
Landrat und Kommunale Jugendpflegerin im Dialog mit der Mittelschule Zwiesel

Landrat Dr. Ronny Raith appelliert an die Schüler, sich auch nach dem Gespräch an ihn zu wenden.
Foto: Jessica Döhler / Landratsamt Regen
Zwiesel. Landrat Dr. Ronny Raith besuchte gemeinsam mit der Kommunalen Jugendpflegerin Kathrin Götz die Mittelschule Zwiesel, um mit den Abschlussklassen über ihre Anliegen, den Alltag im Landkreis Regen und die Bedeutung von Demokratie zu sprechen. Dieser Besuch ist Teil einer Veranstaltungsreihe, in der der Landrat alle Schulen im Landkreis besucht, um direkt von den jungen Menschen zu erfahren, was sie bewegt und was ihnen in ihrer Heimat „daugt“.
Gespräch auf Augenhöhe
Schulleiterin Iris Schneck eröffnete die Veranstaltung und hieß die Gäste sowie die Schülerinnen und Schüler willkommen. „Ich kenne die Themen, die euch im Schulalltag beschäftigen. Heute geht es um alles, was darüber hinausgeht,“, erklärte sie den Abschlussklässlern zu Beginn. Anschließend stellten sich Landrat und Kommunale Jugendpflegerin kurz vor. Götz erklärte, wie sie Jugendgruppen, Vereine und andere Akteure der Jugendarbeit unterstützt und Jugendlichen hilft, sich aktiv in ihrer Gemeinde einzubringen: „Ihr seid ein wichtiger Teil des Landkreises und habt eine Stimme. Wenn ihr etwas verändern möchtet, aber nicht wisst, wie ihr anfangen sollt, könnt ihr euch jederzeit an mich wenden.“ Landrat Raith ergänzte: „Frau Götz ist eure zentrale Ansprechpartnerin auf Landkreisebene und kann euch bei vielen Themen weiterhelfen. Es ist mir wichtig, dass ihr versteht, welche Aufgaben der Landkreis hat und wie wir euch unterstützen können.“
Schülerfragen zu mentaler Gesundheit und Bildungswegen
Die Schüler nutzten die Gelegenheit, um ihre Anliegen direkt zu adressieren. Ein Schüler sprach das Thema mentale Gesundheit und den Druck im Schulalltag an. Dabei ging es auch um die Stofffülle in den verschiedenen Schularten Der Landrat betonte die Rolle der Eltern: „Eltern kennen ihre Kinder am besten und sollten genau überlegen, welche Schulform für sie geeignet ist. In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, jedes Bildungsziel zu erreichen – auch wenn der Weg manchmal etwas länger sein kann.“ Götz motivierte die Jugendlichen: „Wenn ihr euer Ziel vor Augen behaltet, könnt ihr alles schaffen.“ Der Landrat wies zudem auf bestehende Fördermöglichkeiten wie Nachmittagsbetreuung und den schulpsychologischen Dienst hin. Allerdings seien diese Angebote für die Mittelschulen auf städtischer Ebene geregelt. Für Gymnasien, Realschulen und Berufsschulen sei hingegen der Landkreis zuständig.
Klimaschutz und erneuerbare Energien
Ein weiteres Thema, das die Schüler beschäftigte, war der Klimaschutz. Auf die Frage, welche Maßnahmen der Landkreis ergreift, antwortete Raith: „Wir setzen auf energetische Sanierungen unserer Gebäude, das Heizen mit Hackschnitzeln und die Installation von Photovoltaikanlagen, um den Strombedarf nachhaltig zu decken. Zudem haben wir zum Jahresbeginn eine Energie-GmbH gegründet, die gemeinsam mit den Gemeinden die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreibt.“ Gleichzeitig betonte er, dass jeder Einzelne durch Ressourcenschonung, Müllvermeidung und -trennung sowie umweltfreundliche Mobilität seinen Beitrag leisten kann. Das Thema Mülltrennung stand danach noch einmal gesondert im Fokus. Raith lobte die Arbeit des Zweckverbands Abfallwirtschaft (ZAW) und betonte, dass die Recyclinghöfe in der Region gut angenommen werden. Die vielerorts diskutierte Einführung der gelben Tonne sehe er allerding kritisch. Götz verwies auf die Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landkreises, Teresa Raith, die Konzepte zur Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks entwickelt und als Ansprechpartnerin für nachhaltige Entwicklung im Landkreis fungiert.
Freizeit, Vereine und Leerstand
Zum Thema Freizeitgestaltung riet der Landrat den Jugendlichen, sich an ihre jeweiligen Bürgermeister zu wenden, wenn es um Freizeiteinrichtungen wie Bolzplätze oder Skateparks geht. Götz ergänzte, dass der Kreisjugendring und die Kommunale Jugendpflege jedes Jahr ein umfangreiches Programmheft mit Aktivitäten für Kinder und Jugendliche erstellen. „Im Februar bieten wir zum Beispiel eine Übernachtung im Wildniscamp inklusive Schneeschuhwanderung für Kinder ab zehn Jahren an. Wenn ihr Ideen für weitere Angebote habt, meldet euch gerne bei mir – ich bin auch auf Instagram zu finden.“ Für alle Fragen rund um Ehrenamt und Vereinsarbeit gibt es ebenfalls eine zentrale Ansprechpartnerin im Landkreis: Maria Schneider von der Ehrenamtsförderung. Ihre Aufgaben umfassen die Gewinnung und Begleitung von ehrenamtlich Engagierten, die Organisation von Schulungen sowie die Beratung und Vernetzung von Vereinen und Initiativen.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Leerstand in der Region. Raith betonte, dass dieses Problem nicht nur die Stadt Zwiesel betrifft, sondern auch andere Kommunen im Landkreis. Während die Lösung vor allem in der Verantwortung der Stadtpolitik liegt, unterstützt der Landkreis durch gezielte Wirtschaftsförderung. Teresa Sitzberger berät in diesem Zusammenhang Privatpersonen und Unternehmen bei der Suche nach passenden Immobilien und informiert über mögliche Förderprogramme.
Engagement für die Zukunft
Zum Abschluss appellierte Dr. Raith an die Jugendlichen, sich aktiv für ihre Interessen einzusetzen: „Egal, ob es um Schule, Freizeit oder Umwelt geht – engagiert euch! Es geht um eure Zukunft. Wer etwas verändern oder erreichen möchte, muss aktiv werden.“ Götz verwies auf das Jugendforum in Zwiesel: „Hier könnt ihr euch mit anderen jungen Menschen vernetzen und an einer Vielzahl von Themen mitarbeiten. Macht mit – eure Ideen zählen!“