Konzept Gesundheitsregion plus ARBERLAND

Gesundheitsregion plus ARBERLAND

Kurzdarstellung des Projekts

Der Landkreis Regen:

Der Landkreis Regen ist der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirkes Niederbayern mit einer Gesamtfläche von 975 km². Dabei grenzt er im Südosten an den Landkreis Freyung-Grafenau, im Südwesten an den Landkreis Deggendorf, im Westen an den Landkreis Straubing-Bogen und im Norden an den Landkreis Cham, Regierungsbezirk Oberpfalz. Die östliche Landkreisgrenze ist zugleich Staatsgrenze zur Republik Tschechien und dem tschechischen Verwaltungsbezirk Pilsen.

Der Landkreis liegt komplett im Naturpark Bayerischer Wald und ist somit sehr ländlich geprägt. Die Gesamteinwohnerzahl von ca. 76.300 verteilt sich auf 24 Gemeinden, davon 3 Kleinstädte:

 Einwohnerzahlen Stand 30.06.2014

  Achslach 901
  Arnbruck 1 915
  Bayerisch Eisenstein 979
  Bischofsmais 3 188
  Bodenmais, M 3 296
  Böbrach 1 641
  Drachselsried 2 364
  Frauenau 2 668
  Geiersthal 2 160
  Gotteszell 1 181
  Kirchberg i.Wald 4 323
  Kirchdorf i.Wald 2 130
  Kollnburg 2 802
  Langdorf 1 849
  Lindberg 2 360
  Patersdorf 1 707
  Prackenbach 2 713
  Regen, St 10 772
  Rinchnach 3 059
  Ruhmannsfelden, M 2 013
  Teisnach, M 2 820
  Viechtach, St 7 999
  Zachenberg 2 136
  Zwiesel, St 9 259
  gesamt 76 235

Im Landkreis Regen befindet sich kein wirtschaftliches Oberzentrum. Mit dem Raum Regen / Zwiesel und der Stadt Viechtach befinden sich zwei wirtschaftliche Mittelzentren, sowie mit dem Markt Bodenmais ein Unterzentrum im Kreis. Die nächstgelegenen wirtschaftlichen Oberzentren zum Landkreis Regen sind Deggendorf/Plattling, Passau, Straubing und Regensburg.

1. Strukturaufbau einer Gesundheitsregion plus

Landkreis und Gesundheit

Gesundheit ist ein hohes Gut. Sie zu erhalten ist ein wichtiges Anliegen jedes Einzelnen aber auch eine öffentliche Aufgabe vieler Beteiligter. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch. Den Gesundheitszustand der Bevölkerung im Landkreis Regen, gerade auch im Hinblick auf die gesundheitliche Chancengleichheit, zu verbessern und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu erhöhen, ist unser oberstes Ziel.

Als Gesundheitsregion plus bemühen wir uns um die Optimierung der regionalen Gesundheitsvorsorge und -versorgung im Landkreis Regen. Alle Beteiligten können in ihrem Bereich dazu einen maßgeblichen Beitrag leisten.

Im Jahr 2013 hat sich der Landkreis Regen erfolgreich als Gesundheitsregion beworben. Zum damaligen Zeitpunkt haben wir die Themenwelten Medizinische Versorgung und Tourismus mit Bezug zur Gesundheitswirtschaft ausgewählt. In diesen Bereichen sind bereits erste „Pflänzchen“ entstanden wie z.B. der Weiterbildungsverbund oder Exzellenter Sommer.

Wir werden uns deshalb sehr gerne den beiden Handlungsfeldern Gesundheitsförderung und Prävention sowie der Gesundheitsversorgung widmen.

2. Einrichtung einer Geschäftsstelle

Die Geschäftsstelle der Gesundheitsregion plus ist Anlaufstelle und Zentrale aller Beteiligten. Es ist hier zunächst die Aufgabe, alles was bereits vorhanden ist zu erheben, allen zur Verfügung zu stellen und aufgrund dieser Basis die Handlungsziele für die Zukunft festzulegen. Es kann bereits auf ein umfangreiches Datenmaterial zurückgegriffen werden, so wurde z.B. 2011 der Gesundheitsbericht erstellt.

Die/der Geschäftsstellenleiter/in verstehen wir als Netzwerker/in in Sachen Gesundheit, bei der/dem alle Fäden zusammenlaufen.

Die Geschäftsstelle ist angesiedelt beim Landratsamt – Gesundheitsamt.

3. Gründung eines Gesundheitsforum

Das Gesundheitsforum ist das zentrale Leitungs- und Steuerungsgremium der Gesundheitsregion plus ARBERLAND. Es ist ein fachlich kompetentes Gremium, das aus den relevanten Gesundheitsakteuren im Landkreis Regen besteht.Das Gesundheitsforum tagt mindestens einmal jährlich, wenn möglich zweimal, je einmal im Halbjahr.

