Umgang mit Schuldzuweisungen im Beratungskontext – Workshop von Jugendamt und Schulamt
Rinchnach. Einen kurzweiligen Workshop, organisiert von Dirk Opitz (Kreisjugendamt Regen), Ulrike Ebner (Staatliches Schulamt Regen) und Barbara Hartmann (Koordinatorin des Regionalen Kriseninterventionsteams für Schulen im Landkreis Regen), konnten die Teilnehmer zum Thema Umgang mit Schuldzuweisungen im Beratungskontext erleben. Dabei wurde sich nicht nur der Thematik genähert, es wurden auch Interventionsansätze aufgezeigt. Als Referentin war Clivia Langer vor Ort. Die Diplom-Psychologin mit jahrelanger Berufserfahrung aus unterschiedlichen Fachbereichen, unter anderem der psychosozialen Notfallversorgung, im Bereich der primären und sekundären Prävention in Feuerwehr, Rettungsdienst, der Bundeswehr oder auch im Ausbildungsbereich für Teams der psychologischen Ersten Hilfe für den Justizvollzug oder für das Jobcenter sammeln konnte, arbeitete praxisnah mit den Teilnehmern.
Alle Teilnehmenden des Workshops kannten solche Situationen aus ihrem beruflichen Alltag: die Konfrontation mit Schuldzuweisungen in Beratungsgesprächen, sei es durch das gegenseitige Schuld zuweisen von Klienten untereinander oder auch direkt gegen die Fachkräfte selbst.
Während am Vormittag Fachkräfte der Jugendhilfe verschiedener Fachbereiche (unter anderem der Jugendsozialarbeit an Schulen und der Bezirkssozialarbeit) ihre Interventions-Werkzeugkisten mit der Referentin neu ordneten und weiter füllten, taten dies am Nachmittag die Mitglieder des Regionalen Kriseninterventionsteams für Schulen. Dabei bot die Grund- und Mittelschule Sankt Gunther in Rinchnach um Schulleiter Bernhard Schell gute Bedingungen, sich mit der Thematik in Ruhe auseinander zu setzen.
Das inhaltliche Spektrum reichte von einer ersten theoretischen Annäherung an das Thema, über Einblicke und Erkenntnisse aus dem Bereich der Psychotraumatologie bis hin zu gemeinsam entwickelten Handlungsmöglichkeiten für die Beratenden. Insbesondere Letzteres zeigte den Teilnehmenden auf, dass sie in vielen Beratungssituationen, in denen sie mit Schuldzuweisungen konfrontiert werden, bereits einige Interventionsmöglichkeiten haben und diese auch gut anwenden können. Mit diesem Wissen und den weiteren Impulsen, die Referentin Langer in den zwei Workshops vermittelte, zeigten sich beide Teilnehmerkreise gut gestärkt für ihre Arbeit.