Gotteszell-Viechtach: Bahn fährt sicher bis Ende 2025

Für den Landkreis Regen nahmen neben Landrätin Rita Röhrl auch Christina Wibmer (li.) und Hauptamtsleiter Günther Weinberger am runden Tisch teil. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Am Runden Tisch werden geplante Maßnahmen vorgestellt und Ziele definiert

Für den Landkreis Regen nahmen neben Landrätin Rita Röhrl auch Christina Wibmer (li.) und Hauptamtsleiter Günther Weinberger am runden Tisch teil. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Für den Landkreis Regen nahmen neben Landrätin Rita Röhrl auch Christina Wibmer (li.) und Hauptamtsleiter Günther Weinberger am runden Tisch teil Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Regen. Online trafen sich die Mitglieder des Runden Tisches zur „Zukunft der Strecke Gotteszell-Viechtach“ zum vereinbarten Austausch. Die Sitzung wurde von Ministerialdirektor Dr. Thomas Gruber, dem künftigen Amtschef des Bau- und Verkehrsministeriums geleitet. Er betonte, dass er die gewohnt gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit fortsetzen wird, um gemeinsam die gesteckten Ziele zu erreichen. Regens Landrätin Rita Röhrl begrüßte ihn in der Runde.

Die Geschäftsführerin der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) Bärbel Fuchs sprach zunächst über die Auswirkungen der Coronapandemie. „Es fahren deutlich weniger Menschen mit der Bahn“, sagte sie, wobei sich die Fahrgastzahlen auf der Waldbahn im Vergleich zum bayerischen Durchschnitt schneller erholt haben und fast ähnliche Werte wie vor der Pandemie erreichen. „Hier kommen wir auf eine Auslastung von teilweise 85 Prozent der Vorpandemiewerte“, freute sie sich und sah die Entwicklung „auf einem guten Weg.“

Florian Meyer, im Verkehrsministerium zuständig für Verbundraumerweiterungen, berichtete über den Sachstand zur Grundlagenstudie für die Gründung eines Verkehrs- und Tarifverbunds aus Bus und Bahn: „Das Ausschreibungsverfahren werde in Kürze abgeschlossen sein, so dass die sechs Landkreise und die Stadt Passau den Zuschlag erteilen können.“ Man gehe von einer Bearbeitungszeit von mindestens zwei Jahren aus. „Danach schließt sich die eigentliche Umsetzungsphase an, so dass wohl erst ab 2025 mit einer Verbundgründung gerechnet werden kann“, erklärte er. Die Grundlagenstudie treffe keine Aussagen zur Reaktivierungsfrage. Damit aber ein späteres Verbundticket auch auf der Bahntrecke zwischen Gotteszell und Viechtach gelten kann, wird diese Bahnstrecke bei den Untersuchungen berücksichtigt. „Wir gehen aus den Erfahrungen in anderen Räumen davon aus, dass die Fahrgastnachfrage allein durch die Vorteile der Verbundstruktur um bis zu 15 Prozent steigen kann“, stellte der Ministeriumsvertreter fest.

Die frühere Verkehrsministerin Kerstin Schreyer hatte im September 2020 vor Ort zugesagt, dass der Bahnbetrieb zwischen Gotteszell und Viechtach so lange fortgeführt wird, bis die Grundlagenstudie zur möglichen Gründung eines Verkehrs- und Tarifverbunds aus Bus und Bahn abgeschlossen ist. Hier hatte auch Bärbel Fuchs Informationen. Sie berichtete von den aktuellen Ausschreibungen für die ostbayerischen Schienenverkehrsprojekte und von Verhandlungen mit der Länderbahn: „Wir führen bereits Gespräche mit der Länderbahn über den Weiterbetrieb der Linie Gotteszell- Viechtach bis Dezember 2025.“

Anschließend informierte Christina Wibmer vom Landratsamt Regen über die Entwicklungen bei der Umsetzung des Maßnahmenbündels aus dem übergeordneten Gutachten. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte sie und konnte bereits von ersten Umsetzungsmaßnahmen berichten. „Auch beim Nahverkehrsplan sind wir nun einen Schritt weiter“, versicherte sie und erinnerte daran, dass man ein neues Planungsbüro suchen musste, was zwangsläufig zu Verzögerungen führte. Zudem konnte sie aufzeigen, dass auf einzelnen Verkehrskorridoren bereits eine Verbesserung erzielt wurde. Dies gilt insbesondere für die Verkehrsbeziehung Viechtach in Richtung Sankt Englmar und Straubing. Hier ist man in engen Abstimmungsgesprächen mit dem Nachbarlandkreis Straubing-Bogen. „Sehr erfreulich ist die konstruktive Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Tourist-Infos“, freute sich Wibmer. Hier habe man in der Region viele kleine „Mobilitätszentralen, die Bürgern und Urlaubern Information zum Bus- und Bahnangebot in der Region geben.“

Anschließend wurden noch die anstehenden Baumaßnahmen und daraus resultierende Behinderungen durch den Schienenersatzverkehr besprochen. „Grundsätzlich ist es gut, dass gebaut und modernisiert wird“, freut sich Landrätin Rita Röhl. Sie meinte, dass viele Fahrgäste Verständnis für Streckensperrungen haben. Wer ein schnelles und modernes Netz haben will, muss auch mit solchen Unannehmlichkeiten rechnen.

Zu guter Letzt sprach Wibmer das Umweltgästeticket GUTi und das Bayerwald-Ticket an. Beide Fahrscheine gelten einen ganzen Tag für alle Bus- und Bahnlinien. Dies erleichtert den Umstieg auf den ÖPNV sehr, da man sich nicht um Einzeltarife kümmern muss. Um das GUTi-Modell zukunftsfähig weiterzuentwickeln, warb sie für eine Erweiterung des Tarifgebietes.

Meldung vom: 30.03.2022