Forstdirektor a.D. Horst Klarhauser geht in den Ehrenamtsruhestand

 - Im Kirchberger Rathaus wurde Horst Klarhauser offiziell von Landrat Michael Adam verabschiedet. Foto: Landkreis Regen/Langer

Kirchberg im Wald. Am Donnerstagnachmittag hieß es Abschied nehmen. Ein vermutlich letztes Mal führte Forstdirektor a.D. Horst Klarhauser die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft-, Umwelt- und Tourismusfragen (kurz WUT-Ausschuss) durch den Wald und das Moor in der Todtenau. Danach wurde er offiziell verabschiedet.

Klarhauser blickte vor Ort auf die Geschichte der Ruselmoore zurück. Er zeigte den Kreisräten, den anwesenden Landratsamtsmitarbeitern und den Gästen in der Natur, wie sich die Moore entwickelt haben. Vor rund zwölf Jahren habe man mit Renaturierungsarbeiten begonnen, Fichtenmonokulturen wurden ebenso wie Entwässerungsgräben entfernt. Notwendig dazu war ein umfangreicher Grunderwerb. „81 Grunderwerbsvorgänge haben wir in den Jahren gemacht“, sagt Klarhauser und dabei spricht er nur von den Erfolgreichen. Denn noch nicht alle Grundstücke sind im Besitz der Kommune, des Landkreises oder des Freistaates. Viel wurde durch die Arbeit des Projektleiters erreicht, waren sich alle Anwesenden einig.

Klarhauser blickte bei einem Spaziergang durch das Moor auf die jüngste Geschichte zurück. Im Jahr 2001 wurde die Projektgruppe „Artenvielfalt Ruselmoore“ mit den Zielen Schaffung eines Lebensraumes für Birkwild und Erhalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten gegründet. Ein Jahr später übernahm Klarhauser die Projektleitung und der WUT-Ausschuss fasste den Grundsatzbeschluss, dass Waldgrundstücke des Landkreises gegen ökologisch wertvolle Flächen verkauft oder vertauscht werden können. So sollten – zusammen mit Holzerlösen – die erforderlichen Eigenmittel für das Naturschutzprojekt generiert werden. In den Jahren von 2003 bis 2013 unterstützte das Amt für Ländliche Entwicklung Landau dieses Anliegen mit einem Flurbereinigungsverfahren und Förderung. Im Jahr 2002 waren 31 Hektar des Naturschutzgebietes im Landkreisbesitz, heute sind es zusammen mit den umliegenden Projektflächen 86 Hektar.

Verabschiedet wurde Horst Klarhauser aber nicht im Wald. Der WUT-Ausschuss traf sich nach der Ortsbegehung im Rathaus in Kirchberg im Wald. Dort wurde der Forstdirektor a.D. feierlich verabschiedet. Der Kirchberger Bürgermeister Alois Wenig blickte mit einer Powerpointpräsentation auf das Wirken des „Manns im Moor“ zurück. Wenig lobte den Einsatz von Klarhauser und zeigte mit vielen Bildern, wie sich das Moor in der Todtenau positiv verändert hat.

Viele lobende Worte kamen auch von Landrat Michael Adam. Der Landrat betonte, dass sich der Landkreis über das „außerordentliche ehrenamtliche Engagement“ sehr gefreut habe. Wenn Klarhauser nun mit 75 Jahren sein Amt aufgibt, dann sei man ihm dankbar für das Geleistete. Dankesworte gab es auch in Richtung der Ehefrau, denn sie habe oft auf ihren Mann verzichten müssen, weil er ehrenamtlich im Moor oder für das Moor unterwegs war.

Dank sprach auch Hermann Brandl der Arnbrucker Bürgermeister und Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetages im Landkreis Regen aus. Er bedauere, dass Klarhauser sich nun aus dem Landkreis Regen verabschiedet und wünschte dem Forstdirektor a.D. für die Zukunft alles Gute.

Im Anschluss bedankte sich Landrat Adam bei Benno Wagenstaller vom Amt für Ländliche Entwicklung für das Engagement „bei diesem Naturschutzprojekt.“ Dank erging auch an dem zuständigen Förster Eduard Karl und an Naturschutzwächter Franz Obermeier für ihren Einsatz.

Meldung vom: 17.10.2014