Landkreise Regen und Deggendorf schulten gemeinsam Fachkräfte der Kindertagesstätten
Deggendorf/Regen. Das Landratsamt Regen hat in Kooperation mit dem Landratsamt Deggendorf zum dritten Mal die dreitägige Schulung Kita-MOVE für Fachkräfte aus Kindertagesstätten angeboten. Die Fortbildung wurde im Landratsamt Deggendorf durchgeführt. Im Schwerpunkt der Weiterbildung stand dieses Mal die motivierende Gesprächsführung mit Eltern.
Kita-MOVE bietet pädagogischen Fachkräften in Kindertagesstätten, Familienzentren und Frühen Hilfen einen professionellen Ansatz, um gezielt auch mit schwer erreichbaren Eltern in einen vertrauensvollen Kontakt zu kommen und mit kurzen Interventionen einen motivierenden Dialog über Erziehung anzustoßen. Gelingende Erziehungspartnerschaft ermöglicht Kindern bessere Chancen für ein Heranwachsen zu freien, selbstbewussten und resilienten Persönlichkeiten. Das Konzept wurde von der Ginkgo-Stiftung in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Motivierende Kurzintervention (MOVE) ist ein hilfreiches Beratungsinstrument im täglichen Umgang mit den Eltern. Das Konzept von MOVE stützt sich auf internationale Erfahrungen mit Kurzinterventionen. Attraktiv ist diese Interventionsform, da sie auch „zwischen Tür und Angel“ stattfinden kann.
Anhand konkreter Gesprächssituationen wurden die Interventionen und Strategien vorgestellt und in Form von Rollenspielen eingeübt. Gemeinsam mit den beiden Kita-MOVE-Trainern, Waltraud Kraus vom Landratsamt Deggendorf sowie Matthias Wagner vom Landratsamt Regen, konnten die Teilnehmer in zwölf Unterrichtsbausteinen dieses Beratungskonzept kennenlernen. Alle Teilnehmerinnen waren aktiv dabei und konnten in kleinen Gesprächssequenzen sofort die Methode üben. „Zwar ist die Kommunikation mit den Kindern für die Arbeit der Fachkräfte essentiell wichtig. Nicht zu unterschätzen ist aber gerade auch der Umgang und die Kommunikation mit den Eltern“, betont Wagner. Eltern übernehmen bei der Erziehung naturgemäß die zentrale Rolle. Viele benötigen aber gerade hier Unterstützung, da die gesamtgesellschaftliche Entwicklung sich in vielen Fällen zunehmend belastend auf die Erziehung in Familien auswirkt. So sollen die Fachkräfte durch die Fortbildung auch auf die besonderen Belange und Situationen der Eltern sensibilisiert werden.
„Unser Ziel ist es, eine Erziehungspartnerschaft herzustellen. Das heißt, dass sowohl Familie als auch die Kindertagesstätte eine gemeinsame Verantwortung für die Entwicklung des Kindes haben.“, erklärt Wagner abschließend. Die Fortbildung wird voraussichtlich im Herbst erneut angeboten.