Gesundheitsforum:

  • Landrat – Vorsitzender
  • Geschäftsführer vhs und ARBERLANDREGioGmbH
  • Leitung Gesundheitsamt, Amtsarzt
  • Vorsitzender ärztlicher Kreisverband
  • Kassenärztliche Vereinigung (Vertreter)
  • Kreiskrankenhäuser Zwiesel-Viechtach (Vertreter)
  • AOK (Vertreter)
  • BKK Faber Castell (Vertreter)
  • Vertretung Wirtschaft (Sponsor)
  • Sprecher AG Gesundheitsförderung und Prävention
  • Sprecher AG Gesundheitsversorgung
  • Patientenvertreter

4. Arbeitsgruppen, kurz AG

Wir setzen zunächst zwei Arbeitsgruppen ein. Es werden die beiden Handlungsfelder „Gesundheitsförderung und Prävention“ sowie „Gesundheitsversorgung“ sein.

In den Arbeitsgruppen werden konkrete Probleme diskutiert und Lösungsvorschläge entwickelt. Jede Arbeitsgruppe bestimmt aus ihren Reihen eine/n Sprecher/in, die Mitglied im Gesundheitsforum sind.

 4.1 AG Gesundheitsförderung und Prävention

Gesunde Menschen haben eine höhere Lebensqualität und mehr gesunde Lebensjahre führen zu einer Verringerung des Bedarfs an medizinischen Leistungen. Sie entlasten damit das medizinische Versorgungssystem. Angesichts der demographischen Entwicklung (Gesundheitsbericht 2011) nimmt die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen je Einwohner zu. Dies kann durch Prävention und Gesundheitsförderung verringert oder zumindest bis ins hohe Alter hinausgeschoben werden.

Der Ansatz wird in folgenden Bereichen erfolgen: 

  • Gesunde Ernährung (Bestandserfassung der Programme, die z.B. in Kindergärten, Schulen etc. laufen)
  • Bewegungsförderung (Erfassung der Sportvereine [Verzahnung mit Ehrenamtsbüro], Angebote von anderen Anbietern etc.)
  • Suchtvorbeugung (Verein Böhmwind e.V.)
  • Prävention und Gesundheitsförderung rund um die Schwangerschaft und Geburt, Frühe Hilfen (KOKI und Schwangerenberatungsstellen)
  • Kinder- und Jugendgesundheit (Aufgreifen des Jahresschwerpunkthemas des StMGP)
  • Gesunde Lebenswelten in allen Lebensphasen (AK Ampelkinder, AK Jugend und Soziales, Seniorenarbeit etc.)

 AG Gesundheitsförderung und Prävention:

  • Gesundheitsamt
  • Staatl. Schulamt
  • KOKI
  • Jugendamt
  • AOK
  • BKK Faber Castell

 4.2. AG Gesundheitsversorgung

Der aktuelle Fachkräftemangel im Bereich der Ärzte und weiterer Gesundheitsberufe (u.a. Gesundheits- und Krankenpfleger, MTRA, MTLA) stellt, besonders im ländlichen Bereich eine große Herausforderung dar. Ziel muss es sein, Interessierte für diese Berufsbilder zu begeistern. Außerdem müssen in der Gesundheitsregion Regen Anreize geschaffen werden, um angehende Haus- und Fachärzte langfristig für den Landkreis gewinnen zu können. Weiterhin müssen der Erhalt und die Gewährleistung der allgemeinen medizinischen Versorgung der Bevölkerung sichergestellt werden um den Standortfaktor „Gesundheit“ im Landkreises Regen zu erhöhen. Zusätzlich sind im Sinne der Patienten sektorenübergreifende Ansätze der medizinischen Versorgung durch die verschiedenen Akteure zu forcieren.

Angedachte Maßnahmen liegen in folgenden Bereichen: 

  • Intensive Berufswerbemaßnahmen für alle medizinischen Berufsbilder an den entsprechenden Schultypen im Landkreis ggf. auch in den angrenzenden Nachbarlandkreisen
  • Bindung von Medizinstudenten aus der Region an die Gesundheitseinrichtungen bspw. durch Erarbeitung spezieller Mentoring-Programme sowie Gewinnung von Medizinstudenten speziell im niederbayerischen/ostbayerischen Raum
  • Etablierung weiterer akademischer Lehrpraxen der Universitäten im Landkreis, Etablierung der Kreiskrankenhäuser als akademische Lehrkrankenhäuser
  • Gründungsberatung für angehende Ärzte, Networking mit den etablierten Haus- und Fachärzten, Networking bspw. beim Aufbau von gemeinsamen MVZ oder Gemeinschaftspraxen
  • Schaffung von Synergieeffekten für die niedergelassenen Ärzte (u.a. Serviceleistungen in den Bereichen Einkauf, IT, Großgerätenutzung, Datenschutz, Hygiene, Medizinprodukterecht)
  • Verbesserung Arzneimitteltherapiesicherheit (Projektgruppe

AG Gesundheitsversorgung:

  • Kreiskliniken
  • Krankenkassen
  • Gesundheitsamt
  • Patientenvertreter
  • Ärztl. Kreisverband
  • Schulvetreter

Meldung vom: 06.05.2015