Jugend will die Demokratie stärken

Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der ersten Jugenddemokratiekonferenz in Bodenmais. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Demokratie leben! soll nicht nur Projektname sein, das Projekt soll mit jugendlichem Leben gefüllt werden

Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der ersten Jugenddemokratiekonferenz in Bodenmais. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Unser Bild zeigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der ersten Jugenddemokratiekonferenz in Bodenmais. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Bodenmais. „Das Bundesprojekt „Demokratie leben an dem sich der Landkreis Regen seit diesem Jahr beteiligt und dazu eine Partnerschaft für Demokratie gründete, soll Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich am demokratischen Leben zu beteiligen“, sagt der Sozialpädagoge Dirk Opitz. Neben der Kommunalen Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner verantwortet er als Gruppenleiter im Kreisjugendamt Regen die Beteiligung des Landratsamtes an dieser Partnerschaft. Opitz ließ es sich nicht nehmen, an der Zweiten Demokratiekonferenz des Landkreises, diesmal ausgerichtet auf junge Menschen, in der Roten Res in Bodenmais teilzunehmen. „Das Projekt sieht regelmäßige Konferenzen vor. Diese bieten den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit, sich mit dem Thema Demokratie zu beschäftigen, sondern soll sich auch gleichzeitig als Plattform zur Vernetzung verstehen“, so Opitz weiter.

Ziel sei es, die Weichen für die künftige Arbeit zu stellen, erklärte Projektbetreuerin Sigrid Kick. Zusammen mit Robin Gigl hat sie ihren Arbeitsplatz in der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis, die beim Kreisjugendring Regen angesiedelt ist. „Dort sind wir mit dem Projekt inhaltlich angedockt, dort erreicht ihr uns“, sagte Kick mit Blick auf die anwesenden Jugendlichen. Ziel sei es außerdem, gemeinsame Projekte der Demokratiebildung zu entwickeln, so Kick weiter. Zur ersten Jugenddemokratiekonferenz hatten die Verantwortlichen die Referenten Jens Bankwitz und Silke Zimmermann eingeladen.

Bankwitz ist beim Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft als Bildungsreferent tätig und sprach in Bodenmais über Sexismus und Queerfeindlichkeit. Zimmermann ist Mitglied des Vorstandes der Nemetschek Stiftung und referierte über Verschwörungstheorien. Sie berichtete davon, dass es Verschwörungstheorien in verschiedenen Bereichen und Ebenen der Gesellschaft gibt, viele aber den gleichen Personenkreis ansprechen. Es gebe bekannte Verschwörungstheorien wie die der erfundenen Mondlandung oder die, dass aus Flugzeugen Chemie ausgebracht werde. „Dies kann man wissenschaftlich leicht widerlegen“, betonte sie, was bei den Menschen, die daran glauben aber nicht zur Folge hat, dass sie dann nicht mehr daran glauben. Oftmals seien die gleichen Menschen Anhänger verschiedener Verschwörungstheorien, berichtete die Expertin und stellte fest, dass viele dieser Anhänger auch an den Grundfesten der Demokratie rütteln und damit zur Gefahr für eben diese werden können. Insofern freue sie sich, wenn junge Menschen sich für die Demokratie einsetzen und diese stärken wollen.

In seinem Kurzreferat ging Bankwitz zunächst auf den Verein für Vielfalt in Sport und Gesellschaft ein. Gerade der Sport stehe für Vielfalt, er verbinde Menschen unterschiedlichster Herkunft, Weltanschauung und Persönlichkeitsattribute, erklärte er. Dennoch sei es in manchen Sportarten immer noch schwer sich als homosexuell zu outen. Dies möchte der Verein ändern. Überhaupt trete man dafür ein, dass man zeigt: „Die Welt ist bunt.“ Eingefahrene Muster, leichtfertige Aussagen und unüberlegte Handlungen, all dies seien Möglichkeiten einen anderen Menschen unbewusst zu verletzen. Hier wolle man ansetzen und Aufklärungsarbeit leisten.

Aber nicht nur die Referenten kamen zu Wort. Auch die anwesenden Jugendlichen wurden beteiligt. Zum einen konnten sie direkt bei den Vorträgen Fragen stellen, zum anderen gab es danach einen runden Tisch an dem diskutiert wurde. Dabei stellten sich die Anwesenden vor und berichteten über ihre eigene Situation. Eingebracht wurden aus der Runde weitere Themen, die von den beiden Projektbetreuern Kick und Gigl als Impulse zur Weiterarbeit dankend aufgenommen wurden. Einig waren sich die Jugendlichen, dass man Themen wie Queerfeindlichkeit, Sexismus und die Sicherung der Demokratie weiter behandeln soll. Hier wurde angeregt, die bereits stattfindenden Aktionen und Veranstaltungen in den Schulen verstärkt anzubieten. „Dort werden nicht nur die bereits interessierten Jugendlichen erreicht, sondern alle Schülerinnen und Schüler“, weiß Sigrid Kick und dies wurde ihr bei der ersten Jugenddemokratiekonferenz von den Teilnehmern bestätigt.

Meldung vom: 09.12.2022