Hilfe, die trägt, wenn Worte fehlen

PSNV-Team des BRK erhält 500-Euro-Spende von Landrat Dr. Ronny Raith

Landrat Dr. Ronny Raith überreichte seine Adventsspende an Karin Dietl-Bohatschek (li.) und Alice Pinzl vom Psychosozialen Notdienstes im BRK-Kreisverband Regen: 500 Euro für ehrenamtliche Unterstützung in akuten Krisensituationen. Miriam Lange / Landkreis Regen.

Regen. In der oft hektischen Vorweihnachtszeit, in der viele Menschen Karten schreiben und Wünsche verschicken, setzt Landrat Dr. Ronny Raith seit Jahren ein anderes, stilleres Zeichen: Er unterstützt Einrichtungen, die gerade in den schwersten Momenten des Lebens für andere da sind. So empfing er dieser Tage im warm dekorierten Amtszimmer zwei Vertreterinnen des Psychosozialen Notdienstes (PSNV) im BRK-Kreisverband Regen – Alice Pinzl und Karin Dietl-Bohatschek – sowie BRK-Kreisgeschäftsführer Franz Lobmeier, um ihnen eine Spende in Höhe von 500 Euro zu überreichen. „Es ist mir wichtig, dass das Geld dort ankommt, wo Menschen Halt brauchen, wenn ihnen die Worte fehlen“, sagte Raith.

Pinzl, seit vielen Jahren im Team aktiv, berichtete eindrücklich aus dem Einsatzalltag: Die Ehrenamtlichen werden alarmiert, wenn nach schweren Unfällen oder plötzlichen Todesfällen Angehörige, Augenzeugen oder auch Rettungskräfte Beistand benötigen. „Wir leisten Erste Hilfe für die Seele“, erklärte sie. „Wir hören zu, wir halten Stille aus, wir bleiben da – so lange, wie die Menschen uns brauchen.“ Diese Einsätze seien nie vorhersehbar, aber immer von großer Nähe geprägt: eine Nacht, in der vieles zusammenbricht, und jemand da ist, der trägt.

Mit inzwischen zehn aktiven Mitgliedern, darunter zwei Männer, kann das PSNV-Team im Landkreis mittlerweile nahezu alle eingehenden Anfragen abdecken. „Fast 100 Prozent der Notfallbegleitungen“, bestätigte Dietl-Bohatschek. Die Zahlen zeigen: Der Bedarf wächst. Anfang Dezember zählt das Team 84 Einsätze im noch laufenden Jahr 2025. Die Spende des Landrats werde deshalb unmittelbar für Ausbildung, Fortbildung und Einsatzmaterial genutzt. Lobmeier betonte, wie wichtig die Haltung hinter dieser Arbeit sei. „Das Rote Kreuz ist überkonfessionell und unpolitisch. Wir be- und verurteilen niemanden – auch einen Unfallverursacher beispielsweise nicht.“ Raith interessierte sich im Gespräch auch dafür, ob klassische konfessionelle Seelsorge noch häufig angefragt wird. Das Team erklärte, dass dies durchaus vorkomme – vor allem bei älteren Betroffenen oder wenn Angehörige überzeugt seien, dass es dem Verstorbenen entsprochen hätte. Allerdings sei kurzfristige Erreichbarkeit oft schwierig.

Als erster Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes gab Raith offen zu, dass ihn die Arbeit des PSNV nicht nur fasziniere, sondern auch persönlich reize. „Nach meiner Zeit als Landrat könnte ich mir sehr gut vorstellen, euch auch personell zu unterstützen.“, meinte er mit einem Augenzwinkern. Die beiden Damen nahmen die Aussicht auf prominente Verstärkung sichtlich erfreut auf.

Meldung vom: 04.12.2025