
Das Kreisjugendamt und das Staatliche Schulamt setzen ihre Qualifizierungsreihe fort

Michaela Müller (2.v.re.) und Sonja Sterl (re.) sensibilisierten einen Teil des Ganztagspersonals im Landkreis Regen, hier mit Schulrat Andreas Fischer (3.v.re.). Foto: Bianca Graßl, Ganztagsbetreuung Lindberg
Regen. Angesichts des kommenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung und der Qualität der Angebote im Landkreis ist den Mitarbeitern des Staatlichen Schulamts und dem Kreisjugendamt wichtig, das Personal selbst fortzubilden. Dabei setzen sie auf ein gemeinsames Qualifizierungsangebot.
Die Qualifizierungsreihe konzentriert sich auf die Fortbildungswünsche des Ganztagspersonals. Bei der jüngsten Veranstaltung ging es um den Schutz von Kindern und den Umgang mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung. „Das pädagogische Personal achtet stets auf das Kindeswohl. Es begleitet die Kinder in ihrer Entwicklung, doch nicht alle erleben eine glückliche Kindheit“, sagt Dirk Opitz vom Kreisjugendamt Regen und ergänzt: „In schwierigen Situationen benötigen Familien oft Hilfe, was die Helfer vor Herausforderungen stellt und Unsicherheit auslöst. Bei Anzeichen einer Gefährdung des Kindeswohls ist Unterstützung für Kind und Eltern nötig.“ Was in der Theorie einfach klingt, wirft in der Praxis viele Fragen auf: Welche Anzeichen sind relevant? Wie erkenne ich sie? Wie reagiere ich richtig?
Diese Fragen bearbeiteten die Referentinnen Michaela Müller (Fachberatung für Kindertagesstätten im Kreisjugendamt Regen) und Sonja Sterl (Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern des Kreis-Caritasverbandes Regen e.V.) mit den Teilnehmenden. Beide sind im Landkreis zudem als zwei von fünf sogenannten insoweit erfahrenen Fachkräfte im Kinderschutz (IseF) benannt. Eine gute Basis, um das Ganztagspersonal zu schulen und dabei Erfahrungen aus dem Beratungskontext zu teilen.
Die 18 Teilnehmenden brachten viel Berufserfahrung mit. Sie kennen die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen und die Themen in deren Familien. In einem lebendigen Austausch reflektierten sie schwierige Alltagssituationen und fanden gemeinsame Lösungen. Die Ressourcen des Staatlichen Schulamtes, des Kreisjugendamtes und der Beratungsstelle stehen dem Ganztagspersonal auch künftig zur Verfügung. Denn auch Helfende brauchen manchmal Unterstützung, betonten die Referentinnen.
„Da das Thema Kindeswohlgefährdung umfangreich ist, war eine Einführung und Sensibilisierung wichtig“, betont Opitz. „Die rege Diskussion zeigte, dass ein Folgeangebot zur Vertiefung nötig ist, um dem Personal mehr Sicherheit zu geben“, ergänzte Schulrat Andreas Fischer.