus Arberland statt, diesmal mit dem Fokus auf soziale Berufsfelder abseits des Arztberufes. Mit zwei verschiedenen Routen und insgesamt sieben verschiedenen Busstops konnten sich 37 interessierte Schülerinnen und Schüler von der achten bis zur zwölften Jahrgangsstufe über elf verschiedene Berufsfelder informieren.

Route Zwiesel – Regen

Die ausgebuchte Route Zwiesel-Regen startete von der Arberlandklinik Zwiesel, wo 20 Schülerinnen und Schüler einen Überblick über den Berufsalltag in der Notaufnahme erhielten. Neben der Vorstellung der klassischen Pflegeberufe informierten die Akteure vor Ort auch über den Ausbildungsberuf des Anästhesietechnischen Assistenten sowie Medizinischen Fachangestellten. Zu den Highlights zählten dabei das Gipsen des ein oder anderen freiwilligen Arms sowie die praktischen Einblicke im Schockraum. Anschließend führte die Tour zur Wohnanlage und dem Kinderwohnhaus der Lebenshilfe Regen e.V. in Zwiesel. Nach einem Rundgang durch die beiden Einrichtungen erfolgte bei Kuchen und Getränken ein Austausch über die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten primär für den Bereich Heilerziehungspflege sowie Erziehung. Im Anschluss verlief die Tour über das Caritas Berufsbildungszentrum für soziale Berufe (BBZ), wo die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem von Landrat Dr. Ronny Raith erwartet wurden. „Danke für euer Interesse und Engagement“, wandte sich der Landrat an die Jugendlichen, die er auf ihrem Rundgang durch das BBZ auch begleitete.

An diesem Stopp gastierte zudem das Kreisjugendamt Regen, so dass die Schülerinnen und Schüler auch einen Einblick in diese Tätigkeitsfelder erhielten. Im Rahmen von Spielen erfolgte in kleinen Gruppen die Vorstellung der einzelnen Aufgabenfelder in den einzelnen Berufen (zum Beispiel Sozialbetreuer oder Sozialarbeiter) sowie eine Präsentation zum Ablauf der Ausbildung zum Erzieher, welche ab September auch im neu eingeführten „PIA-Modell“ angeboten wird. Anschließend führte die Tour nach Regen zum Caritas Wohn- und Pflegezentrum St. Elisabeth, wo sich neben der stationären Pflege auch die Sozialstation sowie der ambulante Pflegedienst vorstellten. Die Schülerinnen und Schüler erhielten die Möglichkeit, sich in die Rolle von demenzerkrankten Personen zu versetzen, und durften zudem beim Packen der Versorgungstasche für den Außendienst des ambulanten Pflegedienstes unterstützen.

Im BRK Seniorenwohn- und Pflegezentrum konnte die Hebe- und Aufstehhilfe durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausprobiert werden. Foto: Andrea Brunnbauer / BRK

Route Viechtach – Kollnburg

Ausgangspunkt für die Viechtacher Route war das BRK Seniorenwohn- und Pflegezentrum mit insgesamt 17 Schülerinnen und Schülern. Hierbei konnten zahlreiche Einblicke in die stationäre Langzeitpflege gesammelt werden, mit Informationen über die Berufe Pflegefachfrau beziehungsweise -mann sowie Pflegefachhelfer. Zudem konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowohl die Hebehilfe ausprobieren als auch an der Pflegepuppe aktiv werden. Danach führte die Tour in die Arberlandklinik Viechtach. Dabei wurde unter anderem ein EKG geschrieben und der Weg des Patienten begangen, sobald er mit dem Hubschrauber gelandet ist. Nach einem Abstecher in den Bereich Röntgen mit Vorführungen im Herzkatheterlabor erfolgte zudem noch die Besichtigung einer Bettenstation mit der Möglichkeit zum Austausch mit dem diensthabenden Personal. Für den dritten Stopp der Bustour ging es nach Kollnburg in die Dr.-Loew-Einrichtung Schreinermühle. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten Einblicke in das Leben der Wohngruppe erhalten, unter anderem im persönlichen Austausch mit den Bewohnern, und sich bei einem Match am Tischkicker näher kennenlernen.

Caritas Berufsbildungszentrum für soziale Berufe (BBZ): Landrat Dr. Raith bringt sich mit seiner Fachexpertise zum Thema Jugendgerichtshilfe ein. Foto: Melanie Feldmann / Landratsamt Regen

Am Abend ging es für beide Gruppen zu einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in das Heilpädagogische Zentrum Schweinhütt der Lebenshilfe Regen e.V. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich nach dem informationsreichen Nachmittag bei einem Fingerfood-Buffet stärken. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten anschließend die Möglichkeit, sich bei einem alkoholfreien Cocktail in lockerer Atmosphäre mit Leitungskräften der verschiedenen Einrichtungen auszutauschen, welche alle nochmals mit einem Informationsstand vertreten waren. Den Abschluss des Abends bildete ein Wettbewerb beim Selbstwahrnehmungsparcour sowie am World Café rund um das Thema Berufsorientierung.

Organisiert wurde die Veranstaltung durch die Gesundheitsregionplus in Kooperation und mit Unterstützung der Arbeitsgruppe soziale Berufe. „Das Engagement und die tolle Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe war auch dieses Mal wieder bemerkenswert. Es zeigt auch, wie viel den Einrichtungen an der Nachwuchsgewinnung liegt. Auch das große Interesse der Schülerinnen und Schüler, die ihre Freizeit der Tour gewidmet haben, ist wirklich lobenswert“, so Melanie Feldmann, Geschäftsstellenleiterin der Gesundheitsregionplus, die mit der Veranstaltung äußerst zufrieden war. Aufgrund der guten Resonanz strebt Feldmann die Planung einer erneuten Tour Anfang nächsten Jahres an.

 

Hintergrund Arbeitsgruppe soziale Berufe

Die Arbeitsgruppe setzt sich aus insgesamt acht Einrichtungen und Institutionen zusammen: den Arberlandkliniken, der Lebenshilfe Regen e.V, Dr. Loew, BRK Regen, Caritas St. Elisabeth Regen, Caritas Berufsbildungszentrum für soziale Berufe, dem Kreisjugendamt Regen sowie der Gesundheitsregionplus Arberland. Im Rahmen der Berufsorientierungstour ermöglichten die Mitglieder der Arbeitsgruppe den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ihre Einrichtungen. Es wurde jeweils ein sehr abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, um den Jugendlichen praxisorientierte Eindrücke in die Berufe vor Ort zu ermöglichen.

Meldung vom: 14.02.2024