Gemeinsame Sache für den Klimaschutz

Zweites Netzwerktreffen der örtlichen Gemeinden im Landkreis Regen

Klimaschutznetzwerktreffen in Bodenmais: Klimaschutzkoordinatorin des Landkreises Gudrun Unrecht (2.v.re.) und Klimaschutzmanager Alexander Achatz (8. v. re.) zusammen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Foto: Lisa Göstl

Bodenmais. Klimaschutz erfordert Zusammenarbeit, gerade auf kommunaler Ebene. Vor diesem Hintergrund kamen kürzlich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der 24 Kommunen im Landkreis Regen zu einem zweiten überbrückenden Klimaschutznetzwerktreffen zusammen. Eingeladen vom Landkreis Regen und dem Markt Bodenmais, tauschten sich die Teilnehmenden im Sitzungssaal des Rathauses Bodenmais über drängende Fragen der Energiewende und des Klimaschutzes aus.

Bereits in der Vergangenheit haben sich die Kommunen des Landkreises Regen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative zu einem Ressourceneffizienz-Netzwerk zusammengeschlossen. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz verfolgte das Netzwerk in den letzten Jahren das Ziel, Handlungsoptionen im Klimaschutz zu identifizieren, Ressourcen effizient zu nutzen und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Da die Förderphase des Netzwerks am 31. Dezember 2023 endete, bietet der Landkreis Regen seit diesem Jahr eine überbrückende Netzwerklösung an, um die gemeinsamen Anstrengungen nahtlos fortzusetzen.

Aktuelle Fördermöglichkeiten und neue Vorhaben im Fokus

Ein zentrales Thema des Treffens war die Vorstellung aktueller Fördermöglichkeiten und gesetzlicher Neuerungen. Vorgestellt wurden unter anderem die neue Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutzinitiative und das neue Klimaanpassungsgesetz des Bundes. Klimaschutzmanager des Landkreises Alexander Achatz ging auf den aktuellen Stand bei der Gründung der Arberland Energie GmbH ein. Mit dieser Gesellschaft, die zum 1. Januar 2025 ihre Geschäftstätigkeiten aufnehmen wird, wollen der Landkreis und 18 kreisangehörige Kommunen Projekte zur erneuerbaren Energieerzeugung entwickeln und dabei gleichzeitig die regionale Wertschöpfung ins Auge fassen.

Klimaschutzkoordinatorin Gudrun Unrecht präsentierte darüber hinaus mehrere Projekte, die derzeit umgesetzt werden. So wird für sieben Kommunen aktuell eine detaillierte Energie- und CO₂-Bilanz erstellt; die restlichen Gemeinden folgen 2025: „Ziel ist es, dass jede Gemeinde oder Stadt im Landkreis Regen über eine Bestandsaufnahme verfügt, um im Nachgang in die Maßnahmenentwicklung zu gehen und zudem auch den lokalen Energie- und Wärmeverbrauch jährlich im Blick halten zu können“, so Unrecht. Auch die Schulen und Kitas profitieren von neuen Initiativen – die Projekte „Klimaspürnasen“ und die Auszeichnung als „Klimaschule Bayern“ vermitteln den Kleinsten erste Grundlagen zum Klimaschutz.

Zudem gibt es zwei neue Projekte: Mit der „Energiekarawane“ soll in Zusammenarbeit mit dem Verbraucherservice Bayern die Energieberatung aktiv in ausgesuchten Siedlungen innerhalb einzelner Gemeinden angeboten werden. Parallel dazu wurde die „Zukunftsschmiede Arberland“ ins Leben gerufen, eine Schulungsreihe für Verwaltungsmitarbeitende. Das Azubi-Projekt „Kommunale Klimascouts“ ist ein weiteres Beispiel für die nachhaltige Nachwuchsförderung im öffentlichen Dienst.

Diskussion über Projekte der Gemeinden

In der anschließenden Diskussionsrunde standen die Projekte der Gemeinden selbst im Vordergrund. So wird die Kommunale Wärmeplanung in der ILE Grüner Dreiberg bald abgeschlossen sein, und in Ruhmannsfelden läuft ein wegweisendes Modellprojekt an, bei dem aus Klärschlamm zuerst Wasserstoff und anschließend grüner Strom gewonnen wird – eine vielversprechende Möglichkeit zur regenerativen Energieerzeugung.

Nach dem theoretischen Teil im Sitzungssaal lud Jürgen Völkl von den Bayerischen Staatsforsten zu einer Führung durch das Biomasseheizwerk Waldenergie Bodenmais ein. Von dort aus werden seit dem Bau im Jahr 2010 zahlreiche private und gewerbliche Kunden im Ortskern von Bodenmais mit nachhaltiger Wärme aus Hackschnitzeln versorgt. Angesichts des gemeinsamen Austauschs und der gewonnenen Einblicke konnten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister neue Ideen für den Klimaschutz und die Energiewende in der eigenen Kommune mit nach Hause nehmen.

Meldung vom: 15.11.2024