Ein halbes Jahr vor Ort und schon „unentbehrlich“ für die Schulleitung
Zwiesel. Zum Schuljahresstart gab es eine Neuerung an der Grundschule Zwiesel: Mit Gerda Mörtlbauer konnte eine erfahrene Sozialpädagogin für die Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) an der Schule ihre Arbeit antreten. „Wir haben uns lange eine JaS-Kraft gewünscht“, sagt Schulleiterin Corinna Lang und nun, da die „Kraft vor Ort ist, freuen wir uns über die gute Zusammenarbeit.“
„Nach dem Zwischenzeugnis und wenige Tage vor den Osterferien sei ein guter Zeitpunkt um eine erste Zwischenbilanz zu ziehen“, sagt Dirk Opitz, der im Landratsamt Regen zuständige Gruppenleiter. Zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Jens Schlüter nahm er sich die Zeit, um mit der Schulleiterin und der JaS-Fachkraft über die Anfänge der Jugendsozialarbeit an der Schule zu sprechen. „Nicht jeder Tag ist gleich, es gibt durchaus Tage an denen ich mich verdoppeln könnte“, sagt Mörtlbauer und gibt so einen ersten Einblick in ihre Arbeit. Von den Kindern und auch vom Lehrerkollegium sei sie gut aufgenommen worden, berichtet sie.
Die Arbeitsschwerpunkte der letzten Wochen „haben oft auch was mit Corona zu tun. Hier gibt es auch soziale Konflikte und nicht immer bleibt es bei Wortgefechten“, bedauert sie und erinnert daran, dass für viele Kinder Corona über längere Zeit eine Rolle im Leben gespielt hat. „Ein achtjähriges Kind hat ein Viertel seines bisherigen Lebens in der Pandemie verbracht“, so die JaS-Kraft weiter. Viele Streitigkeiten könnten im Gespräch gelöst werden. Schwerer sei es, den Ängsten der Kinder zu begegnen. Neben Corona spiele auch der Krieg mittlerweile eine gewichtige Rolle in den Gesprächen. Dazu kämen die „fast schon üblichen Themen, wie Trennung der Eltern, Tod von Angehörigen oder Haustieren.“
In allen Bereichen sei die Arbeit eine Bereicherung, stellt die Schulleiterin fest. „Sie nimmt die Anliegen der Kinder sehr ernst, geht aber auch auf die Notwendigkeiten der Schule ein und macht sogar Hausbesuche in den Familien“, weiß Lang und so habe Mörtlbauer innerhalb kürzester Zeit das Vertrauen der gesamten Schulfamilie gewonnen. Damit vor allem die Kinder weiterhin gut Zugang zu ihr finden, dürfen sie, nach Absprache mit der Lehrkraft, auch während des Unterrichts zur Sozialpädagogin kommen. „In Akutsituationen schicken wir die Kinder auch aktiv zu ihr“, erklärt Lang und dieses Konzept bewährt sich „in der täglichen Arbeit.“
Lob gab es dabei auch von Seiten der Stadt. Der stellvertretende Bürgermeister Jens Schlüter erinnerte im Gespräch daran, dass die Schaffung von Jugendsozialarbeitsstellen an den Schulen nicht einfach gewesen sei. „Heute sind Diskussionen überflüssig, die gute tägliche Arbeit zeigt, dass wir uns richtigerweise für die Stelle ausgesprochen haben“, sagte er und bedankte sich hier beim Landkreis Regen für die Unterstützung. Den Verantwortlichen in der Schule wünschte er „weiterhin viel Erfolg.“