Landkreis will beim Impftempo weiter zulegen

Medizinischer Leiter Dr. Stefan Brücklmayer: „Mit Moderna kommt hervorragender Impfstoff verstärkt zum Einsatz“

Regen. „Die gute Nachricht vorweg: Der Landkreis Regen hat auch weiterhin genügend Impfstoff zur Verfügung um alle Impfwilligen zu versorgen“, sagt Dr. Stefan Brücklmayer, der medizinische Leiter des Impfzentrums in Regen. Das Impfzentrum bietet dabei im Auftrag des Landratsamtes nicht nur Impfungen in den eigenen Räumen im Einkaufspark Regen (Ebene 2) an, die Mitarbeiter gehen auch an mindestens vier Tagen pro Woche mit mobilen Teams hinaus in den Landkreis. „Wir wollen beim Impfen weiter an Tempo zulegen, denn das Impfen ist der einzige Weg aus der Pandemie“, betont auch Landrätin Rita Röhrl.

„Neben Erstimpfungen sind derzeit vor allem Auffrischungsimpfungen gefragt“, weiß sie und hier habe man im Landkreis Regen schon frühzeitig gehandelt. So wurden die Auffrischungsimpfungen in den Seniorenheimen durch die mobilen Teams bereits im Oktober abgeschlossen und auch an die Schulimpftouren konnten bereits im Oktober beendet werden. Als Landrätin habe sie dabei stets aufs Tempo gedrückt. „Wir haben im Impfzentrum eine tolle Mannschaft, die äußerst flexibel auf die Anforderungen reagiert und dabei auch zu vielen Überstunden und Mehrarbeit bereit ist“, freut sich die Landrätin, denn dadurch konnten mittlerweile mehr als 9000 Auffrischungsimpfungen im Landkreis verabreicht werden. Durch die Erweiterung der mobilen Impfangebote in dieser Woche hoffen die Verantwortlichen darauf, dass man noch mehr Menschen erreicht.

In den letzten Wochen sind dabei hauptsächlich die Impfstoffe von Biontech/Pfizer (Comirnaty) und Johnson & Johnson (Janssen) zum Einsatz gekommen. Seit dieser Woche gibt es verstärkt ein Impfangebot mit dem Impfstoff von Moderna (Spikevax). „Das ist auch ein hervorragender mRNA-Impfstoff, ähnlich wie der von Biontech“, versichert Dr. Brücklmayer und betont: „Der Impfstoff von Moderna ist hochwirksam und verhindert bei der Mehrzahl der Geimpften eine COVID-19-Erkrankung. Der Impfstoff Moderna und der Impfstoff von Biontech sind vergleichbar gut und problemlos austauschbar.

Modernavakzin ist effektiv wie das von Biontech

„Moderna ist als Booster mindestens genauso effektiv wie Biontech“, betont der Mediziner dies zeige sich auch in verschiedensten Untersuchungen. „Es scheint sich sogar ein besserer Boostereffekt durch Moderna abzuzeichnen“, erklärt Dr. Brücklmayer.

Der Impfstoff wird im Landkreis Regen, wie von der Ständigen Impfkommission (StiKo) empfohlen, nur bei Menschen über 30 Jahren eingesetzt. „Dies sieht die StiKo als eine vorsorgliche Maßnahme, da verschiedene Daten darauf hinweisen, dass das Risiko für Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen nach der Impfung mit dem Impfstoff von Moderna bei Jüngeren höher ist als nach der Impfung mit dem von Biotech/Pfizer. Zudem soll laut StiKo-Empfehlung auch eine Impfung von Schwangeren unabhängig vom Alter vorsorglich nur mit Comirnaty von Biontech/Pfizer erfolgen“, weiß der medizinische Leiter und versichert, dass man sich genau an diese Vorgaben hält.

Die bekannten Impfreaktionen und Nebenwirkungen können grundsätzlich bei allen Impfungen, wie auch Corona-Impfungen, unabhängig vom Krankheitserreger oder Impfstoff auftreten. Sowohl bei dem Impfstoff von Moderna als auch bei dem von Biontech können nach dem Impfen sogenannte Impfreaktionen auftreten, die allerdings nach kurzer Zeit wieder abklingen. Das können etwa Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen, Müdigkeit oder grippeähnliche Symptome sein. „All dies sind sicher keine Gründe, die gegen eine Corona-Schutzimpfung sprechen“, betont Dr. Brücklmayer. Aus der täglichen Arbeit weiß er, dass eine Coronainfektion um ein Vielfaches gefährlicher als eine Impfung ist. „Die Praxis zeigt, dass die Impfung sehr gut verträglich ist und es keinen Grund gibt, sich nicht mit einer Impfung zu schützen“, so Brücklmayer weiter. Deswegen hoffen er, als auch Landrätin Rita Röhrl darauf, dass die Landkreisbürger weiterhin das Impfangebot annehmen und sich dadurch selbst und andere vor schweren Infektionen schützen.

