Handwerk mit Strahlkraft – doch auch mit Sorgen

Foto: Schmiedekunst v.li.: Landrat Dr. Ronny Raith, Tobias Haselmayr, Ruhmannsfeldens Bürgermeister Werner Troiber und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger hätten sich am liebsten gleich im Rahmen eines Schmiedekurses zusammen an die Esse gestellt.

Landrat Dr. Ronny Raith mit Delegation zu Besuch bei Schmiedekunst Haselmayr

Foto: Schmiedekunst v.li.: Landrat Dr. Ronny Raith, Tobias Haselmayr, Ruhmannsfeldens Bürgermeister Werner Troiber und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger hätten sich am liebsten gleich im Rahmen eines Schmiedekurses zusammen an die Esse gestellt.

Landrat Dr. Ronny Raith, Tobias Haselmayr, Ruhmannsfeldens Bürgermeister Werner Troiber und Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger hätten sich am liebsten gleich im Rahmen eines Schmiedekurses zusammen an die Esse gestellt.

Ruhmannsfelden. Die Werkstatt von Tobias Haselmayr ist mehr als ein Ort handwerklichen Schaffens: Sie ist Schauplatz lebendiger Schmiedekunst, Schaufenster eines traditionsreichen Gewerks und Ausdruck individueller Meisterschaft. Anlass genug für Landrat Dr. Ronny Raith, Wirtschaftsförderin Teresa Sitzberger und Ruhmannsfeldens Bürgermeister Werner Troiber, dem vielfach ausgezeichneten Kunstschmied einen Besuch abzustatten.

Haselmayr, der heute zu den profiliertesten Vertretern seines Fachs zählt, ließ die Delegation tief in die Welt der Schmiedekunst eintauchen: Von Schmuck über Gebrauchsgegenstände, Skulpturen und Rüstungen bis hin zu Grabkreuzen und aufwändigen Restaurierungsarbeiten reicht sein Repertoire. Der vorgelagerte Showroom mit hunderten Exponaten sowie eine gewaltige Sammlung an historischer und zeitgenössischer Literatur über das Schmiedehandwerk verdeutlichen, mit welchem Anspruch Haselmayr in seinem Berufsfeld angetreten ist.

Doch trotz eindrucksvoller Qualität: Der Blick hinter die Kulissen offenbarte auch die Herausforderungen, mit denen der Betrieb zu kämpfen hat. „Seit Corona ist die Auftragslage angespannt“, schilderte Haselmayr offen. „Die Menschen investieren vorsichtiger und der Zugang zu potenziellen Auftraggebern, vor allem solchen, die noch Wert auf Ehrlichkeit und verbindliche Absprachen legen, ist oft schwierig.“ Auch wenn das Interesse an seiner Arbeit – nicht zuletzt durch überregionale Medienberichte – weiterhin groß sei, gestalte sich der wirtschaftliche Alltag zunehmend zäh. Dabei sei er für jeden Auftrag vom Ehering bis zum Drei-Meter-Industrieteil zu haben. Sitzberger konnte diesen Eindruck mit Blick auf die allgemeine ökonomische Lage nur bekräftigen: „In Zeiten von finanzieller Zurückhaltung – ob privat, gewerblich oder öffentlich – trifft es besonders jene, die Qualitätsarbeit jenseits des Alltäglichen leisten. Genau deshalb braucht es gezielte Unterstützung.“

Die Gäste aus Landkreis und Kommune hörten aufmerksam zu – und entwickelten gemeinsam mit dem Schmied erste Ideen: So wurde über die aktuelle Förderkulisse gesprochen, über mögliche Kontakte zu kirchlichen Trägern, über Kooperationen mit den Innungen und eine gezielt touristische Bewerbung der Haselmayrschen Schmiedekurse, die von Schnupperstunden bis hin zur Arbeit mit Damaststahl reichen. Landrat Raith sicherte konkrete Unterstützung zu – schnell und unbürokratisch. „Ein Betrieb wie dieser ist nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein kultureller Gewinn für unsere Region“, betonte er. Und Tobias Haselmayr selbst? Der zeigte sich am Ende des Besuchs ebenso beeindruckt wie ermutigt – und brachte es auf den Punkt: „Der Herr Landrat macht Nägel mit Köpfen.“

Meldung vom: 30.07.2025