Gemeinsam für mehr Vielfalt

Durch spätere Schnittzeitpunkte findet das Ochsenauge auf dem Teufelsabbiss reiche Nahrung. Foto: Rosmarie Wagenstaller/Landratsamt Regen

Beratung im Vertragsnaturschutzprogramm gestartet – Interessenten können sich melden

Artenreiche, vielfältige Wiesen sind auch für das Landschaftsbild wertvoll. Foto: Rosmarie Wagenstaller/Landratsamt Regen

Artenreiche, vielfältige Wiesen sind auch für das Landschaftsbild wertvoll. Foto: Rosmarie Wagenstaller/Landratsamt Regen

Regen. Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm verzeichnet, auch im Landkreis Regen, in den letzten Jahren einen deutlichen Zuwachs an Vertragsflächen. „Dies soll auch in Zukunft so weitergehen, um den Biotopverbund im Offenland auszuweiten“, sagt Rosemarie Wagenstaller von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Regen. Die Behörde und zwei extern beauftragte Fachbüros koordinieren und unterstützen deswegen bereits jetzt die Antragstellung für das Jahr 2022. „Durch eine kompetente Beratung und mit viel Engagement der Bewirtschafter wird so ein Beitrag für die Vielfalt in der Kulturlandschaft geleistet“, ist sich Wagenstaller sicher.

Blütenreiche Wiesen und vielfältige Weiden

„Unser Ziel ist es blütenreiche Wissen, vielfältige Weiden und Äcker mit bunten Wildkräutern zu erhalten“, so die Nauturschutzexpertin weiter. Und dieses Ziel rückt jährlich näher. In Bayern werden laut dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gemäß diesem Leitbild bereits 120000 Hektar Fläche naturverträglich bewirtschaftet. Das entspricht etwa viermal der gesamten Fläche Münchens. Bei rund 23000 Betrieben werden bayernweit aufwändige Pflegemaßnahmen zum Erhalt und zur Förderung artenreicher Lebensräume mit zirka 64 Millionen Euro aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln honoriert. Die Pflege besonders bunter, blütenreicher und ökologisch wertvoller Wiesen stelle dabei auch im Landkreis Regen den Schwerpunkt der Maßnahmen dar. „Hier sind derzeit insgesamt 1150 Hektar Flächen unter Vertrag. Auch für die Zukunft steht das Licht auf grün“, betont Kerstin Schecher, ebenfalls von der Unteren Naturschutzbehörde. Denn bis zum Jahr 2030 soll laut Umweltminister Thorsten Glauber der Biotopverbund im Offenland auf 15 Prozent der Fläche ausgeweitet werden. Und auch im Arberland ist es deswegen ein erklärtes Ziel, mehr Bewirtschafter für das Programm zu gewinnen.

Vertragsnaturschutzprogramm soll weitere Verbesserungen bringen

Durch spätere Schnittzeitpunkte findet das Ochsenauge auf dem Teufelsabbiss reiche Nahrung. Foto: Rosmarie Wagenstaller/Landratsamt Regen

Durch spätere Schnittzeitpunkte findet das Ochsenauge auf dem Teufelsabbiss reiche Nahrung.
Foto: Rosmarie Wagenstaller/Landratsamt Regen

Mit dem Vertragsnaturschutzprogramm sollen der Erhalt und die Verbesserung ökologisch besonders wertvoller Lebensräume ermöglicht und finanziert werden. „Hierzu werden verschiedene Maßnahmen für Äcker, Wiesen, Weiden und Teiche angeboten und entsprechend dem Mehraufwand wie auch dem entgangenen Ertrag honoriert“, weiß Wagenstaller und Schecher ergänzt: „Innerhalb des Förderprogramms gibt es für jeden dieser vier Biotoptypen Grund- und Zusatzleistungen, die miteinander kombiniert werden. Insbesondere stehen für erschwerte Bedingungen, wie zum Beispiel die Verwendung von Spezialmaschinen oder das Belassen eines Altgrasstreifens, zusätzlich finanzielle Anreize zur Verfügung. Die Laufzeit der Maßnahmen liegt in der Regel bei fünf Jahren.“ Bei allen Maßnahmen steht dabei eine naturverträgliche Bewirtschaftung möglichst ohne Düngung im Fokus. Konkret für die Bewirtschafter heißt das, „mit weniger Ertrag angepasst zu arbeiten und so Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt zu übernehmen. Eine landwirtschaftliche Nutzung der Fläche bleibt dabei aber Ziel und somit erhalten.“

Fachliche Beratung als wichtiger Baustein

Die Beratung der Landwirte stellt demnach im Vertragsnaturschutzprogramm einen der Schwerpunkte dar. Gemeinsam mit den Bewirtschaftern wird eine zum Betrieb passende sowie für die ökologische Entwicklung der Fläche förderliche Maßnahmenkombination erarbeitet. Ist Interesse am Programm geweckt, kann über die untere Naturschutzbehörde eine Beratung angefordert werden. Konkret für das Jahr 2022 werden im Landkreis Regen noch Landwirte gesucht, die Interesse am Programm haben und offen sind für eine unverbindliche Beratung. Die Teilnahme am Programm basiert auf Freiwilligkeit. Interessenten können sich bis spätestens Ende Oktober beim Landratsamt melden. Die Antragstellung erfolgt dann wie gewohnt beim AELF Regen zum Jahresbeginn.

Interesse geweckt? – Mehr Informationen erhalten Interessierte bei den Mitarbeitern der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Regen unter 09921/601313.

Meldung vom: 12.08.2021