FAQ Auffrischungsimpfungen

Welche Impfstoffe werden am Impfzentrum Regen verwendet?

Es kommen die Impfstoffe BionTech, Moderna und Johnson & Johnson zur Anwendung.

Wie gut schützen mRNA Impfstoffe (BionTech/Moderna) grundsätzlich vor Corona? (+Delta Variante)
Die Impfstoffe von Moderna und BionTECH sind hochwirksam und verhindern – in über 90 Prozent der Fälle –  bei der Mehrzahl der Geimpften eine COVID-19-Erkrankung. Es gibt derzeit keine medizinische Begründung zur Bevorzugung eines der beiden Impfstoffe.

Welches Impfschema wird empfohlen?

Entweder Erst- und Zweitimpfung mit BionTech oder Moderna, oder Johnson & Johnson mit Boosterung nach vier Wochen mit BionTech oder Moderna, für Auffrischungsimpfungen wird nur BionTech oder Moderna verwendet.

Kann der Impfstoff ausgewählt werden?

Prinzipiell kann der Impfstoff frei ausgewählt werden. Aufgrund der derzeitigen Impfnachfrage und der Lieferengpässe empfehlen wir für Auffrischungsimpfungen bei über 30-Jährigen Moderna zu benutzen, um für die unter 30-Jährigen Impfwilligen genügend BionTech zur Verfügung zu haben. Wir werden aber keine Impfwilligen abweisen, außer der komplette Impfstoff ist aufgebraucht.

Wann ist eine Auffrischungsimpfung sinnvoll?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen COVID-19, deren zweite Impfung etwa sechs Monate zurückliegt. Die Empfehlung zur Auffrischungsimpfung gilt auch für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Mit welchem Impfstoff soll eine Auffrischungsimpfung erfolgen?

Für die Auffrischungsimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) generell einen mRNA-Impfstoff, also den Impfstoff von BionTech oder Moderna.

Ist die Kombination von Impfstoffen möglich? Erst- und Zweitimpfung Biontech, Auffrischung mit Moderna?

Ja. Beide Impfstoffe haben bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung für den Einsatz als Booster-Impfstoff. Außerdem handelt es sich bei beiden Impfstoffen um sogenannte mRNA-Impfstoffe – sie funktionieren also nach dem gleichen Prinzip. Lediglich für Personen unter 30 Jahren empfiehlt die STIKO ausschließlich den Biontech-Impfstoff.

Erst- / Zweitimpfung mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson

Alle Personen, die komplett oder teilweise mit einem Vektorimpfstoff von AstraZeneca oder Johnson & Johnson grundimmunisiert wurden beziehungsweise nach einer Genesung von COVID-19 einmalige Impfung mit einem Vektorimpfstoff erhalten haben, sollen eine Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erhalten.

Wie gut ist Moderna als Booster geeignet?

Moderna ist als Booster genauso effektiv ist wie Biontech. Nach aktueller Datenlage scheint er sogar etwas besser zu sein.

Impfnebenwirkungen bei Moderna

Impfreaktionen und Nebenwirkungen können grundsätzlich bei allen Impfungen, wie auch Corona-Impfungen, unabhängig vom Krankheitserreger oder Impfstoff auftreten. Auch bei dem Impfstoff von Moderna können nach dem Impfen sogenannte Impfreaktionen auftreten, die allerdings nach kurzer Zeit wieder abklingen.

Warum wurde Moderna im Landkreis bisher selten eingesetzt?

Die beiden Impfstoffe Moderna und Biontech waren medizinisch immer als gleichwertig anzusehen. Für die bevorzugte Nutzung von Biontech sprachen logistische Vorteile. Lagerung, Transport, Verfügbarkeit und Haltbarkeit waren die wesentlichen Gründe für die bevorzugte Nutzung von Biontech.

Meldung vom: 24.11.2021