Öffnung des Grenzbahnhofes Bayerisch Eisenstein – Železná Ruda jährt sich zum 30. Mal
Bayerisch Eisenstein/Železná Ruda. Heute nicht mehr wegzudenken und vor mehr als 30 Jahren ein Meilenstein einer länderübergreifenden Zusammenarbeit: Die Öffnung des Grenzbahnhofes in Bayerisch Eisenstein unter Beisein des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl am 2. Juni 1991 war der historische Beginn einer erfolgreichen grenzübergreifenden Verbundenheit und Freundschaft zwischen den Regionen Bayern und Böhmen.
Zur Erinnerung an diesen Jahrestag haben sich, unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Maßnahmen, Frau Landrätin Rita Röhrl und die Bezirksrätin für Außenbeziehungen und Fremdenverkehr der Region Pilsen, Frau Marcela Krejsová, sowie weitere Vertreter aus beiden Regionen zu einem gemeinsamen Austausch am Grenzbahnhof getroffen.
„Die deutsch-tschechische Freundschaft und Zusammenarbeit ist wichtiger denn je“, betont Landrätin Rita Röhrl. Gerade die Corona-Krise hat erst jüngst deutlich gemacht, welcher Stellenwert der bayerisch-böhmischen Beziehung zukommt. So wurde diese durch die vorübergehende Grenzschließung auf die Probe gestellt. „Erst wenn sie gefährdet oder getrennt wird, fällt oftmals auf, wie eng und vertraut eine Bindung wirklich ist“, so die Landrätin weiter. Aber nicht nur aus der Krise heraus, sondern auch aufgrund der bisherigen erfolgreichen überregionalen Kooperation wolle man diese Bindung noch weiter stärken und ausbauen. Dem stimmt Bezirksrätin Krejsová uneingeschränkt zu und umso schöner sei es, dass man sich zu diesem Erinnerungsakt nun sogar persönlich treffen konnte. Auch Rudolf Salvetr, Bürgermeister von Klattau, unterstützt dies und betont die Wichtigkeit der ständigen Kommunikation zwischen beiden Regionen. „Wir sind eine gemeinsame Wirtschaftsregion, die zusammenhalten muss. Lediglich Währung und Sprache trennen uns“, hebt Michael Herzog, Erster Bürgermeister der Gemeinde Bayerisch Eisenstein, nochmals hervor. Auch Filip Smola bedankt sich für den Einsatz der ehemaligen Grenzbürgermeister zur Öffnung des Bahnhofes und zeigt sich aber auch betroffen von der pandemiebedingten Grenzschließung. Der 30-jährige Bürgermeister von Zelezna Ruda ist nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und mit der offenen Grenze aufgewachsen. Er stellt fest, dass dies trotz Gewohnheit keine Selbstverständlichkeit sein kann und betont die Wichtigkeit dieses historischen Ereignisses für beide Länder.
Beim anschließenden gemeinsamen Informationsaustausch haben sich die anwesenden Vertreter darauf geeinigt, die deutsch-tschechische Partnerschaft weiterhin auszubauen und zu pflegen sowie möglichst bald an den heutigen Gesprächstermin anzuknüpfen.