"Leben ist immer mit Loslassen verbunden“

Iris Paternoster, die Leiterin des Seniorenheimes, bedankte sich bei Heidemarie Horenburg (li.) für ihr Referat. Foto: Langer/Landkreis Regen

In der Woche der Pflege und Betreuung sprach Heidemarie Horenburg über die Arbeit des Hospizvereins

Iris Paternoster, die Leiterin des Seniorenheimes, bedankte sich bei Heidemarie Horenburg (li.) für ihr Referat. Foto: Langer/Landkreis Regen

Iris Paternoster, die Leiterin des Seniorenheimes, bedankte sich bei Heidemarie Horenburg (li.) für ihr Referat. Foto: Langer/Landkreis Regen

Ruhmannsfelden. „Es geht eine unendliche Würde von Sterbenden aus“, sagt Heidemarie Horenburg, die Vorsitzende des Hospizvereins Zwiesel-Regen. Sie referierte im Rahmen der Woche der Pflege und Betreuung im Alten- und Seniorenheim Sankt Laurentius in Ruhmannsfelden. Sie berichtete im gut gefüllten Speisesaal über das Angebot des Vereins und die Arbeit der Vereinsmitglieder.

Horenburg ging in ihrem Vortrag insbesondere auf ihre Erfahrungen mit sterbenden Menschen und deren Angehörigen ein. Dabei griff sie auch auf Statistiken zurück. Diese würden belegen, dass die meisten Menschen sich wünschen schnell und ohne Schmerzen zu sterben. Die Wahrheit sieht meist anders aus. „In der letzten Phase merken viele, dass manches noch unerledigt ist.“ Die Mehrheit würde gerne zuhause sterben. „Die Wirklichkeit ist anders, die meisten Menschen sterben im Krankenhaus“, wusste sie zu berichten. Viele Lebende haben am Ende Schmerzen. Horenburg beschrieb die verschiedenen Arten von Schmerzen. Ihrer Erfahrung nach gebe es körperliche, psychische, soziale und spirituelle Schmerzen. Nicht immer seien Medikamente hier hilfreich, manchmal könnten auch Zuwendung und Gespräche helfen.

Die Erfahrung aus der Hospizarbeit zeige, dass Kranke nicht immer mit Angehörigen über ihre Krankheit oder ihre Probleme sprechen können. „Grenzen und Hemmschwellen lassen sich oftmals leichter überwinden, als mit Angehörigen“, sagte Horenburg mit Blick auf die Arbeit des Hospizvereins. Ihrer Erfahrung nach könnten Hospizbegleiter oft auch als Vermittler fungieren.

Dabei gebe es zwei Grundsätze. Die Arbeit des Hospizvereins ist kostenlos und die Vereinsmitglieder gehen nicht von sich aus auf alte oder kranke Menschen zu. Oftmals entstehe der Kontakt über Mittler, dies könnten Ärzte, Pfleger oder Angehörige sein. „Man nimmt mit uns Kontakt auf“, erklärte Horenburg. Der Hospizverein betreibt auch keine Einrichtungen, die ausgebildeten Hospizkräfte kommen zu den Menschen, „entweder nach Hause oder in eine Klinik, in ein Heim oder wo auch immer die Hilfe gebraucht wird.“

Die Hospizbegleiter sind ehrenamtliche Helfer, die aus allen Berufs- und Altersgruppen kommen. Dabei gebe es nicht nur die Sterbebegleitung, sondern auch die Trauerbegleitung. Denn auch die Hinterbliebenen werden bei Bedarf betreut. So findet beispielsweise in Regen und Zwiesel alle vier Wochen ein Trauercafé statt, einmal im Monat trifft sich eine spezielle Kindertrauergruppe in Zwiesel. Informationen rund um die Arbeit des Hospizvereins finden Interessierte auch im Internet unter www.hospizverein-zwiesel.de. Der Verein hat seine Geschäftsstelle in der Arberlandklinik Zwiesel, das Büro ist montags bis freitags von 10 Uhr bis 12 Uhr besetzt und auch per Telefon (Rufnummer 09922 99-369) E-Mail info@hospizverein-zwiesel.de erreichbar.

 

 

Meldung vom: 15.05.2019