Jugend will sich aktiv beteiligen

Zuletzt tagte das Jugendforum im Alten Rathaus, im Bild v.li.: Benedikt Stangl, Florian Kagerbauer, Wolfgang Geiger, Jugendbeauftragter Stefan Tremml, Katja Saller, Hannah Sterl, Tobian Wölfl und Raphael Haller. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Demokratie leben: In der Marktgemeinde Bodenmais hat sich ein Jugendforum gebildet

Zuletzt tagte das Jugendforum im Alten Rathaus, im Bild v.li.: Benedikt Stangl, Florian Kagerbauer, Wolfgang Geiger, Jugendbeauftragter Stefan Tremml, Katja Saller, Hannah Sterl, Tobian Wölfl und Raphael Haller. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Zuletzt tagte das Jugendforum im Alten Rathaus, im Bild v.li.: Benedikt Stangl, Florian Kagerbauer, Wolfgang Geiger, Jugendbeauftragter Stefan Tremml, Katja Saller, Hannah Sterl, Tobian Wölfl und Raphael Haller. Foto: Heiko Langer/Landkreis Regen

Bodenmais. In der Marktgemeinde Bodenmais wollen die Jugendlichen künftig auch politisch mitreden. Damit die Jugend auch entsprechend Gehör finden kann, ist derzeit ein Jugendforum dabei, sich zu etablieren. Initiator und Sprecher ist Benedikt Stangl. Er hatte sich an Bürgermeister Joli Haller gewandt und mehr Rechte und Möglichkeiten für sich und seine Altersgenossen eingefordert.

„In meinem Freundeskreis gibt es viele politisch Interessierte, so habe ich dem Bürgermeister eine E-Mail geschrieben und er hat mich zum Gespräch eingeladen. Schon zwei oder drei Tage später haben wir miteinander gesprochen“, berichtet Stangl. Zusammen mit dem örtlichen Jugendbeauftragten Stefan Tremml wurde die Situation im Ort besprochen. Schnell sei klar gewesen, dass die Politik die Jugend miteinbeziehen will. „Ich habe nur positive Rückmeldungen bekommen“, so Stangl weiter. Auch Fachstellen wurden einbezogen. Die Kommunale Jugendpflegerin Dr. Edith Aschenbrenner sicherte ihre Unterstützung: Über das Bundesprogramm „Demokratie leben“ soll es weitere Hilfestellungen geben. „Das Jugendforum ist die erste Maßnahme, die vom Demokratieprojekt unterstützt wird“, sagt Dr. Aschenbrenner. So werde künftig auch die Projektkoordinatorin Sigrid Kick eingebunden.

Schnell wurden Nägel mit Köpfen gemacht. In ersten Treffen arbeiteten die Jugendlichen eine Geschäftsordnung für das Jugendforum aus. Auch eine Leitung wurde etabliert. Neben dem Sprecher Benedikt Stangl gibt es den stellvertretenden Sprecher Wolfgang Geiger, den Schriftführer Tobian Wölfl und Raphael Haller kümmert sich um die Erstellung der Tagesordnung für die Treffen. Mit Hannah Sterl und Katja Saller kümmern sich zwei junge Frauen um den Social Media Auftritt bei Instagram. Auch Florian Kagerbauer engagiert sich im Jugendforum. „Wir bekommen ziemlich wenig von der Arbeit der Gemeinde mit“, bedauert er. Dabei würden sich viele Jugendliche gerne einbringen. So kam aus dem Kreis des Jugendforums beispielweise die Anregung den Grillplatz zu erneuern. Alle bisherigen Jugendforumsmitglieder wünschen sich, dass sich noch mehr Jugendliche und junge Erwachsene einbringen. „Wir wollen möglichst viele Leute ansprechen und viele Meinungen einholen“, betont Tobian Wölfl und Wolfgang Geiger weist darauf hin, dass das Format langfristig angelegt ist. „Wir wollen nicht nur innerhalb von ein paar Wochen etwas verändern, wir wollen eine Möglichkeit, dass sich auch in fünf oder zehn Jahren Jugendliche einbringen können“, sagt er. Mit dabei sind auch Leon Fleischmann und Michael Saller. Auch sie wollen sich als Jugendforumsmitglieder einbringen.

Benedikt Stangl ergänzt, dass man keine Hierarchien schaffen will, sondern vielen eine einfache Chance geben will, sich einzubringen. Wichtig sei aber, dass die Vorschläge auch dort ankommen, wo sie umgesetzt werden können.

Hier kommt der gemeindliche Jugendbeauftragte ins Spiel. „Ich bin der Ansprechpartner für das Jugendforum“, berichtet Gemeinderat Stefan Tremml. Dies gebe den Jugendlichen die Sicherheit, dass sie einen fixen Ansprechpartner haben, an den sie sich wenden können. Ziel sei es, dass das Jugendforum auch Anträge im Marktgemeinderat stellen kann. Ob dies nun über ihn geschehe, oder, ob die Jugendlichen selbst einen Antrag vortragen können, müsse der Marktgemeinderat entscheiden. Er selbst würde es begrüßen, wenn die Jugend selbst ein Rederecht bekäme. Auch ein festes Budget würde er sich wünschen. Denn dann könnte die Jugend auch Maßnahmen direkt planen und umsetzen. „Sie würden auch das Haushalten lernen“, ist er sich sicher. Tremml ist dabei zuversichtlich, dass die Mitglieder des Marktgemeinderates das Jugendforum weiter unterstützen. „Dem Bürgermeister und allen Gemeinderäten liegt die Jugend am Herzen“, ist er sich sicher und so könne er sich auch vorstellen, dass sich irgendwann aus dem Jugendforum ein Jugendrat bildet.

Unterdessen arbeiten die bisherigen Jugendforumsmitglieder bereits an der Beteiligung weiterer Jugendlicher. „Wir wollen eine Jungbürgerversammlung abhalten“, berichtet Stangl. Der Ort steht auch schon fest: In der Roten Res, einem Lokal am Marktplatz, sollen sich die Jugendlichen treffen. Die Eigentümer unterstützen die Initiative, nun soll noch ein passender Termin gefunden werden. „Dann haben wir sicher bald noch mehr Mitstreiter“, sind sich die bisherigen Jugendforumsmitglieder sicher.

Meldung vom: 21.03.2022