Spatenstich für die Berufsschule und Fachoberschule auf ehemaligem Rodenstockgelände in Regen
Regen. „Das lasse ich mir nicht nehmen“, sagte Landrätin Rita Röhrl, die noch bis Ende November im Amt und damit die Bauherrin ist, über den Spatenstich für die Berufsschule und Fachoberschule. In ihrem Grußwort betonte sie die Notwendigkeit und die Bedeutung dieses Bauprojekts für den Landkreis. Der Spatenstich ist der Startschuss für die Erd- und Erschließungsarbeiten durch die Firma Zankl, bei denen insgesamt 60.000 Kubikmeter Erde bewegt werden. Am Ende wird am Riedberg ein Gebäude stehen, das 110 m lang und 90 m breit sein und damit die Größe von zwei Sportplätzen haben wird. Im September 2026 soll der Bau, der etwa 50 Teil- und Vollzeitklassen Platz bietet, erstmals seine Türen für die Schülerinnen und Schüler öffnen.
„Das bisherige Gebäude ist ein Zeitzeuge der verschiedenen Generationen“, so die Landrätin. Man habe immer wieder erweitert und angebaut, den Erfordernissen der damaligen Zeit entsprechend. Moderne Anforderungen, etwa an die Barrierefreiheit, erfülle das Gebäude nicht: „Wer beim Berufswahltag dabei war, weiß, wie es in diesem Gebäude treppauf und treppab geht“, erinnerte Röhrl die Anwesenden. Sie sei daher sehr dankbar, dass auch die Regierung von Niederbayern zu dem Schluss gekommen sei: „Eine Sanierung ist völlig unwirtschaftlich und wesentlich teurer als ein Neubau.“ Dessen Bausumme beläuft sich auf 61,5 Millionen Euro, das Projekt wird jedoch mit 28 Millionen Euro gefördert. Nachdem man sich auf Weißenstein als Standort nicht habe einigen können, sei sie sehr froh, dass mit dem Rodenstockgelände am Riedberg oberhalb der Zwieseler Straße eine so gute Lösung gefunden werden konnte, so die Landrätin. Sie verwies darauf, dass das Gelände für die Schülerinnen und Schüler aufgrund der Bahnhofsnähe ideal gelegen ist.
Im Anschluss ging Architekt Robert Brunner von Brunner Architekten auf das geplante Gebäude ein und auf die vielfältigen Herausforderungen, die so ein Projekt bereithält, etwa im Bereich Naturschutz. Man sei zum Beispiel sehr früh darauf hingewiesen worden, dass auf dem Gelände die geschützte Haselmaus leben könnte. „Wir haben uns dann im Vorfeld um ein Ersatzhabitat für die Tiere gekümmert,“ erklärte Brunner. Es sei bereitgestanden, lange bevor die erste Haselmaus auf dem Bauplatz entdeckt wurde. Außerdem sei es angesichts der Lage am Riedberg eine Herausforderung gewesen, das Gebäude so zu planen, dass Bereiche wie etwa die zukünftigen Werkstätten von großen Fahrzeugen ebenerdig angefahren werden können. Er lobte, wie zügig das Projekt bis zum Spatenstich vorangeschritten sei: „Die Entscheidungen sind vom Kreistag und der Landrätin sehr schnell getroffen worden,“ so Brunner. Im November 2021 hatte der Kreistag für einen Neubau statt Generalsanierung votiert und im Januar 2022 für den Standort auf dem Rodenstockgelände. Im Juli letzten Jahres wurde dann das Nachhaltigkeitsgutachten erstellt, die Entwurfsplanung im November. Im Dezember 2022 wurde der Grund am Riedberg erworben und nun kann mit dem Bau begonnen werden.
Auch StD Markus Wallner, der den erkrankten Berufsschulleiter Oswald Peter vertrat, war sehr froh, dass es nun richtig losgeht: „Hier entsteht eine moderne Schule, die für den Landkreis eine große Investition in die Zukunft darstellt. Junge Menschen können in modern und vorbildlich ausgestatteten Räumlichkeiten und Werkstätten eine Berufsausbildung absolvieren.“ Auch die Attraktivität der FOS werde durch das neue Schulgebäude weiter zunehmen. „Insgesamt ist also der Berufsschulstandort Regen für die Zukunft sehr gut aufgestellt“, betonte Wallner. Auch das Kollegium freue sich sehr, im Schuljahr 2026/2027 einziehen zu dürfen.