Jetzt Obstbäume schneiden

Kreisfachberater Klaus Eder zeigte den richtigen Schnitt im Kreislehrgarten

Unsere Bilder zeigen Klaus Eder und die Teilnehmer. Fotos: Nadine Ludwig/Landkreis Regen

Unsere Bilder zeigen Klaus Eder und die Teilnehmer. Fotos: Nadine Ludwig/Landkreis Regen

Patersdorf. Der Kreisverband für Gartenkultur und Landespflege organisierte auch heuer wieder einen Obstbaumschnittkurs im Kreislehrgarten Patersdorf. Bei bestem Wetter bekamen zahlreiche Besucher und fachliche Informationen und praktische Anleitungen von Kursleiter Klaus Eder, dem Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Regen.

„Im Vorfrühling, wenn die schlimmsten Winterfröste vorbei sind und bevor die Bäume in Saft kommen, ist die beste Zeit für den Erziehungs- und Auslichtungsschnitt an Obstgehölzen“, mit diesen Worten begann Eder seine Ausführungen. Auch Beerensträucher können jetzt noch geschnitten werden. Johannisbeeren und Kulturheidelbeeren werden „verjüngt“, indem die älteren Triebe entfernt oder wenigstens zurückgeschnitten werden, damit junge Fruchttriebe nachwachsen können. Himbeeren und Brombeeren schneidet man eigentlich gleich nach der Ernte. Die meisten Sorten blühen an vorjährigen Trieben. Der Fachberater empfiehlt auch weitere Beerenobstarten wie zum Beispiel die frühe Mai- oder Honigbeere, die Tayberry und die Pünktchenbeere.

Unsere Bilder zeigen Klaus Eder und die Teilnehmer. Fotos: Nadine Ludwig/Landkreis Regen

Unsere Bilder zeigen Klaus Eder und die Teilnehmer. Fotos: Nadine Ludwig/Landkreis Regen

Am Beispiel der verschiedenen Baumformen bei Apfelbäumen erklärte der Kreisfachberater die verschiedenen Wuchsstärken der Obstgehölze. Demnach bestimmt nicht nur der Schnitt über die Größe eines Obstbaumes, sondern vorrangig die Unterlage. So gibt es schwachwachsende Säulen- und Buschbäume, sowie die stärker wachsenden Nieder-, Halb- und Hochstammbäume. Säulenformen von Steinobst kränkeln oft in rauen Lagen, während Säulenäpfel als absolut robust gelten. „Wer allerdings regelmäßig mehr als zwei drei Kilo Obst ernten möchte, sollte auf mittelstark wachsende Buschbäume und Halbstämme zurückgreifen“, so Eder weiter.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der Einfluss auf die Wüchsigkeit eines Gehölzes hat, ist der Schnittzeitpunkt. Eder erklärte die Grundregeln: „Winterschnitt regt den Wuchs an und Sommerschnitt bremst den Wuchs.“ Das erkläre auch die oft heftige Reaktion eines Obstbaumes mit Wasserschossen auf zu scharfen Schnitt im Frühjahr. Darauf sollte dann unbedingt eine Sommerbehandlung folgen.

Bei einem Rundgang durch den Kreislehrgarten, in dem eine Vielzahl unterschiedlichster Obstgehölze wachsen, konnte der Fachberater dann die verschiedenen Schnitttechniken zeigen. Zuerst wurden Säulenäpfel behandelt, danach Spindelbusch- und Buschbäume mit Spalierschnitt oder Rundkrone. Abschließend wurde noch an Hochstamm-Bäumen der Erziehungsschnitt zur Dreiastkrone gezeigt und diskutiert. Auch Fragen zu aktuellen Sorten wurden besprochen. Im Kreislehrgarten können im Herbst die Früchte von alten und neueren Sorten gesichtet und auch probiert werden. Dazu gibt es einen Aktionstag am Samstag, 8. Oktober. Bereits am Samstag, 2. Juli, gibt es den nächsten Schnittkurs zum Thema „Sommerschnitt an Obstgehölzen“.

Meldung vom: 15.03.2022