Impftempo nimmt Fahrt auf

Hausärzte sollen künftig beim Impfen eingebunden – Astra Zeneca in großen Mengen

Regen. In den letzten acht Tagen ist deutliche Bewegung in das Impfprogramm zur Bekämpfung der Covid-19 Pandemie gekommen. Im Landkreis konnten bisher alle zentral zugeteilten Impfdosen rasch und unproblematisch verimpft werden. Derzeit stehen dem Impfzentrum die Impfstoffe von Biontech, Astrazeneca und seit dieser Woche auch von Moderna zur Verfügung. „Gut 4000 Landkreisbürger konnten bereits geimpft werden, damit liegt die derzeitige Impfquote im Bayerndurchschnitt“, sagt Dr. Stefan Brücklmayer, der ärztliche Leiter des Impfzentrums und ergänzt: „Bei allen Impfstoffen traten auf Landkreisebene keine gravierenden Nebenwirkungen auf und die Impfstoffe werden sehr gut akzeptiert und vertragen.“

Positive Entwicklung wird begrüßt

Die positive Entwicklung begrüßt auch Landrätin Rita Röhrl: „Nachdem der Start Ende Dezember aufgrund der niedrigen Liefermengen schleppend verlief, sind das gute Nachrichten.“ Senioren- und Pflegeheime hatten anfangs oberste Priorität, jetzt aber könne man auch im Impfzentrum voll durchstarten. „Die Impfstofflieferungen kommen nun zuverlässig und kontinuierlich. Das ist die Grundvoraussetzung für einen reibungslosen Betrieb am Impfzentrum“, stellt Dr. Brücklmayer fest. „Wir können sieben Tage die Woche impfen“, das Personal steht bereit, so der ärztliche Leiter des Impfzentrums. Auch das mobile Impfteam mit dem BRK ist im Außeneinsatz in Einrichtungen, wo dies erforderlich ist.

Wer sich bereits früher registriert hat, sollte noch einmal auf der Registrierungsseite schauen, ob nicht Daten aktualisiert werden müssen. Ansonsten erfolgt die Terminierung nach den Prioisierungvorgaben des Bundes. „Die Termine werden durch das digitale Impfportal direkt vergeben, die Impfwilligen werden je nach Angaben die von ihnen gemacht wurden per Anruf, SMS oder E-Mail informiert“, berichtet Dr. Brücklmayer.

Astrazeneca wird in größeren Mengen geliefert

Im Moment müssen Menschen über 65 warten und jüngere kommen an die Reihe. Dies ist der momentan noch gültigen Einstufung des Impfstoffes Astrazeneca geschuldet und kann vor Ort nicht geändert werden. „Aber eine Änderung ist in Sicht. Mehr Nachweis wie gut der Impfstoff auch bei älteren Menschen wirkt als die positive Entwicklung in Großbritannien, wo dieser Impfstoff Menschen im Alter von über 65 Jahren verimpft wurde, kann es ja gar nicht geben“, betont die Landrätin. Nachdem nun mit sicheren Lieferungen aller drei zugelassenen Impfstoffe gerechnet werden kann, heiße dies für den Landkreis Regen, dass die Impfkapazitäten ausgeweitet werden müssen, stellten Landrätin Rita Röhrl und Dr. Brücklmayer fest. Deshalb plant der Landkreis die Erweiterung des Impfzentrums und auch die Einbindung der Hausärzte.

Hausärzte sollen noch im März mit Impfen beginnen

Um die Impfmengen rasch und effektiv zu verteilen, erarbeiten die Verantwortlichen des Impfzentrums Regen und des Landkreises Regen aktuell ein Konzept, um die Impfungen beim Hausarzt in der Praxis zu ermöglichen. Diese Woche erfolgt eine Abfrage der niedergelassenen Hausärzte. „Wer entsprechend der aktuell geltenden Vorgaben zur Priorisierung und Dokumentation, in seiner Praxis Impfungen durchführen möchte, soll sich bei mir oder im Impfzentrum melden“, sagt Dr. Brücklmayer. Geplant ist, bis Ende nächster Woche die entsprechenden Absprachen und die logistischen Voraussetzungen zu schaffen, so dass noch vor Ende März Impfungen in den Hausarztpraxen angeboten werden können. Parallel hierzu werde die Impfkapazität am Impfzentrum in der Eishalle Regen verdoppelt.

Konzept für Impfung von nicht transportfähigen Patienten in Arbeit

Bisher war es nicht möglich, einmal geöffnete Durchstechflaschen des Impfstoffes zum nächsten Patienten zu transportieren. Dies machte eine Impfung bettlägriger Patienten zuhause unmöglich. Denn dann hätten die übrigen fünf Impfungen der geöffneten Flasche weggeworfen werden müssen.  Inzwischen wurden entsprechende Prüfungen und Zulassungen durch die zuständigen Behörden durchgeführt und seit letzten Freitag ist der Transport des Impfstoffes Biontech, unter Beachtung genauer Vorgaben erlaubt. „Wir sind bereits dabei dies in einem entsprechenden logistischen Konzept zu berücksichtigen, damit die nichttransportfähigen und häufig stark pflegebedürftigen Landkreisbürger nicht ins Impfzentrum oder zum Arzt kommen müssen und ihnen eine Impfung trotzdem ermöglicht werden kann“, berichtet Landrätin Röhrl.

 

Hintergrund – Impfen von über 80-Jährigen

1742 Landkreisbürger, die älter als 80 Jahre alt sind, haben mittlerweile eine Erstimpfung erhalten, 1015 haben bereits die Zweitimpfung bekommen. Zuletzt hat der Landkreis wöchentlich nur Impfstoff für 200 bis 300 Menschen im Alter von über 80 Jahren erhalten. Gerade deshalb sei die Zulassung des Impfstoffes Astrazeneca auch für ältere Menschen so überaus wichtig.

„Wenn man berücksichtigt, dass es im Landkreis Regen über 5000 Senioren älter als 80 Jahre gibt, für die nur ein Impfstoff zur Verfügung steht, kann man sich ausrechnen wann man mit diesen Menschen mit Impfung fertig ist“, verdeutlicht Landrätin Rita Röhrl. Hoffnung macht die Liefermenge aus dieser Woche. „Hier haben wir Impfstoff der Firma Biontech für fast 800 Impfungen erhalten“, freut sich Dr. Stefan Brücklmayer, der ärztliche Leiter des Impfzentrums. Würde man weiterhin mit diesen Mengen beliefert, dann könne man im März alle über 80-Jährigen impfen, sollte man auf die bisherigen Liefermengen zurückfallen, dann werde man mindestens bis Ende April brauchen. Insgesamt sind in dieser Kalenderwoche Lieferungen von 2286 Impfstoffdosen für Erstimpfungen an das Impfzentrum im Landkreis Regen geplant.

Meldung vom: 03.03.2021