„Großartige Leistung der Landkreisbürger“

Landrätin Rita Röhrl lobt die Landkreisbürger, sie haben sich an die Auflagen gehalten und so die Ausbreitung der Infektionen gebremst.

Von Inzidenz 670 auf knapp unter 300 in 20 Tagen –  Auch in den Heimen deutet sich Entspannung an

Regen: „Am 17. Dezember hatten wir noch einen Inzidenzwert von 670 Infizierten auf 100000 Einwohner, heute schwanken wir bei den Werten unter 300“, stellt Landrätin Rita Röhrl erleichtert fest und diese Entwicklung mache ihr Hoffnung. Es sei zwar noch ein langer Weg zu Werten unter 50, aber „der Trend geht momentan in die richtige Richtung.“

Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen Wirkung, insofern werde man die am Sonntag auslaufende Allgemeinverfügung in den kommenden Tagen Punkt für Punkt darauf überprüfen, welche Einschränkungen zurückgenommen werden können, ohne die Entspannung bei den Neuinfektionen zu gefährden.  So werde man die bayerische Regelung übernehmen, wonach man sich mit einer weiteren Person treffen darf, bedeute für viele Bürger im Freistaat eine Verschlechterung, für die Landkreisbürger sei dies aber eine deutliche Verbesserung zur derzeit noch gültigen Allgemeinverfügung, stellt die Landrätin fest.

„Das Infektionsgeschehen in den Heimen und Einrichtungen ist noch nicht erledigt“, so Röhrl weiter. Zwar sei auch hier ganz deutlich der Rückgang an Neuerkrankungen festzustellen, aber „Vorsicht ist nach wie vor geboten.“ Man habe derzeit in sieben Alten- und Seniorenheimen ein Infektionsgeschehen, dazu kommen SARS-CoV-2-Infektionen in sechs Behinderteneinrichtungen und auch die Kliniken seien nach wie vor betroffen. „Die Situation muss weiter beobachtet werden, Entscheidungen über das weitere Vorgehen können ohnehin nur mit den Einrichtungen getroffen werden“, so die Landrätin weiter.

Am meisten Zündstoff hat im Moment die Meldung, dass in den sogenannten Hot-Spot-Regionen der Bewegungsradius auf 15 Kilometer beschränkt wird. „Würde dies wirklich so umgesetzt, ohne Gestaltungsmöglichkeit für die Landkreise, hätte dies enorme Nachteile für die Landkreisbevölkerung.

Ich kann auch den Sinn einer solchen Regelung noch nicht ganz nachvollziehen. Nahezu alle oberbayerischen Landkreise, weil unter 200 Inzidenz, könnten zum Arber fahren, aber die Landkreisbürger die weiter als 15 Kilometer dorthin haben, nicht. Das kann es jetzt wirklich nicht sein“, sagt Röhrl. „Unsere Bürger haben in den letzten Wochen auf viel verzichtet, die allermeisten waren sehr diszipliniert und so haben wir unsere Inzidenz mehr als halbiert“, stellt sie weiter fest, „wenn man nun dem Rinchnacher aber die Wanderung am Arber oder dem Ruhmannsfeldener den Spaziergang am Silberberg verbieten will, dann ist dies kein gutes Signal.“ Ihrer Meinung nach sollte die „großartige Leistung der Landkreisbürger“ gewürdigt werden und die Menschen nicht über Gebühr hinaus belastet werden.

Zudem hat sie, wie ihre beiden Landratskollegen Christian Bernreiter, Deggendorf, und Sebastian Gruber, Freyung-Grafenau, schon mit den Zuständigen in München Kontakt aufgenommen. „Das Ergebnis dieser Gespräche gilt es abzuwarten“, betont die Landrätin.

Nachdem die Allgemeinverfügung des Landkreises Regen noch bis Sonntag in Kraft ist, benötige man erst ab Montag eine neue Allgemeinverfügung. „Bevor wir auf Landkreisebene reagieren können, brauchen wir aber die neue Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Freistaates“, erklärt die Landrätin abschließend.

Meldung vom: 07.01.2021